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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.

In dieser Beziehung geben schon die Krug'schen
Tabellen1 (1795--1803) ein ziemlich klares Bild.
Seiden- und Baumwollweber verzeichnet Krug nur an
wenigen Orten, aber dann in größern Posten. In der
Wollweberei zählt Krug 305 einzelne Orte auf, eine
Anzahl hiervon mit über 100 Stühlen, die überwiegende
Mehrzahl aber mit je nur ein paar Arbeitern und
Stühlen. Die an gleicher Stelle von Krug gegebene
Uebersicht über die Leineweberei resp. die Leinewebstühle
ist weniger klar, sofern sie theilweise nach ganzen Pro-
vinzen, theilweise nach Städten die Stühle und Arbeiter
aufführt. Dagegen gibt die Tabelle der Leineweber unter
den Handwerkern2 eine Anschauung davon, wie neben
der konzentrirten Produktion Schlesiens und einiger
anderer Theile der Monarchie doch überall die lokale
Weberei blühte. Die Zahl der Leineweber betrug hier-
nach in den folgenden einzelnen Landestheilen:

[Tabelle]

1 Betrachtungen über den Nationalwohlstand des preuß.
Staates II, 220--315; Dieterici gibt Volkswohlstand S. 28
eine Tabelle nach diesen Krug'schen Zahlen, welche aber total
falsch ist, indem sie nur diejenigen Stühle reproduzirt, welche
Krug je am Schlusse einer Abtheilung, als an den wichtigsten
industriellen Punkten konzentrirt, nochmals wiederholt.
2 II, 189.
Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.

In dieſer Beziehung geben ſchon die Krug’ſchen
Tabellen1 (1795—1803) ein ziemlich klares Bild.
Seiden- und Baumwollweber verzeichnet Krug nur an
wenigen Orten, aber dann in größern Poſten. In der
Wollweberei zählt Krug 305 einzelne Orte auf, eine
Anzahl hiervon mit über 100 Stühlen, die überwiegende
Mehrzahl aber mit je nur ein paar Arbeitern und
Stühlen. Die an gleicher Stelle von Krug gegebene
Ueberſicht über die Leineweberei reſp. die Leinewebſtühle
iſt weniger klar, ſofern ſie theilweiſe nach ganzen Pro-
vinzen, theilweiſe nach Städten die Stühle und Arbeiter
aufführt. Dagegen gibt die Tabelle der Leineweber unter
den Handwerkern2 eine Anſchauung davon, wie neben
der konzentrirten Produktion Schleſiens und einiger
anderer Theile der Monarchie doch überall die lokale
Weberei blühte. Die Zahl der Leineweber betrug hier-
nach in den folgenden einzelnen Landestheilen:

[Tabelle]

1 Betrachtungen über den Nationalwohlſtand des preuß.
Staates II, 220—315; Dieterici gibt Volkswohlſtand S. 28
eine Tabelle nach dieſen Krug’ſchen Zahlen, welche aber total
falſch iſt, indem ſie nur diejenigen Stühle reproduzirt, welche
Krug je am Schluſſe einer Abtheilung, als an den wichtigſten
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2 II, 189.
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[514/0536] Die Umbildung einzelner Gewerbszweige. In dieſer Beziehung geben ſchon die Krug’ſchen Tabellen 1 (1795—1803) ein ziemlich klares Bild. Seiden- und Baumwollweber verzeichnet Krug nur an wenigen Orten, aber dann in größern Poſten. In der Wollweberei zählt Krug 305 einzelne Orte auf, eine Anzahl hiervon mit über 100 Stühlen, die überwiegende Mehrzahl aber mit je nur ein paar Arbeitern und Stühlen. Die an gleicher Stelle von Krug gegebene Ueberſicht über die Leineweberei reſp. die Leinewebſtühle iſt weniger klar, ſofern ſie theilweiſe nach ganzen Pro- vinzen, theilweiſe nach Städten die Stühle und Arbeiter aufführt. Dagegen gibt die Tabelle der Leineweber unter den Handwerkern 2 eine Anſchauung davon, wie neben der konzentrirten Produktion Schleſiens und einiger anderer Theile der Monarchie doch überall die lokale Weberei blühte. Die Zahl der Leineweber betrug hier- nach in den folgenden einzelnen Landestheilen: 1 Betrachtungen über den Nationalwohlſtand des preuß. Staates II, 220—315; Dieterici gibt Volkswohlſtand S. 28 eine Tabelle nach dieſen Krug’ſchen Zahlen, welche aber total falſch iſt, indem ſie nur diejenigen Stühle reproduzirt, welche Krug je am Schluſſe einer Abtheilung, als an den wichtigſten induſtriellen Punkten konzentrirt, nochmals wiederholt. 2 II, 189.

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 514. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/536>, abgerufen am 18.05.2024.