Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.
Laß uns nach der alten Weise, Recitativ. Bleib weg von uns du toller Kleider-Pracht!Hier wird dein Gauckel-Spiel ins Fäustgen ausgelacht. Was helffen uns Brabantsche Spitzen, Die nicht einmahl zu guten Zunder nützen? Was sollen Frantzen, Knötgen, Gold und Sil- ber Band? Was nützt die Seiden-Waare? Was die gekräuselten und falschen Haare? Hat nicht so mancher kluger Geist Dergleichen Werck, auch wo es Mode heist, Vor Quackeley und Affen-Spiel erkannt? Drum wollen wir bey unsrer Einfalt bleiben, Und doch die Zeit Jn süssester Zufriedenheit Gantz fein vertreiben. Die Frömmigkeit sey unser schönstes Feyer- Kleid, Und Tugend unser alle Tags-Gewand; Hiernächst wird See und Land Schon so viel Flachs und Thiere geben, Worvon, so lange wir auf Erden leben, Weib, Kind und Mann Die Kleidung rein und zierlich haben kan. Aria. II. Theil. f f
Laß uns nach der alten Weiſe, Recitativ. Bleib weg von uns du toller Kleider-Pracht!Hier wird dein Gauckel-Spiel ins Faͤuſtgen ausgelacht. Was helffen uns Brabantſche Spitzen, Die nicht einmahl zu guten Zunder nuͤtzen? Was ſollen Frantzen, Knoͤtgen, Gold und Sil- ber Band? Was nuͤtzt die Seiden-Waare? Was die gekraͤuſelten und falſchen Haare? Hat nicht ſo mancher kluger Geiſt Dergleichen Werck, auch wo es Mode heiſt, Vor Quackeley und Affen-Spiel erkannt? Drum wollen wir bey unſrer Einfalt bleiben, Und doch die Zeit Jn ſuͤſſeſter Zufriedenheit Gantz fein vertreiben. Die Froͤmmigkeit ſey unſer ſchoͤnſtes Feyer- Kleid, Und Tugend unſer alle Tags-Gewand; Hiernaͤchſt wird See und Land Schon ſo viel Flachs und Thiere geben, Worvon, ſo lange wir auf Erden leben, Weib, Kind und Mann Die Kleidung rein und zierlich haben kan. Aria. II. Theil. f f
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Laß uns nach der alten Weiſe,
Uns zum Nutzen, dir zum Preiſe
Jhnen kraͤfftig widerſtehn.
Da Capo.
Recitativ.
Bleib weg von uns du toller Kleider-Pracht!
Hier wird dein Gauckel-Spiel ins Faͤuſtgen
ausgelacht.
Was helffen uns Brabantſche Spitzen,
Die nicht einmahl zu guten Zunder nuͤtzen?
Was ſollen Frantzen, Knoͤtgen, Gold und Sil-
ber Band?
Was nuͤtzt die Seiden-Waare?
Was die gekraͤuſelten und falſchen Haare?
Hat nicht ſo mancher kluger Geiſt
Dergleichen Werck, auch wo es Mode heiſt,
Vor Quackeley und Affen-Spiel erkannt?
Drum wollen wir bey unſrer Einfalt bleiben,
Und doch die Zeit
Jn ſuͤſſeſter Zufriedenheit
Gantz fein vertreiben.
Die Froͤmmigkeit ſey unſer ſchoͤnſtes Feyer-
Kleid,
Und Tugend unſer alle Tags-Gewand;
Hiernaͤchſt wird See und Land
Schon ſo viel Flachs und Thiere geben,
Worvon, ſo lange wir auf Erden leben,
Weib, Kind und Mann
Die Kleidung rein und zierlich haben kan.
Aria.
II. Theil. f f
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