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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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Die amtliche Statistik der Weberei.
sind, auch die sämmtlichen in geschlossenen Etablissements
arbeitenden Weber mitgerechnet sind oder nicht. Neben
dieser Gesammtaufnahme der Weberei wurden nun die
Fabriken noch besonders gezählt. Nur die Zahlen der
unter den Fabriken gezählten Maschinenstühle können
als zuverlässige betrachtet werden. Die Zahlen der
Fabriken selbst und des Direktionspersonals sind unzu-
verlässig, sofern nicht klar ist, ob bei den verschiedenen
Aufnahmen und selbst bei derselben Aufnahme in den
verschiedenen Gegenden nur die eigentlichen Fabriken,
oder auch die Kaufleute, welche fertige Gewebe kaufen
und etwa noch bleichen und appretiren lassen, als solche
gerechnet, ob auch die Faktoren als Inhaber selbständiger
Geschäfte mitgezählt sind. Noch viel werthloser aber
sind die Zahlen der Arbeiter und der Handstühle,
welche mit den Fabriken aufgenommen sind. Bei den
Arbeitern soll auch all das untergeordnete Hülfs-
personal, das bei der Gesammtzählung weggelassen
wird, mitgerechnet werden. Die Hauptfrage ist aber
die, ob nur die in den Fabriken selbst arbeitenden
Leute und aufgestellten Handstühle oder sämmtliche
für die Fabriken arbeitenden gerechnet werden. Als
1846 zum ersten Male die Fabriken besonders gezählt
wurden, geschah mehr das letztere. Dieterici spricht
damals von "in und für Fabriken arbeitenden Web-
stühlen." Später geschah mehr und mehr das erstere --
aber nicht durchaus. Durch diese Unsicherheiten von
Anfang an, durch die vollends sich ändernde Praxis
ist jeder Schluß aus diesen Zahlen vollständig werthlos;
wir müssen daher leider fast ganz von ihnen absehen.

Die amtliche Statiſtik der Weberei.
ſind, auch die ſämmtlichen in geſchloſſenen Etabliſſements
arbeitenden Weber mitgerechnet ſind oder nicht. Neben
dieſer Geſammtaufnahme der Weberei wurden nun die
Fabriken noch beſonders gezählt. Nur die Zahlen der
unter den Fabriken gezählten Maſchinenſtühle können
als zuverläſſige betrachtet werden. Die Zahlen der
Fabriken ſelbſt und des Direktionsperſonals ſind unzu-
verläſſig, ſofern nicht klar iſt, ob bei den verſchiedenen
Aufnahmen und ſelbſt bei derſelben Aufnahme in den
verſchiedenen Gegenden nur die eigentlichen Fabriken,
oder auch die Kaufleute, welche fertige Gewebe kaufen
und etwa noch bleichen und appretiren laſſen, als ſolche
gerechnet, ob auch die Faktoren als Inhaber ſelbſtändiger
Geſchäfte mitgezählt ſind. Noch viel werthloſer aber
ſind die Zahlen der Arbeiter und der Handſtühle,
welche mit den Fabriken aufgenommen ſind. Bei den
Arbeitern ſoll auch all das untergeordnete Hülfs-
perſonal, das bei der Geſammtzählung weggelaſſen
wird, mitgerechnet werden. Die Hauptfrage iſt aber
die, ob nur die in den Fabriken ſelbſt arbeitenden
Leute und aufgeſtellten Handſtühle oder ſämmtliche
für die Fabriken arbeitenden gerechnet werden. Als
1846 zum erſten Male die Fabriken beſonders gezählt
wurden, geſchah mehr das letztere. Dieterici ſpricht
damals von „in und für Fabriken arbeitenden Web-
ſtühlen.“ Später geſchah mehr und mehr das erſtere —
aber nicht durchaus. Durch dieſe Unſicherheiten von
Anfang an, durch die vollends ſich ändernde Praxis
iſt jeder Schluß aus dieſen Zahlen vollſtändig werthlos;
wir müſſen daher leider faſt ganz von ihnen abſehen.

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[501/0523] Die amtliche Statiſtik der Weberei. ſind, auch die ſämmtlichen in geſchloſſenen Etabliſſements arbeitenden Weber mitgerechnet ſind oder nicht. Neben dieſer Geſammtaufnahme der Weberei wurden nun die Fabriken noch beſonders gezählt. Nur die Zahlen der unter den Fabriken gezählten Maſchinenſtühle können als zuverläſſige betrachtet werden. Die Zahlen der Fabriken ſelbſt und des Direktionsperſonals ſind unzu- verläſſig, ſofern nicht klar iſt, ob bei den verſchiedenen Aufnahmen und ſelbſt bei derſelben Aufnahme in den verſchiedenen Gegenden nur die eigentlichen Fabriken, oder auch die Kaufleute, welche fertige Gewebe kaufen und etwa noch bleichen und appretiren laſſen, als ſolche gerechnet, ob auch die Faktoren als Inhaber ſelbſtändiger Geſchäfte mitgezählt ſind. Noch viel werthloſer aber ſind die Zahlen der Arbeiter und der Handſtühle, welche mit den Fabriken aufgenommen ſind. Bei den Arbeitern ſoll auch all das untergeordnete Hülfs- perſonal, das bei der Geſammtzählung weggelaſſen wird, mitgerechnet werden. Die Hauptfrage iſt aber die, ob nur die in den Fabriken ſelbſt arbeitenden Leute und aufgeſtellten Handſtühle oder ſämmtliche für die Fabriken arbeitenden gerechnet werden. Als 1846 zum erſten Male die Fabriken beſonders gezählt wurden, geſchah mehr das letztere. Dieterici ſpricht damals von „in und für Fabriken arbeitenden Web- ſtühlen.“ Später geſchah mehr und mehr das erſtere — aber nicht durchaus. Durch dieſe Unſicherheiten von Anfang an, durch die vollends ſich ändernde Praxis iſt jeder Schluß aus dieſen Zahlen vollſtändig werthlos; wir müſſen daher leider faſt ganz von ihnen abſehen.

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 501. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/523>, abgerufen am 22.11.2024.