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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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mich vergossen hast, das stärcke und erhalte mich in
wahren Glauben zum ewigen Leben Amen! Nahm
also den gesegneten Wein zu sich, kniete nieder und
betete vor sich, theilete hernachmals das Heil. Abend-
mahl allen denenjenigen aus, welche gestriges Ta-
ges gebeichtet hatten, und beschloß den Vormittäg-
lichen Gottesdienst nach gewöhnlich Evangelisch-
Lutherischer Art.

Nachmittags, nachdem wir die Mahlzeit inge-
sammt auf Morgenländische Art im grünen Grase,
bey ausgebreiteten Teppichen sitzend, eingenom-
men, und uns hierauf eine kleine Bewegung ge-
macht hatten, wurde zum andern mahle GOttes-
Dienst gehalten, und nach Volbringung dessen Hr.
Wolffgang mit Sophien ehelich zusammen gege-
ben, auch ein paar Zwillinge, aus dem Jacobischen
Stamme, getaufft, welche Tab. VII. bezeichnet sind.

Solchergestalt wurde alles mit dem Lob-Ge-
sange: HErr GOtt dich loben wir etc. beschlossen,
Mons. Litzberg und ich gaben, mit Erlaubniß des
Altvaters, noch 12. mal Feuer aus denen auf dem
Albertus-Hügel gepflantzten Canonen, und nach-
dem Herr Wolffgang verkündigen lassen, wie er G.
G. den 2ten Januar. nächstfolgenden 1726ten Jah-
res, von wegen seiner Hochzeit, allen Jnsulanern ein
Freuden-Fest anrichten wolte, kehrete ein jeder, geist-
lich und leiblich vergnügt, in seine Wohnung.

Herr Mag. Schmeltzer hatte bereits verabre-
det: Daß die Stephans-Jacobs- und Johannis-
Raumer Gemeinden, den Andern Advent-Sonn-

tag,

mich vergoſſen haſt, das ſtaͤrcke und erhalte mich in
wahren Glauben zum ewigen Leben Amen! Nahm
alſo den geſegneten Wein zu ſich, kniete nieder und
betete vor ſich, theilete hernachmals das Heil. Abend-
mahl allen denenjenigen aus, welche geſtriges Ta-
ges gebeichtet hatten, und beſchloß den Vormittaͤg-
lichen Gottesdienſt nach gewoͤhnlich Evangeliſch-
Lutheriſcher Art.

Nachmittags, nachdem wir die Mahlzeit inge-
ſammt auf Morgenlaͤndiſche Art im gruͤnen Graſe,
bey ausgebreiteten Teppichen ſitzend, eingenom-
men, und uns hierauf eine kleine Bewegung ge-
macht hatten, wurde zum andern mahle GOttes-
Dienſt gehalten, und nach Volbringung deſſen Hr.
Wolffgang mit Sophien ehelich zuſammen gege-
ben, auch ein paar Zwillinge, aus dem Jacobiſchen
Stamme, getaufft, welche Tab. VII. bezeichnet ſind.

Solchergeſtalt wurde alles mit dem Lob-Ge-
ſange: HErr GOtt dich loben wir ꝛc. beſchloſſen,
Monſ. Litzberg und ich gaben, mit Erlaubniß des
Altvaters, noch 12. mal Feuer aus denen auf dem
Albertus-Huͤgel gepflantzten Canonen, und nach-
dem Herr Wolffgang verkuͤndigen laſſen, wie er G.
G. den 2ten Januar. naͤchſtfolgenden 1726ten Jah-
res, von wegen ſeiner Hochzeit, allen Jnſulanern ein
Freuden-Feſt anrichten wolte, kehrete ein jeder, geiſt-
lich und leiblich vergnuͤgt, in ſeine Wohnung.

Herr Mag. Schmeltzer hatte bereits verabre-
det: Daß die Stephans-Jacobs- und Johannis-
Raumer Gemeinden, den Andern Advent-Sonn-

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[468/0482] mich vergoſſen haſt, das ſtaͤrcke und erhalte mich in wahren Glauben zum ewigen Leben Amen! Nahm alſo den geſegneten Wein zu ſich, kniete nieder und betete vor ſich, theilete hernachmals das Heil. Abend- mahl allen denenjenigen aus, welche geſtriges Ta- ges gebeichtet hatten, und beſchloß den Vormittaͤg- lichen Gottesdienſt nach gewoͤhnlich Evangeliſch- Lutheriſcher Art. Nachmittags, nachdem wir die Mahlzeit inge- ſammt auf Morgenlaͤndiſche Art im gruͤnen Graſe, bey ausgebreiteten Teppichen ſitzend, eingenom- men, und uns hierauf eine kleine Bewegung ge- macht hatten, wurde zum andern mahle GOttes- Dienſt gehalten, und nach Volbringung deſſen Hr. Wolffgang mit Sophien ehelich zuſammen gege- ben, auch ein paar Zwillinge, aus dem Jacobiſchen Stamme, getaufft, welche Tab. VII. bezeichnet ſind. Solchergeſtalt wurde alles mit dem Lob-Ge- ſange: HErr GOtt dich loben wir ꝛc. beſchloſſen, Monſ. Litzberg und ich gaben, mit Erlaubniß des Altvaters, noch 12. mal Feuer aus denen auf dem Albertus-Huͤgel gepflantzten Canonen, und nach- dem Herr Wolffgang verkuͤndigen laſſen, wie er G. G. den 2ten Januar. naͤchſtfolgenden 1726ten Jah- res, von wegen ſeiner Hochzeit, allen Jnſulanern ein Freuden-Feſt anrichten wolte, kehrete ein jeder, geiſt- lich und leiblich vergnuͤgt, in ſeine Wohnung. Herr Mag. Schmeltzer hatte bereits verabre- det: Daß die Stephans-Jacobs- und Johannis- Raumer Gemeinden, den Andern Advent-Sonn- tag,

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 468. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/482>, abgerufen am 22.11.2024.