Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

Zutritt zum Gnaden-Thron.
Wercken und Verrichtungen umgehe. Laß
gesegnet seyn meine Füsse, daß ich von dei-
nen Wegen nicht abweiche, weder zur Rech-
ten noch zur Lincken. Laß gesegnet seyn
meinen Ausgang und Eingang, daß ich ge-
rechtfertiget hinab gehe in meine Hütten.
Ich habe offt von deinen Heiligen gehöret,
wann du nur in ihrem Hertzen würckest, daß
sie alsdann bey deiner Gnaden-Tafel ei-
nen Himmel auf Erden finden. Ach HErr!
gönne mir doch auch ein Tröpfflein solches
himmlischen Trostes; nur ein Brosamlein
von deiner Gnaden-Tafel, nur einen gnä-
digen Anblick deiner Augen. Laß mich hö-
ren Freud und Wonne, daß die Gebeine
frölich werden. Nun will ich gern verge-
ben und vergessen von gantzem Hertzen, al-
les was mir die Welt jemals Leyds gethan,
weil du meiner Seelen so viel Liebes und
Gutes thust. Nun verschwindet die Welt
aus meinem Hertzen, weil du es anfüllest
mit lauter Liebe des Himmels. Ich biete
Trotz, Tod, Sünde, Teufel und Hölle,
dann hie ist Immanuel; wer will nun die

Aus-

Zutritt zum Gnaden-Thron.
Wercken und Verrichtungen umgehe. Laß
geſegnet ſeyn meine Füſſe, daß ich von dei-
nen Wegen nicht abweiche, weder zur Rech-
ten noch zur Lincken. Laß geſegnet ſeyn
meinen Ausgang und Eingang, daß ich ge-
rechtfertiget hinab gehe in meine Hütten.
Ich habe offt von deinen Heiligen gehöret,
wann du nur in ihrem Hertzen würckeſt, daß
ſie alsdann bey deiner Gnaden-Tafel ei-
nen Himmel auf Erden finden. Ach HErr!
gönne mir doch auch ein Tröpfflein ſolches
himmliſchen Troſtes; nur ein Broſamlein
von deiner Gnaden-Tafel, nur einen gnä-
digen Anblick deiner Augen. Laß mich hö-
ren Freud und Wonne, daß die Gebeine
frölich werden. Nun will ich gern verge-
ben und vergeſſen von gantzem Hertzen, al-
les was mir die Welt jemals Leyds gethan,
weil du meiner Seelen ſo viel Liebes und
Gutes thuſt. Nun verſchwindet die Welt
aus meinem Hertzen, weil du es anfülleſt
mit lauter Liebe des Himmels. Ich biete
Trotz, Tod, Sünde, Teufel und Hölle,
dann hie iſt Immanuel; wer will nun die

Aus-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0366" n="344"/><fw place="top" type="header">Zutritt zum Gnaden-Thron.</fw><lb/>
Wercken und Verrichtungen umgehe. Laß<lb/>
ge&#x017F;egnet &#x017F;eyn meine Fü&#x017F;&#x017F;e, daß ich von dei-<lb/>
nen Wegen nicht abweiche, weder zur Rech-<lb/>
ten noch zur Lincken. Laß ge&#x017F;egnet &#x017F;eyn<lb/>
meinen Ausgang und Eingang, daß ich ge-<lb/>
rechtfertiget hinab gehe in meine Hütten.<lb/>
Ich habe offt von deinen Heiligen gehöret,<lb/>
wann du nur in ihrem Hertzen würcke&#x017F;t, daß<lb/>
&#x017F;ie alsdann bey deiner Gnaden-Tafel ei-<lb/>
nen Himmel auf Erden finden. Ach HErr!<lb/>
gönne mir doch auch ein Tröpfflein &#x017F;olches<lb/>
himmli&#x017F;chen Tro&#x017F;tes; nur ein Bro&#x017F;amlein<lb/>
von deiner Gnaden-Tafel, nur einen gnä-<lb/>
digen Anblick deiner Augen. Laß mich hö-<lb/>
ren Freud und Wonne, daß die Gebeine<lb/>
frölich werden. Nun will ich gern verge-<lb/>
ben und verge&#x017F;&#x017F;en von gantzem Hertzen, al-<lb/>
les was mir die Welt jemals Leyds gethan,<lb/>
weil du meiner Seelen &#x017F;o viel Liebes und<lb/>
Gutes thu&#x017F;t. Nun ver&#x017F;chwindet die Welt<lb/>
aus meinem Hertzen, weil du es anfülle&#x017F;t<lb/>
mit lauter Liebe des Himmels. Ich biete<lb/>
Trotz, Tod, Sünde, Teufel und Hölle,<lb/>
dann hie i&#x017F;t Immanuel; wer will nun die<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Aus-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[344/0366] Zutritt zum Gnaden-Thron. Wercken und Verrichtungen umgehe. Laß geſegnet ſeyn meine Füſſe, daß ich von dei- nen Wegen nicht abweiche, weder zur Rech- ten noch zur Lincken. Laß geſegnet ſeyn meinen Ausgang und Eingang, daß ich ge- rechtfertiget hinab gehe in meine Hütten. Ich habe offt von deinen Heiligen gehöret, wann du nur in ihrem Hertzen würckeſt, daß ſie alsdann bey deiner Gnaden-Tafel ei- nen Himmel auf Erden finden. Ach HErr! gönne mir doch auch ein Tröpfflein ſolches himmliſchen Troſtes; nur ein Broſamlein von deiner Gnaden-Tafel, nur einen gnä- digen Anblick deiner Augen. Laß mich hö- ren Freud und Wonne, daß die Gebeine frölich werden. Nun will ich gern verge- ben und vergeſſen von gantzem Hertzen, al- les was mir die Welt jemals Leyds gethan, weil du meiner Seelen ſo viel Liebes und Gutes thuſt. Nun verſchwindet die Welt aus meinem Hertzen, weil du es anfülleſt mit lauter Liebe des Himmels. Ich biete Trotz, Tod, Sünde, Teufel und Hölle, dann hie iſt Immanuel; wer will nun die Aus-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/366
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/366>, abgerufen am 02.07.2024.