Seide, 2270 für Wolle, 63 für Linnen, 2113 für Baumwolle. Mirabeau1 muß von der Berliner Indu- strie gestehen: "Les manufactures etablies a Berlin y trouvent un marche immense sous la main, le concours de toutes les sciences, de tous les artistes; ils peuvent donner a leurs ouvrages une perfection, une beaute qui les fassent rechercher au dehors. Tant d'avantages, joints aux privileges exclusifs qui leur assurent le marche dans les etats du roi de Prusse, doivent etendre considerablement leurs profits et accelerer leur activite." --
Nicht überall natürlich in den preußischen Landen war die gewerbliche Entwickelung eine so glänzende; besonders der kleine Handwerkerstand befand sich noch da und dort in ähnlicher Lage wie im übrigen Deutschland. Die oben angeführten Magdeburger Zahlen zeigen, wie klein die Zahl der Gehülfen war, und das ist immer ein ungünstiges Zeichen. Aehnliches wird aus west- fälischen Städten berichtet. So zählte Bochum 17802 auf 13 Schreinermeister 2 Gesellen, auf 26 Schuh- machermeister 3, auf 21 Bäckermeister 1, auf 8 Zim- merleute 1, auf 5 Maurermeister 1 Gesellen; die mei- sten andern Handwerke waren ganz ohne Gesellen. Als Beweis aber, daß gerade auch in diesem Punkte die preußischen Zustände vielfach bessere waren, als im übri- gen Deutschland, möchte ich schließlich einige Zahlen aus der Handwerksstatistik der Stadt Brandenburg von 1784
1III, 113.
2 Jacobi, das Berg-, Hütten- und Gewerbewesen des Regierungsbezirks Arnsberg. Iserlohn 1857. S. 532.
Ein Rückblick ins 18. Jahrhundert.
Seide, 2270 für Wolle, 63 für Linnen, 2113 für Baumwolle. Mirabeau1 muß von der Berliner Indu- ſtrie geſtehen: „Les manufactures établies à Berlin y trouvent un marché immense sous la main, le concours de toutes les sciences, de tous les artistes; ils peuvent donner à leurs ouvrages une perfection, une beauté qui les fassent rechercher au dehors. Tant d’avantages, joints aux priviléges exclusifs qui leur assurent le marché dans les états du roi de Prusse, doivent étendre considérablement leurs profits et accélérer leur activité.“ —
Nicht überall natürlich in den preußiſchen Landen war die gewerbliche Entwickelung eine ſo glänzende; beſonders der kleine Handwerkerſtand befand ſich noch da und dort in ähnlicher Lage wie im übrigen Deutſchland. Die oben angeführten Magdeburger Zahlen zeigen, wie klein die Zahl der Gehülfen war, und das iſt immer ein ungünſtiges Zeichen. Aehnliches wird aus weſt- fäliſchen Städten berichtet. So zählte Bochum 17802 auf 13 Schreinermeiſter 2 Geſellen, auf 26 Schuh- machermeiſter 3, auf 21 Bäckermeiſter 1, auf 8 Zim- merleute 1, auf 5 Maurermeiſter 1 Geſellen; die mei- ſten andern Handwerke waren ganz ohne Geſellen. Als Beweis aber, daß gerade auch in dieſem Punkte die preußiſchen Zuſtände vielfach beſſere waren, als im übri- gen Deutſchland, möchte ich ſchließlich einige Zahlen aus der Handwerksſtatiſtik der Stadt Brandenburg von 1784
1III, 113.
2 Jacobi, das Berg-, Hütten- und Gewerbeweſen des Regierungsbezirks Arnsberg. Iſerlohn 1857. S. 532.
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Ein Rückblick ins 18. Jahrhundert.
Seide, 2270 für Wolle, 63 für Linnen, 2113 für
Baumwolle. Mirabeau 1 muß von der Berliner Indu-
ſtrie geſtehen: „Les manufactures établies à Berlin y
trouvent un marché immense sous la main, le
concours de toutes les sciences, de tous les artistes;
ils peuvent donner à leurs ouvrages une perfection,
une beauté qui les fassent rechercher au dehors.
Tant d’avantages, joints aux priviléges exclusifs
qui leur assurent le marché dans les états du roi
de Prusse, doivent étendre considérablement leurs
profits et accélérer leur activité.“ —
Nicht überall natürlich in den preußiſchen Landen
war die gewerbliche Entwickelung eine ſo glänzende;
beſonders der kleine Handwerkerſtand befand ſich noch da
und dort in ähnlicher Lage wie im übrigen Deutſchland.
Die oben angeführten Magdeburger Zahlen zeigen, wie
klein die Zahl der Gehülfen war, und das iſt immer
ein ungünſtiges Zeichen. Aehnliches wird aus weſt-
fäliſchen Städten berichtet. So zählte Bochum 1780 2
auf 13 Schreinermeiſter 2 Geſellen, auf 26 Schuh-
machermeiſter 3, auf 21 Bäckermeiſter 1, auf 8 Zim-
merleute 1, auf 5 Maurermeiſter 1 Geſellen; die mei-
ſten andern Handwerke waren ganz ohne Geſellen. Als
Beweis aber, daß gerade auch in dieſem Punkte die
preußiſchen Zuſtände vielfach beſſere waren, als im übri-
gen Deutſchland, möchte ich ſchließlich einige Zahlen aus
der Handwerksſtatiſtik der Stadt Brandenburg von 1784
1 III, 113.
2 Jacobi, das Berg-, Hütten- und Gewerbeweſen des
Regierungsbezirks Arnsberg. Iſerlohn 1857. S. 532.
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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/60>, abgerufen am 22.11.2024.
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