Capitain Horn, auf die Jnsul führen. Die drey guten Menschen, welche seit etlichen Wochen keine recht schmackhafften Speisen, vielweniger derglei- chen köstliches Geträncke zu sich zu nehmen, Gele- genheit gehabt, waren vor Vergnügen gantz ausser sich selbst, also weiter um keine anderen wichtigen Sachen bekümmert, als ihres Leibes zu pflegen. Mittlerweile waren oben auf dem Lande die Schleu- sen zugesetzt worden, und das Wasser im Felsen- Gange abgelauffen, weßwegen wir den Capitain Horn, nachdem er etwas Speise und Tranck zu sich genommen, auch seinen Sclaven befohlen, sei- nethalben ohne alle Sorgen zu leben, bis er wieder zurück käme, hinauf führeten, vor Nachts noch et- liche Gebund Stroh, Bett-Decken, nebst noch mehrern Lebens-Mitteln vor die drey Fremden hinunter tragen liessen, und den lieben Gast, auf der Albertus-Burg dem Alt-Vater in seinem Zimmer vorstelleten.
Der Alt-Vater saß in seinem Groß-Vater- Stuhle, welchen ihm Lademann sehr bequem ge- zimmert, mit Tuch beschlagen, und mit Wild-Haa- ren ausgestopft hatte. Mons. Horn erstaunete recht bey seinem Eintritte, einen solchen venerablen Greiß mit dem weissen langen Barte zu sehen, der eine schwartze Sammet-Mütze, und einen langen Schlaf- Rock von blauen Atlas trug, machte ihm aber ein sol- ches höfliches Compliment, als man sonsten gegen Fürsten und Herrn zu thun pflegt, indem er sich aber näherte, stund der Alt-Vater auf, und empfing ihn mit einem Kusse.
Des Capitain Horns Anrede bestund ohngefehr
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Capitain Horn, auf die Jnſul fuͤhren. Die drey guten Menſchen, welche ſeit etlichen Wochen keine recht ſchmackhafften Speiſen, vielweniger derglei- chen koͤſtliches Getraͤncke zu ſich zu nehmen, Gele- genheit gehabt, waren vor Vergnuͤgen gantz auſſer ſich ſelbſt, alſo weiter um keine anderen wichtigen Sachen bekuͤmmert, als ihres Leibes zu pflegen. Mittlerweile waren oben auf dem Lande die Schleu- ſen zugeſetzt worden, und das Waſſer im Felſen- Gange abgelauffen, weßwegen wir den Capitain Horn, nachdem er etwas Speiſe und Tranck zu ſich genommen, auch ſeinen Sclaven befohlen, ſei- nethalben ohne alle Sorgen zu leben, bis er wieder zuruͤck kaͤme, hinauf fuͤhreten, vor Nachts noch et- liche Gebund Stroh, Bett-Decken, nebſt noch mehrern Lebens-Mitteln vor die drey Fremden hinunter tragen lieſſen, und den lieben Gaſt, auf der Albertus-Burg dem Alt-Vater in ſeinem Zimmer vorſtelleten.
Der Alt-Vater ſaß in ſeinem Groß-Vater- Stuhle, welchen ihm Lademann ſehr bequem ge- zimmert, mit Tuch beſchlagen, und mit Wild-Haa- ren ausgeſtopft hatte. Monſ. Horn erſtaunete recht bey ſeinem Eintritte, einen ſolchen venerablen Greiß mit dem weiſſen langen Barte zu ſehen, der eine ſchwartze Sammet-Muͤtze, und einen langen Schlaf- Rock von blauen Atlas trug, machte ihm aber ein ſol- ches hoͤfliches Compliment, als man ſonſten gegen Fuͤrſten und Herrn zu thun pflegt, indem er ſich aber naͤherte, ſtund der Alt-Vater auf, und empfing ihn mit einem Kuſſe.
Des Capitain Horns Anrede beſtund ohngefehr
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Capitain Horn, auf die Jnſul fuͤhren. Die drey
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recht ſchmackhafften Speiſen, vielweniger derglei-
chen koͤſtliches Getraͤncke zu ſich zu nehmen, Gele-
genheit gehabt, waren vor Vergnuͤgen gantz auſſer
ſich ſelbſt, alſo weiter um keine anderen wichtigen
Sachen bekuͤmmert, als ihres Leibes zu pflegen.
Mittlerweile waren oben auf dem Lande die Schleu-
ſen zugeſetzt worden, und das Waſſer im Felſen-
Gange abgelauffen, weßwegen wir den Capitain
Horn, nachdem er etwas Speiſe und Tranck zu
ſich genommen, auch ſeinen Sclaven befohlen, ſei-
nethalben ohne alle Sorgen zu leben, bis er wieder
zuruͤck kaͤme, hinauf fuͤhreten, vor Nachts noch et-
liche Gebund Stroh, Bett-Decken, nebſt noch
mehrern Lebens-Mitteln vor die drey Fremden
hinunter tragen lieſſen, und den lieben Gaſt, auf der
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vorſtelleten.
Der Alt-Vater ſaß in ſeinem Groß-Vater-
Stuhle, welchen ihm Lademann ſehr bequem ge-
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bey ſeinem Eintritte, einen ſolchen venerablen Greiß
mit dem weiſſen langen Barte zu ſehen, der eine
ſchwartze Sammet-Muͤtze, und einen langen Schlaf-
Rock von blauen Atlas trug, machte ihm aber ein ſol-
ches hoͤfliches Compliment, als man ſonſten gegen
Fuͤrſten und Herrn zu thun pflegt, indem er ſich aber
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 517. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/533>, abgerufen am 22.11.2024.
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