den sie froh, und botten ihm dreyßig Silberling, und er versprach sich: Und von dem an suchte er Gelegen- heit, daß er ihn überantwortete ohne Rumor.
Aber am ersten Tag der süssen Brod, auf welchen man mußte opfern das Oster-Lamm, traten die Jün- ger zu JEsu, und sprachen zu ihm: Wo willt du, daß wir hingehen, und dir bereiten das Oster-Lamm zu essen? Und er sandte Petrum und Johannem, und sprach: Gehet hin in die Stadt, sehet, wann ihr hin- ein kommt, wird euch ein Mensch begegnen, der trägt einen Wasser-Krug, folget ihme nach in das Haus, da er hinein gehet, und saget zu dem Hauswirth: Der Meister läßt dir sagen: Meine Zeit ist herbey kommen, ich will bey dir die Ostern halten; wo ist das Gasthaus, darinnen ich das Oster-Lamm essen möge mit meinen Jüngern; und er wird euch einen grossen gepflästerten Saal zeigen, daselbst bereitet es. Sie giengen hin, und funden, wie er ihnen ge- sagt hatte, und bereiteten das Oster-Lamm.
Und am Abend kam er, und satzte sich zu Tische mit den zwölff Aposteln, und er sprach zu ihnen: Mich hat hertzlich verlanget, diß Oster-Lamm mit euch zu essen, ehe dann ich leide. Dann ich sage euch, daß ich hinfort nicht mehr davon essen werde, bis daß erfüllet werde im Reich GOttes.
Und er nahm den Kelch, dancket und sprach: Neh- met denselben, und theilet ihn unter euch, dann ich sage euch: Ich werde nicht trincken von dem Gewächs des Weinstocks, bis das Reich GOttes komme, in dem Tage, da ichs neu trincken werde mit euch in meines
Vat-
Hiſtoria vom Leiden Chriſti.
den ſie froh, und botten ihm dreyßig Silberling, und er verſprach ſich: Und von dem an ſuchte er Gelegen- heit, daß er ihn überantwortete ohne Rumor.
Aber am erſten Tag der ſüſſen Brod, auf welchen man mußte opfern das Oſter-Lamm, traten die Jün- ger zu JEſu, und ſprachen zu ihm: Wo willt du, daß wir hingehen, und dir bereiten das Oſter-Lamm zu eſſen? Und er ſandte Petrum und Johannem, und ſprach: Gehet hin in die Stadt, ſehet, wann ihr hin- ein kommt, wird euch ein Menſch begegnen, der trägt einen Waſſer-Krug, folget ihme nach in das Haus, da er hinein gehet, und ſaget zu dem Hauswirth: Der Meiſter läßt dir ſagen: Meine Zeit iſt herbey kommen, ich will bey dir die Oſtern halten; wo iſt das Gaſthaus, darinnen ich das Oſter-Lamm eſſen möge mit meinen Jüngern; und er wird euch einen groſſen gepfläſterten Saal zeigen, daſelbſt bereitet es. Sie giengen hin, und funden, wie er ihnen ge- ſagt hatte, und bereiteten das Oſter-Lamm.
Und am Abend kam er, und ſatzte ſich zu Tiſche mit den zwölff Apoſteln, und er ſprach zu ihnen: Mich hat hertzlich verlanget, diß Oſter-Lamm mit euch zu eſſen, ehe dann ich leide. Dann ich ſage euch, daß ich hinfort nicht mehr davon eſſen werde, bis daß erfüllet werde im Reich GOttes.
