tem Ernst erwegen, daß ich die Sünde flieh, die dir gab solchen Lohn. Laß auch den Meinigen aus dei- nen Wunden fliessen, was sie vergnügen kan, dein Blut ihr rothes Seil, bey dessen Zeichen sie von kei- nem Unfall wissen, es sey ihr Trost, ihr Schutz, ihr allerbestes Theil. Und endlich sey auch stets bey dei- ner Creutz-Gemeine, die deiner Fahne folgt, und dich als König schätzt. Gieb, daß uns dermaleins ein Freytag dort erscheine, der aus Egypten uns ins freye Land versetzt. Amen.
Morgen-Lied. Mel. Meinen JEsum laß ich nicht, etc.
SChliesset euch ihr Augen auf, denn das Auge dieser Er- den will durch seinen neuen Lauff euch zur Morgen-Fa- ckel werden. Seht die Sonne geht euch vor, und weist euch zu GOtt empor.
2. Lasset euren ersten Blick sich nach Zions Höhe wen- den. Sehet auf die Nacht zurück, die GOtt halff so glück- lich enden. Ach ein solcher GOtt verdient, daß sein Lob be- ständig grünt.
3. Herr Zebaoth, deine Treu hat wie Flügel mich bedecket, und jetzt wird sie wieder neu, da du mich hast aufgewecket, ach! was geb ich dir darfür? Ich verehr mich selber dir.
4. Bin ich nun dein Eigenthum, so versorge mich auch heute, daß zu deines Namens Ruhm, Lieb und Segen mich begleite. Was ich thun und reden soll, alles diß ge- rathe wohl.
5. Laß den Himmel offen seyn, wenn mein Hertz sich zu dir hebet, und laß meine Seuffzer ein, wenn die Noth vor Augen schwebet. Sprich ein gnädigs Wort zu mir: Fürcht dich nicht, ich bin mit dir.
6. Laß mich dein Aug-Apffel seyn, den du HErr wirst wohl bewahren, und mir deinen Gegen-Schein aller Orten wiederfahren. Sey mir immer Sonn und Schild, sonsten mach es wie du willt.
7. Gieb
Morgen-Gebett am Freytage.
tem Ernſt erwegen, daß ich die Sünde flieh, die dir gab ſolchen Lohn. Laß auch den Meinigen aus dei- nen Wunden flieſſen, was ſie vergnügen kan, dein Blut ihr rothes Seil, bey deſſen Zeichen ſie von kei- nem Unfall wiſſen, es ſey ihr Troſt, ihr Schutz, ihr allerbeſtes Theil. Und endlich ſey auch ſtets bey dei- ner Creutz-Gemeine, die deiner Fahne folgt, und dich als König ſchätzt. Gieb, daß uns dermaleins ein Freytag dort erſcheine, der aus Egypten uns ins freye Land verſetzt. Amen.
Morgen-Lied. Mel. Meinen JEſum laß ich nicht, ꝛc.
SChlieſſet euch ihr Augen auf, denn das Auge dieſer Er- den will durch ſeinen neuen Lauff euch zur Morgen-Fa- ckel werden. Seht die Sonne geht euch vor, und weist euch zu GOtt empor.
2. Laſſet euren erſten Blick ſich nach Zions Höhe wen- den. Sehet auf die Nacht zurück, die GOtt halff ſo glück- lich enden. Ach ein ſolcher GOtt verdient, daß ſein Lob be- ſtändig grünt.
3. Herr Zebaoth, deine Treu hat wie Flügel mich bedecket, und jetzt wird ſie wieder neu, da du mich haſt aufgewecket, ach! was geb ich dir darfür? Ich verehr mich ſelber dir.
4. Bin ich nun dein Eigenthum, ſo verſorge mich auch heute, daß zu deines Namens Ruhm, Lieb und Segen mich begleite. Was ich thun und reden ſoll, alles diß ge- rathe wohl.
5. Laß den Himmel offen ſeyn, wenn mein Hertz ſich zu dir hebet, und laß meine Seuffzer ein, wenn die Noth vor Augen ſchwebet. Sprich ein gnädigs Wort zu mir: Fürcht dich nicht, ich bin mit dir.
6. Laß mich dein Aug-Apffel ſeyn, den du HErr wirſt wohl bewahren, und mir deinen Gegen-Schein aller Orten wiederfahren. Sey mir immer Sonn und Schild, ſonſten mach es wie du willt.
7. Gieb
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Morgen-Gebett am Freytage.
tem Ernſt erwegen, daß ich die Sünde flieh, die dir
gab ſolchen Lohn. Laß auch den Meinigen aus dei-
nen Wunden flieſſen, was ſie vergnügen kan, dein
Blut ihr rothes Seil, bey deſſen Zeichen ſie von kei-
nem Unfall wiſſen, es ſey ihr Troſt, ihr Schutz, ihr
allerbeſtes Theil. Und endlich ſey auch ſtets bey dei-
ner Creutz-Gemeine, die deiner Fahne folgt, und
dich als König ſchätzt. Gieb, daß uns dermaleins
ein Freytag dort erſcheine, der aus Egypten uns ins
freye Land verſetzt. Amen.
Morgen-Lied.
Mel. Meinen JEſum laß ich nicht, ꝛc.
SChlieſſet euch ihr Augen auf, denn das Auge dieſer Er-
den will durch ſeinen neuen Lauff euch zur Morgen-Fa-
ckel werden. Seht die Sonne geht euch vor, und weist euch
zu GOtt empor.
2. Laſſet euren erſten Blick ſich nach Zions Höhe wen-
den. Sehet auf die Nacht zurück, die GOtt halff ſo glück-
lich enden. Ach ein ſolcher GOtt verdient, daß ſein Lob be-
ſtändig grünt.
3. Herr Zebaoth, deine Treu hat wie Flügel mich bedecket,
und jetzt wird ſie wieder neu, da du mich haſt aufgewecket,
ach! was geb ich dir darfür? Ich verehr mich ſelber dir.
4. Bin ich nun dein Eigenthum, ſo verſorge mich auch
heute, daß zu deines Namens Ruhm, Lieb und Segen
mich begleite. Was ich thun und reden ſoll, alles diß ge-
rathe wohl.
5. Laß den Himmel offen ſeyn, wenn mein Hertz ſich zu
dir hebet, und laß meine Seuffzer ein, wenn die Noth vor
Augen ſchwebet. Sprich ein gnädigs Wort zu mir: Fürcht
dich nicht, ich bin mit dir.
6. Laß mich dein Aug-Apffel ſeyn, den du HErr wirſt
wohl bewahren, und mir deinen Gegen-Schein aller Orten
wiederfahren. Sey mir immer Sonn und Schild, ſonſten
mach es wie du willt.
7. Gieb
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 767. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/789>, abgerufen am 23.11.2024.
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