ins Hertz mit deinem Worte kommen, so komme doch auch nun in meine Kammer hier. Sey über mir mit Schutz, sey neben mir mit Segen, sey in mir, daß ich auch in dir verbleiben kan, so mag der Teufel sich mit allen Schuppen regen, mein Bethe bleibet doch ein sichers Canaan. Ich werff in dei- nen Schoos auch alle meine Lieben, o Vatter! lege du auch deine Hand auf sie; laß weder Stadt noch Land, Mord, Raub und Brand betrüben, so schal- let überall dein Lob-Spruch morgen früh. Die neue Woche wird von neuer Güte sagen, denn die ist über uns an allen Morgen neu. Man wird nicht über Noth und über Mangel klagen: GOtt ist für uns, wer ist, der uns zuwider sey? So geh ich denn zur Ruh, auch, wenn du willst, zu Grabe, geuß du nur Glaubens-Oel in meine Lampen ein, ich weiß, wenn ich genug und sanfft geschlafen habe, daß dort im Himmel wird der rechte Sonntag seyn.
Abend-Lied. Mel. Nun ruhen alle Wälder etc.
DEr Sabbat ist vergangen, ich habe mein Verlangen nach Hertzens-Wunsch erfüllt. GOtt hat mich un- terweiset, mit Lebens-Brod gespeiset, und meiner Seelen Durst gestillt.
2. GOtt ruht durchs Wort im Hertzen, drum leg ich ohne Schmertzen auch meinen Leib zur Ruh; denn allen Sünden-Schaden, deckt JEsus nun in Gnaden mit seinem Purpur-Mantel zu.
3. O du Drey-Einigs Wesen, mein Geist ist schon gene- sen, weil ich dein Tempel bin. Ich habe Licht vom Lichte, dein leuchtend Angesichte treibt alle Finsternissen hin.
4. Du wirst schon bey mir wachen, und eine Sonne ma- chen, auch mitten in der Nacht. Bis bey den Cherubinen,
ein
Abend-Gebett am Sonntage.
ins Hertz mit deinem Worte kommen, ſo komme doch auch nun in meine Kammer hier. Sey über mir mit Schutz, ſey neben mir mit Segen, ſey in mir, daß ich auch in dir verbleiben kan, ſo mag der Teufel ſich mit allen Schuppen regen, mein Bethe bleibet doch ein ſichers Canaan. Ich werff in dei- nen Schoos auch alle meine Lieben, o Vatter! lege du auch deine Hand auf ſie; laß weder Stadt noch Land, Mord, Raub und Brand betrüben, ſo ſchal- let überall dein Lob-Spruch morgen früh. Die neue Woche wird von neuer Güte ſagen, denn die iſt über uns an allen Morgen neu. Man wird nicht über Noth und über Mangel klagen: GOtt iſt für uns, wer iſt, der uns zuwider ſey? So geh ich denn zur Ruh, auch, wenn du willſt, zu Grabe, geuß du nur Glaubens-Oel in meine Lampen ein, ich weiß, wenn ich genug und ſanfft geſchlafen habe, daß dort im Himmel wird der rechte Sonntag ſeyn.
Abend-Lied. Mel. Nun ruhen alle Wälder ꝛc.
DEr Sabbat iſt vergangen, ich habe mein Verlangen nach Hertzens-Wunſch erfüllt. GOtt hat mich un- terweiſet, mit Lebens-Brod geſpeiſet, und meiner Seelen Durſt geſtillt.
2. GOtt ruht durchs Wort im Hertzen, drum leg ich ohne Schmertzen auch meinen Leib zur Ruh; denn allen Sünden-Schaden, deckt JEſus nun in Gnaden mit ſeinem Purpur-Mantel zu.
3. O du Drey-Einigs Weſen, mein Geiſt iſt ſchon gene- ſen, weil ich dein Tempel bin. Ich habe Licht vom Lichte, dein leuchtend Angeſichte treibt alle Finſterniſſen hin.
4. Du wirſt ſchon bey mir wachen, und eine Sonne ma- chen, auch mitten in der Nacht. Bis bey den Cherubinen,
ein
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Abend-Gebett am Sonntage.
ins Hertz mit deinem Worte kommen, ſo komme
doch auch nun in meine Kammer hier. Sey über
mir mit Schutz, ſey neben mir mit Segen, ſey in
mir, daß ich auch in dir verbleiben kan, ſo mag der
Teufel ſich mit allen Schuppen regen, mein Bethe
bleibet doch ein ſichers Canaan. Ich werff in dei-
nen Schoos auch alle meine Lieben, o Vatter! lege
du auch deine Hand auf ſie; laß weder Stadt noch
Land, Mord, Raub und Brand betrüben, ſo ſchal-
let überall dein Lob-Spruch morgen früh. Die neue
Woche wird von neuer Güte ſagen, denn die iſt über
uns an allen Morgen neu. Man wird nicht über
Noth und über Mangel klagen: GOtt iſt für uns,
wer iſt, der uns zuwider ſey? So geh ich denn zur
Ruh, auch, wenn du willſt, zu Grabe, geuß du nur
Glaubens-Oel in meine Lampen ein, ich weiß, wenn
ich genug und ſanfft geſchlafen habe, daß dort im
Himmel wird der rechte Sonntag ſeyn.
Abend-Lied.
Mel. Nun ruhen alle Wälder ꝛc.
DEr Sabbat iſt vergangen, ich habe mein Verlangen
nach Hertzens-Wunſch erfüllt. GOtt hat mich un-
terweiſet, mit Lebens-Brod geſpeiſet, und meiner Seelen
Durſt geſtillt.
2. GOtt ruht durchs Wort im Hertzen, drum leg ich
ohne Schmertzen auch meinen Leib zur Ruh; denn allen
Sünden-Schaden, deckt JEſus nun in Gnaden mit ſeinem
Purpur-Mantel zu.
3. O du Drey-Einigs Weſen, mein Geiſt iſt ſchon gene-
ſen, weil ich dein Tempel bin. Ich habe Licht vom Lichte,
dein leuchtend Angeſichte treibt alle Finſterniſſen hin.
4. Du wirſt ſchon bey mir wachen, und eine Sonne ma-
chen, auch mitten in der Nacht. Bis bey den Cherubinen,
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 736. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/758>, abgerufen am 23.11.2024.
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