und die Brittannischen Jnsuln herum siehmen, und ob der Capitain schon treffliche Lust hatte den Spa- niern auf der Strasse nach America, ein und an- dern Possen zu spielen, so wolte er doch vorhero erst- lich geuauere Kundschafft einziehen, allein ehe dieses geschahe, thaten wir einen herrlichen Zug, an einer Frantzösischen nach Jrrland abgeschickten Fregat- te, auf welcher 16000. Louis d'or nebst andern trefflichen Sachen, und etlichen Etaats-Gefange- nen, unsere Beute wurden. Die vornehmsten Ge- fangenen nebst den Briefschafften, lieferten wir gegen Erlegung einer billigen Discretion an einen Engelländer aus, der lange Zeit vergeblich auf diese Fregatte gelauret hatte, besetzten dieselbe, nachdem wir die übrigen Gefangenen vertheilet, mit etlichen von unsern Leuten, worunter auch ich war, also ein Neben-Schiff zu commandiren hatte, und richte- ten unseren Cours, in dem Mexicanischen Meere zu kreutzen.
Auf der Portugisischen Jnsul Madera, nahmen wir frisches Wasser ein, und fanden daselbst gleich- falls ein Holländisches, doch von den Spaniern sehr übel zu gerichtetes Frey-Beuter Schiff, dessen Capitain nebst den besten Leuten geblieben waren, unter dem übrigen Lumpen-Gesinde aber war eine solche Verwirrung, daß niemand wuste wer Koch oder Kellner seyn wolte. Wir sühreten ihnen ihren elenden Zustand, worinnen sie sich befanden, zu Ge- müthe, und brachten sie mit guter Art dahin, sich mit uns zu vereinigen, und unter unsers Capitains Com- mando alles mit zuwagen, halffen also ihr Schiff wieder in vollkommen guten Stand setzen, und see-
gelten
E
und die Brittanniſchen Jnſuln herum ſiehmen, und ob der Capitain ſchon treffliche Luſt hatte den Spa- niern auf der Straſſe nach America, ein und an- dern Poſſen zu ſpielen, ſo wolte er doch vorhero erſt- lich geuauere Kundſchafft einziehen, allein ehe dieſes geſchahe, thaten wir einen herrlichen Zug, an einer Frantzoͤſiſchen nach Jrrland abgeſchickten Fregat- te, auf welcher 16000. Louis d’or nebſt andern trefflichen Sachen, und etlichen Etaats-Gefange- nen, unſere Beute wurden. Die vornehmſten Ge- fangenen nebſt den Briefſchafften, lieferten wir gegen Erlegung einer billigen Diſcretion an einen Engellaͤnder aus, der lange Zeit vergeblich auf dieſe Fregatte gelauret hatte, beſetzten dieſelbe, nachdem wir die uͤbrigen Gefangenen vertheilet, mit etlichen von unſern Leuten, worunter auch ich war, alſo ein Neben-Schiff zu commandiren hatte, und richte- ten unſeren Cours, in dem Mexicaniſchen Meere zu kreutzen.
Auf der Portugiſiſchen Jnſul Madera, nahmen wir friſches Waſſer ein, und fanden daſelbſt gleich- falls ein Hollaͤndiſches, doch von den Spaniern ſehr uͤbel zu gerichtetes Frey-Beuter Schiff, deſſen Capitain nebſt den beſten Leuten geblieben waren, unter dem uͤbrigen Lumpen-Geſinde aber war eine ſolche Verwirrung, daß niemand wuſte wer Koch oder Kellner ſeyn wolte. Wir ſuͤhreten ihnen ihren elenden Zuſtand, worinnen ſie ſich befanden, zu Ge- muͤthe, und brachten ſie mit guter Art dahin, ſich mit uns zu vereinigen, und unter unſers Capitains Com- mando alles mit zuwagen, halffen alſo ihr Schiff wieder in vollkommen guten Stand ſetzen, und ſee-
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und die Brittanniſchen Jnſuln herum ſiehmen, und
ob der Capitain ſchon treffliche Luſt hatte den Spa-
niern auf der Straſſe nach America, ein und an-
dern Poſſen zu ſpielen, ſo wolte er doch vorhero erſt-
lich geuauere Kundſchafft einziehen, allein ehe dieſes
geſchahe, thaten wir einen herrlichen Zug, an einer
Frantzoͤſiſchen nach Jrrland abgeſchickten Fregat-
te, auf welcher 16000. Louis d’or nebſt andern
trefflichen Sachen, und etlichen Etaats-Gefange-
nen, unſere Beute wurden. Die vornehmſten Ge-
fangenen nebſt den Briefſchafften, lieferten wir
gegen Erlegung einer billigen Diſcretion an einen
Engellaͤnder aus, der lange Zeit vergeblich auf dieſe
Fregatte gelauret hatte, beſetzten dieſelbe, nachdem
wir die uͤbrigen Gefangenen vertheilet, mit etlichen
von unſern Leuten, worunter auch ich war, alſo ein
Neben-Schiff zu commandiren hatte, und richte-
ten unſeren Cours, in dem Mexicaniſchen Meere
zu kreutzen.
Auf der Portugiſiſchen Jnſul Madera, nahmen
wir friſches Waſſer ein, und fanden daſelbſt gleich-
falls ein Hollaͤndiſches, doch von den Spaniern
ſehr uͤbel zu gerichtetes Frey-Beuter Schiff, deſſen
Capitain nebſt den beſten Leuten geblieben waren,
unter dem uͤbrigen Lumpen-Geſinde aber war eine
ſolche Verwirrung, daß niemand wuſte wer Koch
oder Kellner ſeyn wolte. Wir ſuͤhreten ihnen ihren
elenden Zuſtand, worinnen ſie ſich befanden, zu Ge-
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uns zu vereinigen, und unter unſers Capitains Com-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage… [mehr]
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage folgte schon 1732. Zum Zeitpunkt der Digitalisierung stand nur die dritte Auflage von 1740 zur Verfügung. (Link zur Erstausgabe: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:1-459276)
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/77>, abgerufen am 24.11.2024.
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