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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Sterbens-Gedancken.
gefällst du nicht. Gute Nacht, ihr Sünden, bleibet weit da-
hinden, kommt nicht mehr ans Licht. Gute Nacht, du Stoltz
und Pracht, dir sey gantz, du Laster-Leben, gute Nacht gege-
ben. Weicht ihr Trauer-Geister, etc.

40. Dennoch bleib ich stets an dir, dann du hältest mich
bey meiner rechten Hand, und leitest mich nach deinem Rath,
und nimmst mich endlich mit Ehren an. Wann ich nur dich
habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erden, wann
mir gleich Leib und Seele verschmacht, so bist du doch GOtt
allzeit meines Hertzens Trost, und mein Theil. Aber das
ist meine Freude, daß ich mich zu GOtt halte, und meine Zu-
versicht setze auf den HErrn HErrn, daß ich verkündige alle
dein Thun. Ps. 73, 23. 25. 26. 28.

41. Ach lieber HErr JEsu! der du mich von allen meinen
Sünden, mit deinem theuren Blut erlöset hast, ach verlasse
mich an meinem letzten Ende nicht, sondern sey bey mir, und
erscheine mir in meiner letzten Todes-Stunde, in deinem
Marter-Bild, und bringe mich alsdann zu allen heiligen
Engeln und Auserwählten.

42. JEsu! laß mich nicht verderben, noch im Leben, noch
im Sterben, und wann ruckt der Tod herbey, JEsu! du
mein Helffer sey. Meine Seel, an meinem Ende, JEsu!
nimm in deine Hände.

43. Unser Leben währet 70. Jahr, wanns hoch kommt,
so sinds 80. Jahr, und wanns köstlich gewesen, so ists Mü-
he und Arbeit gewesen, denn es fähret schnell dahin, als flö-
gen wir davon. Lehre uns bedencken, daß wir sterben müs-
sen, auf daß wir klug werden. Ps. 90, 11. 13.

44. Ach lieber HErr JEsu! verleihe mir Gnad, daß
wann mein Sterb-Stündlein herzu nahet, und ich in mein
Todten-Beth, zur Ruhe mich soll niederlegen, daß ich durch
deine Hülffe in rechtem vestem Glauben getrost und unver-
zagt, zum ewigen seligen Leben möge einschlafen.

45. In dein Seite will ich fliehen, an mein bittern Todes-
Gang, durch dein Wunden will ich ziehen, ins himmlische
Vatterland. In das schöne Paradeis, drein der Schächer
thät sein Reis, wirst du mich, HErr Christ! einführen, mit
himmlicher Klarheit zieren.

46. Er

Sterbens-Gedancken.
gefällſt du nicht. Gute Nacht, ihr Sünden, bleibet weit da-
hinden, kommt nicht mehr ans Licht. Gute Nacht, du Stoltz
und Pracht, dir ſey gantz, du Laſter-Leben, gute Nacht gege-
ben. Weicht ihr Trauer-Geiſter, ꝛc.

40. Dennoch bleib ich ſtets an dir, dann du hälteſt mich
bey meiner rechten Hand, und leiteſt mich nach deinem Rath,
und nimmſt mich endlich mit Ehren an. Wann ich nur dich
habe, ſo frage ich nichts nach Himmel und Erden, wann
mir gleich Leib und Seele verſchmacht, ſo biſt du doch GOtt
allzeit meines Hertzens Troſt, und mein Theil. Aber das
iſt meine Freude, daß ich mich zu GOtt halte, und meine Zu-
verſicht ſetze auf den HErrn HErrn, daß ich verkündige alle
dein Thun. Pſ. 73, 23. 25. 26. 28.

41. Ach lieber HErr JEſu! der du mich von allen meinen
Sünden, mit deinem theuren Blut erlöſet haſt, ach verlaſſe
mich an meinem letzten Ende nicht, ſondern ſey bey mir, und
erſcheine mir in meiner letzten Todes-Stunde, in deinem
Marter-Bild, und bringe mich alsdann zu allen heiligen
Engeln und Auserwählten.

