kommen, nachdem wir uns also von ihm betrogen gesehen, wurde aller Vorrath von Speise, Wein und andern guten Sachen hinweg geraubt, wodurch unsere ermatteten Leiber nicht wenig erquickt und ge- schickt gemacht wurden, eine fernere mühsame Reise anzutreten.
Mittlerweile hatten sich 5. Könige, nehmlich letzt- gemeldter Abiebaiba, Cemacchus, Abraibes, dessen Schwager Abenamacheius und Dabaiba zusam- men verschworen, uns mit zusammen gesetzten Kräf- ten plötzlich zu überfallen und gäntzlich zu vertilgen, jedoch zu allem Glücke hatte Valboa eine ausseror- dentlich schöne Jungfrau unter seinen gefangenen Welbs-Bildern, welche er vor allen andern hertz- lich liebete, diese hatte solchen Blut-Rath von ihrem leiblichen Bruder nicht so bald ausgesorschet, als sie von der getreuen Liebe getrieben wurde dem Val- boa alle wider ihn gemachten Anschläge zu offen- bahren. Dieser theilete sogleich sein Volck in zwey Hauffen, er selbst gieng nebst mir und etliche 70. Mann auf die vertheileten Hauffen der versammle- ten Jndianer loß, zerstreuete dieselben und bekam sehr viel von der Könige Bedienten gefangen, die wir mit zurück in unser Lager führeren, Don Col- menarez aber muste mit 4. Schiffen auf den Fle- cken Tirichi loß gehen, allwo er so glücklich war denselben unvermuthet zu überfallen, und der Jn- dianer gantze Kriegs-Rüstung, die daselbst zusam- men gebracht war, zu zernichten, auch eine grosse Beute an Proviant, Gold, Wein und andern brauchbaren Geräthschafften zu machen. Uber die- ses hat er allen Aufrührern und Feinden ein entsetz-
liches
kommen, nachdem wir uns alſo von ihm betrogen geſehen, wurde aller Vorrath von Speiſe, Wein und andern guten Sachen hinweg geraubt, wodurch unſere ermatteten Leiber nicht wenig erquickt und ge- ſchickt gemacht wurden, eine fernere muͤhſame Reiſe anzutreten.
Mittlerweile hatten ſich 5. Koͤnige, nehmlich letzt- gemeldter Abiebaiba, Cemacchus, Abraibes, deſſen Schwager Abenamacheius und Dabaiba zuſam- men verſchworen, uns mit zuſammen geſetzten Kraͤf- ten ploͤtzlich zu uͤberfallen und gaͤntzlich zu vertilgen, jedoch zu allem Gluͤcke hatte Valboa eine auſſeror- dentlich ſchoͤne Jungfrau unter ſeinen gefangenen Welbs-Bildern, welche er vor allen andern hertz- lich liebete, dieſe hatte ſolchen Blut-Rath von ihrem leiblichen Bruder nicht ſo bald ausgeſorſchet, als ſie von der getreuen Liebe getrieben wurde dem Val- boa alle wider ihn gemachten Anſchlaͤge zu offen- bahren. Dieſer theilete ſogleich ſein Volck in zwey Hauffen, er ſelbſt gieng nebſt mir und etliche 70. Mann auf die vertheileten Hauffen der verſammle- ten Jndianer loß, zerſtreuete dieſelben und bekam ſehr viel von der Koͤnige Bedienten gefangen, die wir mit zuruͤck in unſer Lager fuͤhreren, Don Col- menarez aber muſte mit 4. Schiffen auf den Fle- cken Tirichi loß gehen, allwo er ſo gluͤcklich war denſelben unvermuthet zu uͤberfallen, und der Jn- dianer gantze Kriegs-Ruͤſtung, die daſelbſt zuſam- men gebracht war, zu zernichten, auch eine groſſe Beute an Proviant, Gold, Wein und andern brauchbaren Geraͤthſchafften zu machen. Uber die- ſes hat er allen Aufruͤhrern und Feinden ein entſetz-
liches
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kommen, nachdem wir uns alſo von ihm betrogen
geſehen, wurde aller Vorrath von Speiſe, Wein
und andern guten Sachen hinweg geraubt, wodurch
unſere ermatteten Leiber nicht wenig erquickt und ge-
ſchickt gemacht wurden, eine fernere muͤhſame Reiſe
anzutreten.
Mittlerweile hatten ſich 5. Koͤnige, nehmlich letzt-
gemeldter Abiebaiba, Cemacchus, Abraibes, deſſen
Schwager Abenamacheius und Dabaiba zuſam-
men verſchworen, uns mit zuſammen geſetzten Kraͤf-
ten ploͤtzlich zu uͤberfallen und gaͤntzlich zu vertilgen,
jedoch zu allem Gluͤcke hatte Valboa eine auſſeror-
dentlich ſchoͤne Jungfrau unter ſeinen gefangenen
Welbs-Bildern, welche er vor allen andern hertz-
lich liebete, dieſe hatte ſolchen Blut-Rath von ihrem
leiblichen Bruder nicht ſo bald ausgeſorſchet, als
ſie von der getreuen Liebe getrieben wurde dem Val-
boa alle wider ihn gemachten Anſchlaͤge zu offen-
bahren. Dieſer theilete ſogleich ſein Volck in zwey
Hauffen, er ſelbſt gieng nebſt mir und etliche 70.
Mann auf die vertheileten Hauffen der verſammle-
ten Jndianer loß, zerſtreuete dieſelben und bekam
ſehr viel von der Koͤnige Bedienten gefangen, die
wir mit zuruͤck in unſer Lager fuͤhreren, Don Col-
menarez aber muſte mit 4. Schiffen auf den Fle-
cken Tirichi loß gehen, allwo er ſo gluͤcklich war
denſelben unvermuthet zu uͤberfallen, und der Jn-
dianer gantze Kriegs-Ruͤſtung, die daſelbſt zuſam-
men gebracht war, zu zernichten, auch eine groſſe
Beute an Proviant, Gold, Wein und andern
brauchbaren Geraͤthſchafften zu machen. Uber die-
ſes hat er allen Aufruͤhrern und Feinden ein entſetz-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage… [mehr]
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage folgte schon 1732. Zum Zeitpunkt der Digitalisierung stand nur die dritte Auflage von 1740 zur Verfügung. (Link zur Erstausgabe: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:1-459276)
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 566. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/580>, abgerufen am 22.11.2024.
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