Und er nahm den Kelch, dancket und ſprach: Neh- met denſelben, und theilet ihn unter euch, dann ich ſage euch: Ich werde nicht trincken von dem Gewächs des Weinſtocks, bis das Reich GOttes komme, in dem Tage, da ichs neu trincken werde mit euch in meines
Vat-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0722"n="700"/><fwplace="top"type="header">Hiſtoria vom Leiden Chriſti.</fw><lb/>
den ſie froh, und botten ihm dreyßig Silberling, und<lb/>
er verſprach ſich: Und von dem an ſuchte er Gelegen-<lb/>
heit, daß er ihn überantwortete ohne Rumor.</p><lb/><p>Aber am erſten Tag der ſüſſen Brod, auf welchen<lb/>
man mußte opfern das Oſter-Lamm, traten die Jün-<lb/>
ger zu JEſu, und ſprachen zu ihm: Wo willt du, daß<lb/>
wir hingehen, und dir bereiten das Oſter-Lamm zu<lb/>
eſſen? Und er ſandte Petrum und Johannem, und<lb/>ſprach: Gehet hin in die Stadt, ſehet, wann ihr hin-<lb/>
ein kommt, wird euch ein Menſch begegnen, der trägt<lb/>
einen Waſſer-Krug, folget ihme nach in das Haus,<lb/>
da er hinein gehet, und ſaget zu dem Hauswirth:<lb/>
Der Meiſter läßt dir ſagen: Meine Zeit iſt herbey<lb/>
kommen, ich will bey dir die Oſtern halten; wo iſt<lb/>
das Gaſthaus, darinnen ich das Oſter-Lamm eſſen<lb/>
möge mit meinen Jüngern; und er wird euch einen<lb/>
groſſen gepfläſterten Saal zeigen, daſelbſt bereitet<lb/>
es. Sie giengen hin, und funden, wie er ihnen ge-<lb/>ſagt hatte, und bereiteten das Oſter-Lamm.</p><lb/><p>Und am Abend kam er, und ſatzte ſich zu Tiſche<lb/>
mit den zwölff Apoſteln, und er ſprach zu ihnen:<lb/>
Mich hat hertzlich verlanget, diß Oſter-Lamm mit<lb/>
euch zu eſſen, ehe dann ich leide. Dann ich ſage<lb/>
euch, daß ich hinfort nicht mehr davon eſſen werde,<lb/>
bis daß erfüllet werde im Reich GOttes.</p><lb/><p>Und er nahm den Kelch, dancket und ſprach: Neh-<lb/>
met denſelben, und theilet ihn unter euch, dann ich<lb/>ſage euch: Ich werde nicht trincken von dem Gewächs<lb/>
des Weinſtocks, bis das Reich GOttes komme, in dem<lb/>
Tage, da ichs neu trincken werde mit euch in meines<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Vat-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[700/0722]
Hiſtoria vom Leiden Chriſti.
den ſie froh, und botten ihm dreyßig Silberling, und
er verſprach ſich: Und von dem an ſuchte er Gelegen-
heit, daß er ihn überantwortete ohne Rumor.
Aber am erſten Tag der ſüſſen Brod, auf welchen
man mußte opfern das Oſter-Lamm, traten die Jün-
ger zu JEſu, und ſprachen zu ihm: Wo willt du, daß
wir hingehen, und dir bereiten das Oſter-Lamm zu
eſſen? Und er ſandte Petrum und Johannem, und
ſprach: Gehet hin in die Stadt, ſehet, wann ihr hin-
ein kommt, wird euch ein Menſch begegnen, der trägt
einen Waſſer-Krug, folget ihme nach in das Haus,
da er hinein gehet, und ſaget zu dem Hauswirth:
Der Meiſter läßt dir ſagen: Meine Zeit iſt herbey
kommen, ich will bey dir die Oſtern halten; wo iſt
das Gaſthaus, darinnen ich das Oſter-Lamm eſſen
möge mit meinen Jüngern; und er wird euch einen
groſſen gepfläſterten Saal zeigen, daſelbſt bereitet
es. Sie giengen hin, und funden, wie er ihnen ge-
ſagt hatte, und bereiteten das Oſter-Lamm.
Und am Abend kam er, und ſatzte ſich zu Tiſche
mit den zwölff Apoſteln, und er ſprach zu ihnen:
Mich hat hertzlich verlanget, diß Oſter-Lamm mit
euch zu eſſen, ehe dann ich leide. Dann ich ſage
euch, daß ich hinfort nicht mehr davon eſſen werde,
bis daß erfüllet werde im Reich GOttes.
Und er nahm den Kelch, dancket und ſprach: Neh-
met denſelben, und theilet ihn unter euch, dann ich
ſage euch: Ich werde nicht trincken von dem Gewächs
des Weinſtocks, bis das Reich GOttes komme, in dem
Tage, da ichs neu trincken werde mit euch in meines
Vat-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 700. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/722>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.