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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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sorgen, weil alles, was ihr Hertz begehren könne, bey
den Seinigen im Uberfluß anzutreffen wäre.

Meine Herren! versetzt hierauf Virgiiia, ich
mercke und verstehe aus allen Umständen nunmehro
zur Gnüge, daß es euch annoch nur an 3. Weibs-
Personen mangelt, eure übrigen und ledigen Manns-
Personen zu beweiben, derowegen sind euch, so wohl
meine Stieff-Tochter, als meine 17. jährige Auf-
wärterin hiermit zugesagt, weil ich gewiß glaube,
daß ihr sonderlich die erstere mit dem Ehestande
nicht übereilen werdet. Was meine eigene Person
anbetrifft, sagt sie serner, so habe ich zwar an gegen-
wärtigen frommen Menschen, der, wie ihr sagt, Jo-
hannes Julius
heisset, und ehrlicher Leute Kind ist,
nicht das allergeringste auszusetzen; allein, ich wer-
de keinen Menschen, er sey auch wer er sey, weder
mein Wort noch die Hand zur Ehe geben, biß mein
Trauer-Jahr, um meinen seeligen Mann, und einen
2. jährigen Sohn, der nur wenig Tage vor seinem
Vater verstorben, zu Ende gelauffen ist. Nach die-
sem aber will ich erwarten, wie es der Himmel mit
meiner Person fügen wird. Jst es nun bey derglei-
chen Schlüsse euch anständig, mich nebst meiner
Tochter und Magd, vor deren Ehre ich Bürge bin,
heimlich mit hinweg zu sühren, so soll euch vor uns
dreyen ein Braut-Schatz, von 16000. Ducaten
werth, binnen wenig Stunden eingeliefert werden.

Amias will so wohl als alle die andern nicht das
geringste von Schätzen wissen, ist aber desto er-
freuter, daß er ihrer Personen wegen völlige Ver-
sicherung erhalten, nimmt derowegen diesen und

den

ſorgen, weil alles, was ihr Hertz begehren koͤnne, bey
den Seinigen im Uberfluß anzutreffen waͤre.

Meine Herren! verſetzt hierauf Virgiiia, ich
mercke und verſtehe aus allen Umſtaͤnden nunmehro
zur Gnuͤge, daß es euch annoch nur an 3. Weibs-
Perſonen mangelt, eure uͤbrigen und ledigen Manns-
Perſonen zu beweiben, derowegen ſind euch, ſo wohl
meine Stieff-Tochter, als meine 17. jaͤhrige Auf-
waͤrterin hiermit zugeſagt, weil ich gewiß glaube,
daß ihr ſonderlich die erſtere mit dem Eheſtande
nicht uͤbereilen werdet. Was meine eigene Perſon
anbetrifft, ſagt ſie ſerner, ſo habe ich zwar an gegen-
waͤrtigen frommen Menſchen, der, wie ihr ſagt, Jo-
hannes Julius
heiſſet, und ehrlicher Leute Kind iſt,
nicht das allergeringſte auszuſetzen; allein, ich wer-
de keinen Menſchen, er ſey auch wer er ſey, weder
mein Wort noch die Hand zur Ehe geben, biß mein
Trauer-Jahr, um meinen ſeeligen Mann, und einen
2. jaͤhrigen Sohn, der nur wenig Tage vor ſeinem
Vater verſtorben, zu Ende gelauffen iſt. Nach die-
ſem aber will ich erwarten, wie es der Himmel mit
meiner Perſon fuͤgen wird. Jſt es nun bey derglei-
chen Schluͤſſe euch anſtaͤndig, mich nebſt meiner
Tochter und Magd, vor deren Ehre ich Buͤrge bin,
heimlich mit hinweg zu ſuͤhren, ſo ſoll euch vor uns
dreyen ein Braut-Schatz, von 16000. Ducaten
werth, binnen wenig Stunden eingeliefert werden.

Amias will ſo wohl als alle die andern nicht das
geringſte von Schaͤtzen wiſſen, iſt aber deſto er-
freuter, daß er ihrer Perſonen wegen voͤllige Ver-
ſicherung erhalten, nimmt derowegen dieſen und

den
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[386/0400] ſorgen, weil alles, was ihr Hertz begehren koͤnne, bey den Seinigen im Uberfluß anzutreffen waͤre. Meine Herren! verſetzt hierauf Virgiiia, ich mercke und verſtehe aus allen Umſtaͤnden nunmehro zur Gnuͤge, daß es euch annoch nur an 3. Weibs- Perſonen mangelt, eure uͤbrigen und ledigen Manns- Perſonen zu beweiben, derowegen ſind euch, ſo wohl meine Stieff-Tochter, als meine 17. jaͤhrige Auf- waͤrterin hiermit zugeſagt, weil ich gewiß glaube, daß ihr ſonderlich die erſtere mit dem Eheſtande nicht uͤbereilen werdet. Was meine eigene Perſon anbetrifft, ſagt ſie ſerner, ſo habe ich zwar an gegen- waͤrtigen frommen Menſchen, der, wie ihr ſagt, Jo- hannes Julius heiſſet, und ehrlicher Leute Kind iſt, nicht das allergeringſte auszuſetzen; allein, ich wer- de keinen Menſchen, er ſey auch wer er ſey, weder mein Wort noch die Hand zur Ehe geben, biß mein Trauer-Jahr, um meinen ſeeligen Mann, und einen 2. jaͤhrigen Sohn, der nur wenig Tage vor ſeinem Vater verſtorben, zu Ende gelauffen iſt. Nach die- ſem aber will ich erwarten, wie es der Himmel mit meiner Perſon fuͤgen wird. Jſt es nun bey derglei- chen Schluͤſſe euch anſtaͤndig, mich nebſt meiner Tochter und Magd, vor deren Ehre ich Buͤrge bin, heimlich mit hinweg zu ſuͤhren, ſo ſoll euch vor uns dreyen ein Braut-Schatz, von 16000. Ducaten werth, binnen wenig Stunden eingeliefert werden. Amias will ſo wohl als alle die andern nicht das geringſte von Schaͤtzen wiſſen, iſt aber deſto er- freuter, daß er ihrer Perſonen wegen voͤllige Ver- ſicherung erhalten, nimmt derowegen dieſen und den

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/400>, abgerufen am 22.11.2024.