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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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gegen die Armen.
heimsuchen: Du hast Mittel und Wege genug, das
wegzunehmen, was wir nicht willig geben wollen.
Du darffst nur gebieten, o gerechter GOtt! so kan
uns eine einzige Stunde elendiger machen als die
Armen, die unser Hülff verlangen. Darum soll
es uns eine Freude seyn, so offt wir Gelegenheit ha-
ben, Guts zu thun: Wir wollen nicht erwarten,
bis uns die Armen durch ihr ungestümes Anhalten
reitzen, ihnen ein Allmosen zu geben, um ihres
Geylens willen: Sondern so offt du uns einen Se-
gen zuwirffst, wollen wir sofort etwas beylegen für
die Verlassene: Arme Wäysen wollen wir suchen,
wann sie uns schon nicht suchen. Hören wir, daß
hin und wieder gute Anstalten gemacht werden, zu
Erziehung armer Kinder: So wollen wir die letzten
nicht seyn, durch unsere liebreiche Hand dergleichen
heilsames Vornehmen zu befördern: Damit wir
Part und Theil haben an dem Segen, den du, allge-
nugsamer GOtt! ihren Gutthätern versprochen:
O was schöne Verheissungen werden auch uns als-
dann gelten, wenn wir uns so willig und liebreich
des Dürfftigen annehmen; Du wirst uns erretten
zur bösen Zeit; Du wirst uns bewahren vor Unglück;
Du wirst uns beym Leben erhalten, und es uns
lassen wohl gehen auf Erden: Das ist deine Zusage,
o wahrhafftiger GOtt! die wird nimmermehr trü-
gen; und das ist noch der geringste Gnaden-Lohn,
den wir zu hoffen haben: An jenem grossen Tage
werden die Armen von unserer Liebe, als Früchten
des Glaubens, zeugen; und du, o gnädiger GOtt!

wirst
D d

gegen die Armen.
heimſuchen: Du haſt Mittel und Wege genug, das
wegzunehmen, was wir nicht willig geben wollen.
Du darffſt nur gebieten, o gerechter GOtt! ſo kan
uns eine einzige Stunde elendiger machen als die
Armen, die unſer Hülff verlangen. Darum ſoll
es uns eine Freude ſeyn, ſo offt wir Gelegenheit ha-
ben, Guts zu thun: Wir wollen nicht erwarten,
bis uns die Armen durch ihr ungeſtümes Anhalten
reitzen, ihnen ein Allmoſen zu geben, um ihres
Geylens willen: Sondern ſo offt du uns einen Se-
gen zuwirffſt, wollen wir ſofort etwas beylegen für
die Verlaſſene: Arme Wäyſen wollen wir ſuchen,
wann ſie uns ſchon nicht ſuchen. Hören wir, daß
hin und wieder gute Anſtalten gemacht werden, zu
Erziehung armer Kinder: So wollen wir die letzten
nicht ſeyn, durch unſere liebreiche Hand dergleichen
heilſames Vornehmen zu befördern: Damit wir
Part und Theil haben an dem Segen, den du, allge-
nugſamer GOtt! ihren Gutthätern verſprochen:
O was ſchöne Verheiſſungen werden auch uns als-
dann gelten, wenn wir uns ſo willig und liebreich
des Dürfftigen annehmen; Du wirſt uns erretten
zur böſen Zeit; Du wirſt uns bewahren vor Unglück;
Du wirſt uns beym Leben erhalten, und es uns
laſſen wohl gehen auf Erden: Das iſt deine Zuſage,
o wahrhafftiger GOtt! die wird nimmermehr trü-
gen; und das iſt noch der geringſte Gnaden-Lohn,
den wir zu hoffen haben: An jenem groſſen Tage
werden die Armen von unſerer Liebe, als Früchten
des Glaubens, zeugen; und du, o gnädiger GOtt!

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[417/0439] gegen die Armen. heimſuchen: Du haſt Mittel und Wege genug, das wegzunehmen, was wir nicht willig geben wollen. Du darffſt nur gebieten, o gerechter GOtt! ſo kan uns eine einzige Stunde elendiger machen als die Armen, die unſer Hülff verlangen. Darum ſoll es uns eine Freude ſeyn, ſo offt wir Gelegenheit ha- ben, Guts zu thun: Wir wollen nicht erwarten, bis uns die Armen durch ihr ungeſtümes Anhalten reitzen, ihnen ein Allmoſen zu geben, um ihres Geylens willen: Sondern ſo offt du uns einen Se- gen zuwirffſt, wollen wir ſofort etwas beylegen für die Verlaſſene: Arme Wäyſen wollen wir ſuchen, wann ſie uns ſchon nicht ſuchen. Hören wir, daß hin und wieder gute Anſtalten gemacht werden, zu Erziehung armer Kinder: So wollen wir die letzten nicht ſeyn, durch unſere liebreiche Hand dergleichen heilſames Vornehmen zu befördern: Damit wir Part und Theil haben an dem Segen, den du, allge- nugſamer GOtt! ihren Gutthätern verſprochen: O was ſchöne Verheiſſungen werden auch uns als- dann gelten, wenn wir uns ſo willig und liebreich des Dürfftigen annehmen; Du wirſt uns erretten zur böſen Zeit; Du wirſt uns bewahren vor Unglück; Du wirſt uns beym Leben erhalten, und es uns laſſen wohl gehen auf Erden: Das iſt deine Zuſage, o wahrhafftiger GOtt! die wird nimmermehr trü- gen; und das iſt noch der geringſte Gnaden-Lohn, den wir zu hoffen haben: An jenem groſſen Tage werden die Armen von unſerer Liebe, als Früchten des Glaubens, zeugen; und du, o gnädiger GOtt! wirſt D d

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/439>, abgerufen am 23.11.2024.