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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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böse Gedancken.
Ringen und Wegstossen der bösen Lust.
Darum bitte ich dich, HErr JEsu! reini-
ge mich auch von solchen Anfängen der
Sünde durch dein Blut, heilige und rei-
nige mein Hertz durch deinen heiligen Geist,
in Busse und Glauben: Lösche aus die
Funcken der bösen Gedancken, daß kein
Feuer daraus entstehe, das hernach nicht
möchte zu löschen seyn: Säubere mein
Hertz von solcher verdammlichen Unsauber-
keit, damit meine Seele nicht vergifftet, und
mein Leib, der ein Tempel deines Geistes
ist, nicht verunreiniget werde. Ach ver-
laß mich nicht, mein GOtt! auf daß ich dich
nicht möge verlassen: Die Sünde ruhet
vor der Thüre meines Hertzens, gieb daß
ich ihr den Willen nicht lasse, sondern der-
selben den Hals breche, damit sie hernach
nicht durch ihr entsetzliches Bellen mein
Gewissen verunruhige. Ein Funcke ist
zwar klein, aber es kan ein grosses Feuer
daraus entstehen, wanns geheget und an-
geblasen wird: Darum gieb, daß ich auf
meiner Gut stehe, und auch den allerersten

sünd-
E e

böſe Gedancken.
Ringen und Wegſtoſſen der böſen Luſt.
Darum bitte ich dich, HErr JEſu! reini-
ge mich auch von ſolchen Anfängen der
Sünde durch dein Blut, heilige und rei-
nige mein Hertz durch deinen heiligen Geiſt,
in Buſſe und Glauben: Löſche aus die
Funcken der böſen Gedancken, daß kein
Feuer daraus entſtehe, das hernach nicht
möchte zu löſchen ſeyn: Säubere mein
Hertz von ſolcher verdammlichen Unſauber-
keit, damit meine Seele nicht vergifftet, und
mein Leib, der ein Tempel deines Geiſtes
iſt, nicht verunreiniget werde. Ach ver-
laß mich nicht, mein GOtt! auf daß ich dich
nicht möge verlaſſen: Die Sünde ruhet
vor der Thüre meines Hertzens, gieb daß
ich ihr den Willen nicht laſſe, ſondern der-
ſelben den Hals breche, damit ſie hernach
nicht durch ihr entſetzliches Bellen mein
Gewiſſen verunruhige. Ein Funcke iſt
zwar klein, aber es kan ein groſſes Feuer
daraus entſtehen, wanns geheget und an-
geblaſen wird: Darum gieb, daß ich auf
meiner Gut ſtehe, und auch den allererſten

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[433/0455] böſe Gedancken. Ringen und Wegſtoſſen der böſen Luſt. Darum bitte ich dich, HErr JEſu! reini- ge mich auch von ſolchen Anfängen der Sünde durch dein Blut, heilige und rei- nige mein Hertz durch deinen heiligen Geiſt, in Buſſe und Glauben: Löſche aus die Funcken der böſen Gedancken, daß kein Feuer daraus entſtehe, das hernach nicht möchte zu löſchen ſeyn: Säubere mein Hertz von ſolcher verdammlichen Unſauber- keit, damit meine Seele nicht vergifftet, und mein Leib, der ein Tempel deines Geiſtes iſt, nicht verunreiniget werde. Ach ver- laß mich nicht, mein GOtt! auf daß ich dich nicht möge verlaſſen: Die Sünde ruhet vor der Thüre meines Hertzens, gieb daß ich ihr den Willen nicht laſſe, ſondern der- ſelben den Hals breche, damit ſie hernach nicht durch ihr entſetzliches Bellen mein Gewiſſen verunruhige. Ein Funcke iſt zwar klein, aber es kan ein groſſes Feuer daraus entſtehen, wanns geheget und an- geblaſen wird: Darum gieb, daß ich auf meiner Gut ſtehe, und auch den allererſten ſünd- E e

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/455>, abgerufen am 02.07.2024.