42. JEſu! laß mich nicht verderben, noch im Leben, noch
im Sterben, und wann ruckt der Tod herbey, JEſu! du
mein Helffer ſey. Meine Seel, an meinem Ende, JEſu!
nimm in deine Hände.

43. Unſer Leben währet 70. Jahr, wanns hoch kommt,
ſo ſinds 80. Jahr, und wanns köſtlich geweſen, ſo iſts Mü-
he und Arbeit geweſen, denn es fähret ſchnell dahin, als flö-
gen wir davon. Lehre uns bedencken, daß wir ſterben müſ-
ſen, auf daß wir klug werden. Pſ. 90, 11. 13.

44. Ach lieber HErr JEſu! verleihe mir Gnad, daß
wann mein Sterb-Stündlein herzu nahet, und ich in mein
Todten-Beth, zur Ruhe mich ſoll niederlegen, daß ich durch
deine Hülffe in rechtem veſtem Glauben getroſt und unver-
zagt, zum ewigen ſeligen Leben möge einſchlafen.

45. In dein Seite will ich fliehen, an mein bittern Todes-
Gang, durch dein Wunden will ich ziehen, ins himmliſche
Vatterland. In das ſchöne Paradeis, drein der Schächer
thät ſein Reis, wirſt du mich, HErr Chriſt! einführen, mit
himmlicher Klarheit zieren.

46. Er
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[678/0700] Sterbens-Gedancken. gefällſt du nicht. Gute Nacht, ihr Sünden, bleibet weit da- hinden, kommt nicht mehr ans Licht. Gute Nacht, du Stoltz und Pracht, dir ſey gantz, du Laſter-Leben, gute Nacht gege- ben. Weicht ihr Trauer-Geiſter, ꝛc. 40. Dennoch bleib ich ſtets an dir, dann du hälteſt mich bey meiner rechten Hand, und leiteſt mich nach deinem Rath, und nimmſt mich endlich mit Ehren an. Wann ich nur dich habe, ſo frage ich nichts nach Himmel und Erden, wann mir gleich Leib und Seele verſchmacht, ſo biſt du doch GOtt allzeit meines Hertzens Troſt, und mein Theil. Aber das iſt meine Freude, daß ich mich zu GOtt halte, und meine Zu- verſicht ſetze auf den HErrn HErrn, daß ich verkündige alle dein Thun. Pſ. 73, 23. 25. 26. 28. 41. Ach lieber HErr JEſu! der du mich von allen meinen Sünden, mit deinem theuren Blut erlöſet haſt, ach verlaſſe mich an meinem letzten Ende nicht, ſondern ſey bey mir, und erſcheine mir in meiner letzten Todes-Stunde, in deinem Marter-Bild, und bringe mich alsdann zu allen heiligen Engeln und Auserwählten. 42. JEſu! laß mich nicht verderben, noch im Leben, noch im Sterben, und wann ruckt der Tod herbey, JEſu! du mein Helffer ſey. Meine Seel, an meinem Ende, JEſu! nimm in deine Hände. 43. Unſer Leben währet 70. Jahr, wanns hoch kommt, ſo ſinds 80. Jahr, und wanns köſtlich geweſen, ſo iſts Mü- he und Arbeit geweſen, denn es fähret ſchnell dahin, als flö- gen wir davon. Lehre uns bedencken, daß wir ſterben müſ- ſen, auf daß wir klug werden. Pſ. 90, 11. 13. 44. Ach lieber HErr JEſu! verleihe mir Gnad, daß wann mein Sterb-Stündlein herzu nahet, und ich in mein Todten-Beth, zur Ruhe mich ſoll niederlegen, daß ich durch deine Hülffe in rechtem veſtem Glauben getroſt und unver- zagt, zum ewigen ſeligen Leben möge einſchlafen. 45. In dein Seite will ich fliehen, an mein bittern Todes- Gang, durch dein Wunden will ich ziehen, ins himmliſche Vatterland. In das ſchöne Paradeis, drein der Schächer thät ſein Reis, wirſt du mich, HErr Chriſt! einführen, mit himmlicher Klarheit zieren. 46. Er

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 678. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/700>, abgerufen am 23.11.2024.