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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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aus eigenen Antriebe und hertzlicher Liebe gegen uns,
seinen eigenen Geschlechts-Nahmen zurück setzte,
und sich gleich am ersten Hochzeit-Tage Robert
Julius
nennete.

Wir baueten noch im selbigen Herbst ein neues
schönes und räumliches Hauß vor die jungen Ehe-
Leute, Amias war ihr Hauß-Genosse, und darbey
ein kluger und vortrefflicher Arbeiter, der meine ge-
machten Anstalten auf der Jnsul in kurtzer Zeit auf
weit bessern Fuß bringen halff, so, daß wir in er-
wünschten Vergnügen mit einander leben konten.

Unser Vorrath an Wein, Getreyde, eingesaltze-
nen Fleische, Früchten und andern Lebens-Mitteln
war dermassen zu gewachsen, daß wir fast keine Ge-
fässe, auch keinen Platz in des Don Cyrillo unterirr-
dischen Gewölbern, selbige zu verwahren, weiter
finden konten, dem ohngeacht, säeten und pflantz-
ten wir doch Jahr aus, Jahr ein, und speiseten die
Affen, deren nunmehro etliche 20. zu unsern Dien-
sten waren, von dem Uberflusse, hätten aber dennoch
im 1666ten Jahre ohne unsern Schaden gar wohl
noch hundert andere Menschen ernehren können,
da sich aber niemand melden wolte, musten wir zu
unsern grösten Leidwesen eine grosse Menge des be-
sten Getrey des liederlich verderben lassen.

Amias erseuff[ze]te hierüber öffters und sagte
eines Abends, da wir vor unsern Hauß-Thüren
die kühlen Abend-Lüffte zur Erquickung abwarte-
ten: Wie wunderbar sind doch die Fügungen des
Allmächtigen! Ach wie viel tausend, und aber tau-
send sind doch unter den Christen anzutreffen, die

mit

aus eigenen Antriebe und hertzlicher Liebe gegen uns,
ſeinen eigenen Geſchlechts-Nahmen zuruͤck ſetzte,
und ſich gleich am erſten Hochzeit-Tage Robert
Julius
nennete.

Wir baueten noch im ſelbigen Herbſt ein neues
ſchoͤnes und raͤumliches Hauß vor die jungen Ehe-
Leute, Amias war ihr Hauß-Genoſſe, und darbey
ein kluger und vortrefflicher Arbeiter, der meine ge-
machten Anſtalten auf der Jnſul in kurtzer Zeit auf
weit beſſern Fuß bringen halff, ſo, daß wir in er-
wuͤnſchten Vergnuͤgen mit einander leben konten.

Unſer Vorrath an Wein, Getreyde, eingeſaltze-
nen Fleiſche, Fruͤchten und andern Lebens-Mitteln
war dermaſſen zu gewachſen, daß wir faſt keine Ge-
faͤſſe, auch keinen Platz in des Don Cyrillo unterirr-
diſchen Gewoͤlbern, ſelbige zu verwahren, weiter
finden konten, dem ohngeacht, ſaͤeten und pflantz-
ten wir doch Jahr aus, Jahr ein, und ſpeiſeten die
Affen, deren nunmehro etliche 20. zu unſern Dien-
ſten waren, von dem Uberfluſſe, haͤtten aber dennoch
im 1666ten Jahre ohne unſern Schaden gar wohl
noch hundert andere Menſchen ernehren koͤnnen,
da ſich aber niemand melden wolte, muſten wir zu
unſern groͤſten Leidweſen eine groſſe Menge des be-
ſten Getrey des liederlich verderben laſſen.

Amias erſeuff[ze]te hieruͤber oͤffters und ſagte
eines Abends, da wir vor unſern Hauß-Thuͤren
die kuͤhlen Abend-Luͤffte zur Erquickung abwarte-
ten: Wie wunderbar ſind doch die Fuͤgungen des
Allmaͤchtigen! Ach wie viel tauſend, und aber tau-
ſend ſind doch unter den Chriſten anzutreffen, die

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[299/0313] aus eigenen Antriebe und hertzlicher Liebe gegen uns, ſeinen eigenen Geſchlechts-Nahmen zuruͤck ſetzte, und ſich gleich am erſten Hochzeit-Tage Robert Julius nennete. Wir baueten noch im ſelbigen Herbſt ein neues ſchoͤnes und raͤumliches Hauß vor die jungen Ehe- Leute, Amias war ihr Hauß-Genoſſe, und darbey ein kluger und vortrefflicher Arbeiter, der meine ge- machten Anſtalten auf der Jnſul in kurtzer Zeit auf weit beſſern Fuß bringen halff, ſo, daß wir in er- wuͤnſchten Vergnuͤgen mit einander leben konten. Unſer Vorrath an Wein, Getreyde, eingeſaltze- nen Fleiſche, Fruͤchten und andern Lebens-Mitteln war dermaſſen zu gewachſen, daß wir faſt keine Ge- faͤſſe, auch keinen Platz in des Don Cyrillo unterirr- diſchen Gewoͤlbern, ſelbige zu verwahren, weiter finden konten, dem ohngeacht, ſaͤeten und pflantz- ten wir doch Jahr aus, Jahr ein, und ſpeiſeten die Affen, deren nunmehro etliche 20. zu unſern Dien- ſten waren, von dem Uberfluſſe, haͤtten aber dennoch im 1666ten Jahre ohne unſern Schaden gar wohl noch hundert andere Menſchen ernehren koͤnnen, da ſich aber niemand melden wolte, muſten wir zu unſern groͤſten Leidweſen eine groſſe Menge des be- ſten Getrey des liederlich verderben laſſen. Amias erſeuffzete hieruͤber oͤffters und ſagte eines Abends, da wir vor unſern Hauß-Thuͤren die kuͤhlen Abend-Luͤffte zur Erquickung abwarte- ten: Wie wunderbar ſind doch die Fuͤgungen des Allmaͤchtigen! Ach wie viel tauſend, und aber tau- ſend ſind doch unter den Chriſten anzutreffen, die mit

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/313>, abgerufen am 24.11.2024.