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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

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neue entdecken und zu beschauen haben, der na-
ckenden Dianae Bad, des Narcissi Brunnen, wor-
innen er sich nach langen Bespiegeln selbst ersäufft.
Jm vierten Jahre, die abgezehrte Echo in hohlen
Klüfften, und die Scyllam, wegen übermäßiger
Sonnen-Hitze, ohne Kleider, in der offenbaren
See herum spatzirend. Jm fünfften Jahre, das
zusammen gelauffene Blut von Pyramo und This-
be,
durch welches die weisse Maulbeeren roth ge-
färbt werden, ingleichen des Adonidis Blut, wie
solches von der herabsteigenden Venere in die Rose
Anemone verwandelt wird. Jm sechsten Jahre,
die schöne Hyacinth-Blume, welche von Ajacis
Blute entsprossen, ingleichen Blut der Himmel-
stürmenden Riesen, welches ihnen Jovis Donner-
Keil abgezapfet. Jm siebenten Jahre, die häuf-
figen Thränen der Althaeae, indem sie ihr güldenes
Kleid ausziehet, und von sich legt. Jm achten Jah-
re, den Garten Hesperidum, in welchem die gül-
denen Aepfel von den Bäumen gebrochen werden.
Den Hippomenes, welcher mit der Atlanta um
die Wette läufft, und die Venus, welche 3. güldene
Aepfel darzwischen wirfft, den Lauff zu hemmen.
Jm neunten Jahre, die von der Göttin Venere,
in einen Cometen verwandelte, und unter die Ster-
ne versetzte Seele des Julii Caesaris. Das Feuer,
woran Medea 7. Lichter anzündet, ingleichen die
von Phaetontis Wagen entzündete, und brennende
Lunam. Jm zehenten Jahre, den verdorreten
Oelzweig, so auf neue mit Beeren grünet, ja den
neuen und jungen Oel-Baum. Plutonis Woh-
nung, vor deren Thoren der dreyköpfige Cerberus

liegt.

neue entdecken und zu beſchauen haben, der na-
ckenden Dianæ Bad, des Narcisſi Brunnen, wor-
innen er ſich nach langen Beſpiegeln ſelbſt erſaͤufft.
Jm vierten Jahre, die abgezehrte Echo in hohlen
Kluͤfften, und die Scyllam, wegen uͤbermaͤßiger
Sonnen-Hitze, ohne Kleider, in der offenbaren
See herum ſpatzirend. Jm fuͤnfften Jahre, das
zuſammen gelauffene Blut von Pyramo und Thiſ-
be,
durch welches die weiſſe Maulbeeren roth ge-
faͤrbt werden, ingleichen des Adonidis Blut, wie
ſolches von der herabſteigenden Venere in die Roſe
Anemone verwandelt wird. Jm ſechſten Jahre,
die ſchoͤne Hyacinth-Blume, welche von Ajacis
Blute entſproſſen, ingleichen Blut der Himmel-
ſtuͤrmenden Rieſen, welches ihnen Jovis Donner-
Keil abgezapfet. Jm ſiebenten Jahre, die haͤuf-
figen Thraͤnen der Althææ, indem ſie ihr guͤldenes
Kleid ausziehet, und von ſich legt. Jm achten Jah-
re, den Garten Heſperidum, in welchem die guͤl-
denen Aepfel von den Baͤumen gebrochen werden.
Den Hippomenes, welcher mit der Atlanta um
die Wette laͤufft, und die Venus, welche 3. guͤldene
Aepfel darzwiſchen wirfft, den Lauff zu hemmen.
Jm neunten Jahre, die von der Goͤttin Venere,
in einen Cometen verwandelte, und unter die Ster-
ne verſetzte Seele des Julii Cæſaris. Das Feuer,
woran Medea 7. Lichter anzuͤndet, ingleichen die
von Phaëtontis Wagen entzuͤndete, und brennende
Lunam. Jm zehenten Jahre, den verdorreten
Oelzweig, ſo auf neue mit Beeren gruͤnet, ja den
neuen und jungen Oel-Baum. Plutonis Woh-
nung, vor deren Thoren der dreykoͤpfige Cerberus

liegt.
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[274/0288] neue entdecken und zu beſchauen haben, der na- ckenden Dianæ Bad, des Narcisſi Brunnen, wor- innen er ſich nach langen Beſpiegeln ſelbſt erſaͤufft. Jm vierten Jahre, die abgezehrte Echo in hohlen Kluͤfften, und die Scyllam, wegen uͤbermaͤßiger Sonnen-Hitze, ohne Kleider, in der offenbaren See herum ſpatzirend. Jm fuͤnfften Jahre, das zuſammen gelauffene Blut von Pyramo und Thiſ- be, durch welches die weiſſe Maulbeeren roth ge- faͤrbt werden, ingleichen des Adonidis Blut, wie ſolches von der herabſteigenden Venere in die Roſe Anemone verwandelt wird. Jm ſechſten Jahre, die ſchoͤne Hyacinth-Blume, welche von Ajacis Blute entſproſſen, ingleichen Blut der Himmel- ſtuͤrmenden Rieſen, welches ihnen Jovis Donner- Keil abgezapfet. Jm ſiebenten Jahre, die haͤuf- figen Thraͤnen der Althææ, indem ſie ihr guͤldenes Kleid ausziehet, und von ſich legt. Jm achten Jah- re, den Garten Heſperidum, in welchem die guͤl- denen Aepfel von den Baͤumen gebrochen werden. Den Hippomenes, welcher mit der Atlanta um die Wette laͤufft, und die Venus, welche 3. guͤldene Aepfel darzwiſchen wirfft, den Lauff zu hemmen. Jm neunten Jahre, die von der Goͤttin Venere, in einen Cometen verwandelte, und unter die Ster- ne verſetzte Seele des Julii Cæſaris. Das Feuer, woran Medea 7. Lichter anzuͤndet, ingleichen die von Phaëtontis Wagen entzuͤndete, und brennende Lunam. Jm zehenten Jahre, den verdorreten Oelzweig, ſo auf neue mit Beeren gruͤnet, ja den neuen und jungen Oel-Baum. Plutonis Woh- nung, vor deren Thoren der dreykoͤpfige Cerberus liegt.

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/288>, abgerufen am 22.11.2024.