Wercken und Verrichtungen umgehe. Laß gesegnet seyn meine Füsse, daß ich von dei- nen Wegen nicht abweiche, weder zur Rech- ten noch zur Lincken. Laß gesegnet seyn meinen Ausgang und Eingang, daß ich ge- rechtfertiget hinab gehe in meine Hütten. Ich habe offt von deinen Heiligen gehöret, wann du nur in ihrem Hertzen würckest, daß sie alsdann bey deiner Gnaden-Tafel ei- nen Himmel auf Erden finden. Ach HErr! gönne mir doch auch ein Tröpfflein solches himmlischen Trostes; nur ein Brosamlein von deiner Gnaden-Tafel, nur einen gnä- digen Anblick deiner Augen. Laß mich hö- ren Freud und Wonne, daß die Gebeine frölich werden. Nun will ich gern verge- ben und vergessen von gantzem Hertzen, al- les was mir die Welt jemals Leyds gethan, weil du meiner Seelen so viel Liebes und Gutes thust. Nun verschwindet die Welt aus meinem Hertzen, weil du es anfüllest mit lauter Liebe des Himmels. Ich biete Trotz, Tod, Sünde, Teufel und Hölle, dann hie ist Immanuel; wer will nun die
Aus-
Zutritt zum Gnaden-Thron.
Wercken und Verrichtungen umgehe. Laß geſegnet ſeyn meine Füſſe, daß ich von dei- nen Wegen nicht abweiche, weder zur Rech- ten noch zur Lincken. Laß geſegnet ſeyn meinen Ausgang und Eingang, daß ich ge- rechtfertiget hinab gehe in meine Hütten. Ich habe offt von deinen Heiligen gehöret, wann du nur in ihrem Hertzen würckeſt, daß ſie alsdann bey deiner Gnaden-Tafel ei- nen Himmel auf Erden finden. Ach HErr! gönne mir doch auch ein Tröpfflein ſolches himmliſchen Troſtes; nur ein Broſamlein von deiner Gnaden-Tafel, nur einen gnä- digen Anblick deiner Augen. Laß mich hö- ren Freud und Wonne, daß die Gebeine frölich werden. Nun will ich gern verge- ben und vergeſſen von gantzem Hertzen, al- les was mir die Welt jemals Leyds gethan, weil du meiner Seelen ſo viel Liebes und Gutes thuſt. Nun verſchwindet die Welt aus meinem Hertzen, weil du es anfülleſt mit lauter Liebe des Himmels. Ich biete Trotz, Tod, Sünde, Teufel und Hölle, dann hie iſt Immanuel; wer will nun die
Aus-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0366"n="344"/><fwplace="top"type="header">Zutritt zum Gnaden-Thron.</fw><lb/>
Wercken und Verrichtungen umgehe. Laß<lb/>
geſegnet ſeyn meine Füſſe, daß ich von dei-<lb/>
nen Wegen nicht abweiche, weder zur Rech-<lb/>
ten noch zur Lincken. Laß geſegnet ſeyn<lb/>
meinen Ausgang und Eingang, daß ich ge-<lb/>
rechtfertiget hinab gehe in meine Hütten.<lb/>
Ich habe offt von deinen Heiligen gehöret,<lb/>
wann du nur in ihrem Hertzen würckeſt, daß<lb/>ſie alsdann bey deiner Gnaden-Tafel ei-<lb/>
nen Himmel auf Erden finden. Ach HErr!<lb/>
gönne mir doch auch ein Tröpfflein ſolches<lb/>
himmliſchen Troſtes; nur ein Broſamlein<lb/>
von deiner Gnaden-Tafel, nur einen gnä-<lb/>
digen Anblick deiner Augen. Laß mich hö-<lb/>
ren Freud und Wonne, daß die Gebeine<lb/>
frölich werden. Nun will ich gern verge-<lb/>
ben und vergeſſen von gantzem Hertzen, al-<lb/>
les was mir die Welt jemals Leyds gethan,<lb/>
weil du meiner Seelen ſo viel Liebes und<lb/>
Gutes thuſt. Nun verſchwindet die Welt<lb/>
aus meinem Hertzen, weil du es anfülleſt<lb/>
mit lauter Liebe des Himmels. Ich biete<lb/>
Trotz, Tod, Sünde, Teufel und Hölle,<lb/>
dann hie iſt Immanuel; wer will nun die<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Aus-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[344/0366]
Zutritt zum Gnaden-Thron.
Wercken und Verrichtungen umgehe. Laß
geſegnet ſeyn meine Füſſe, daß ich von dei-
nen Wegen nicht abweiche, weder zur Rech-
ten noch zur Lincken. Laß geſegnet ſeyn
meinen Ausgang und Eingang, daß ich ge-
rechtfertiget hinab gehe in meine Hütten.
Ich habe offt von deinen Heiligen gehöret,
wann du nur in ihrem Hertzen würckeſt, daß
ſie alsdann bey deiner Gnaden-Tafel ei-
nen Himmel auf Erden finden. Ach HErr!
gönne mir doch auch ein Tröpfflein ſolches
himmliſchen Troſtes; nur ein Broſamlein
von deiner Gnaden-Tafel, nur einen gnä-
digen Anblick deiner Augen. Laß mich hö-
ren Freud und Wonne, daß die Gebeine
frölich werden. Nun will ich gern verge-
ben und vergeſſen von gantzem Hertzen, al-
les was mir die Welt jemals Leyds gethan,
weil du meiner Seelen ſo viel Liebes und
Gutes thuſt. Nun verſchwindet die Welt
aus meinem Hertzen, weil du es anfülleſt
mit lauter Liebe des Himmels. Ich biete
Trotz, Tod, Sünde, Teufel und Hölle,
dann hie iſt Immanuel; wer will nun die
Aus-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/366>, abgerufen am 26.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.