Sachsen 9,8, Hannover und Schlesien 11,1, Branden- burg, Posen, Preußen, Pommern 21--28,5 Hektaren;1 das ist, wenn man einige entgegengesetzt wirkende Ur- sachen wegdenkt, in der Hauptsache dieselbe Rang- ordnung, welche sich nach dem Prozentantheil der Hand- werker an der Bevölkerung ergiebt.
Ueber die Größe der Dörfer in den einzelnen preußischen Provinzen fehlen mir neuere Zahlen. Ich muß daher auf einige ältere zurückgreifen, welche theil- weise vielleicht nicht mehr ganz richtig, doch immer noch ein ungefähres Bild der Sache geben. Im Jahre 18492 hatten von 36588 ländlichen Gemeinden in Preußen 8355 weniger als 100, nur 5292 hatten über 500 Seelen. In den Provinzen Preußen, Posen und Pom- mern kommen 20--30, am Rhein 60--70 Woh- nungen auf ein Dorf. Genauere Zahlen gibt Haxt- hausen 1839.3 Nach ihm hatte ein Dorf durch- schnittlich in den folgenden Regierungsbezirken Ein- wohner: Königsberg 104, Danzig 108, Marienwerder
1 Vergleichende Statistik von Europa, Lemberg 1865, II, 211. Die Zahlen von Hausner stimmen mit Viebahn's (II, 563) preuß. Zahlen vollständig, den Hektar zu 4 preuß. Morgen gerechnet.
2 Kries, Betrachtungen über Armenpflege und Heimath- recht, Zeitschrift für die gesammte Staatswissenschaft IX, 22. Die Zahlen sind theils den Regierungsmotiven der damals vor- gelegten Gemeindeordnung, theils der offiziellen Statistik ent- nommen.
3 Die ländliche Verfassung in Ost- und Westpreußen. Königsberg 1839. S. 66.
Die Vertheilung der Gewerbetreibenden.
Sachſen 9,8, Hannover und Schleſien 11,1, Branden- burg, Poſen, Preußen, Pommern 21—28,5 Hektaren;1 das iſt, wenn man einige entgegengeſetzt wirkende Ur- ſachen wegdenkt, in der Hauptſache dieſelbe Rang- ordnung, welche ſich nach dem Prozentantheil der Hand- werker an der Bevölkerung ergiebt.
Ueber die Größe der Dörfer in den einzelnen preußiſchen Provinzen fehlen mir neuere Zahlen. Ich muß daher auf einige ältere zurückgreifen, welche theil- weiſe vielleicht nicht mehr ganz richtig, doch immer noch ein ungefähres Bild der Sache geben. Im Jahre 18492 hatten von 36588 ländlichen Gemeinden in Preußen 8355 weniger als 100, nur 5292 hatten über 500 Seelen. In den Provinzen Preußen, Poſen und Pom- mern kommen 20—30, am Rhein 60—70 Woh- nungen auf ein Dorf. Genauere Zahlen gibt Haxt- hauſen 1839.3 Nach ihm hatte ein Dorf durch- ſchnittlich in den folgenden Regierungsbezirken Ein- wohner: Königsberg 104, Danzig 108, Marienwerder
1 Vergleichende Statiſtik von Europa, Lemberg 1865, II, 211. Die Zahlen von Hausner ſtimmen mit Viebahn’s (II, 563) preuß. Zahlen vollſtändig, den Hektar zu 4 preuß. Morgen gerechnet.
2 Kries, Betrachtungen über Armenpflege und Heimath- recht, Zeitſchrift für die geſammte Staatswiſſenſchaft IX, 22. Die Zahlen ſind theils den Regierungsmotiven der damals vor- gelegten Gemeindeordnung, theils der offiziellen Statiſtik ent- nommen.
3 Die ländliche Verfaſſung in Oſt- und Weſtpreußen. Königsberg 1839. S. 66.
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Die Vertheilung der Gewerbetreibenden.
Sachſen 9,8, Hannover und Schleſien 11,1, Branden-
burg, Poſen, Preußen, Pommern 21—28,5 Hektaren; 1
das iſt, wenn man einige entgegengeſetzt wirkende Ur-
ſachen wegdenkt, in der Hauptſache dieſelbe Rang-
ordnung, welche ſich nach dem Prozentantheil der Hand-
werker an der Bevölkerung ergiebt.
Ueber die Größe der Dörfer in den einzelnen
preußiſchen Provinzen fehlen mir neuere Zahlen. Ich
muß daher auf einige ältere zurückgreifen, welche theil-
weiſe vielleicht nicht mehr ganz richtig, doch immer noch
ein ungefähres Bild der Sache geben. Im Jahre 1849 2
hatten von 36588 ländlichen Gemeinden in Preußen
8355 weniger als 100, nur 5292 hatten über 500
Seelen. In den Provinzen Preußen, Poſen und Pom-
mern kommen 20—30, am Rhein 60—70 Woh-
nungen auf ein Dorf. Genauere Zahlen gibt Haxt-
hauſen 1839. 3 Nach ihm hatte ein Dorf durch-
ſchnittlich in den folgenden Regierungsbezirken Ein-
wohner: Königsberg 104, Danzig 108, Marienwerder
1 Vergleichende Statiſtik von Europa, Lemberg 1865,
II, 211. Die Zahlen von Hausner ſtimmen mit Viebahn’s
(II, 563) preuß. Zahlen vollſtändig, den Hektar zu 4 preuß.
Morgen gerechnet.
2 Kries, Betrachtungen über Armenpflege und Heimath-
recht, Zeitſchrift für die geſammte Staatswiſſenſchaft IX, 22.
Die Zahlen ſind theils den Regierungsmotiven der damals vor-
gelegten Gemeindeordnung, theils der offiziellen Statiſtik ent-
nommen.
3 Die ländliche Verfaſſung in Oſt- und Weſtpreußen.
Königsberg 1839. S. 66.
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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/340>, abgerufen am 22.11.2024.
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