hinfliehen vor deinem gerechten Zorn? Wo finde ich einen Ort, da ich mich vor deiner Ungnade verberge? ist das nicht deine Stimme, o Sohn des lebendigen GOttes? Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seyd, ich will euch erquicken. Run so komme ich dann, und verberge mich in deine Wunden. Ach laß mich hö- ren Freud und Wonne, daß die Gebeine frölich werden, die du zerschlagen hast. Wann ich dann endlich gehen soll den Weg aller Welt, so tröste du mich durch deinen Stab, und führe mich durch das finstere Todes-Thal, mit dem erquickenden und er- freulichen Licht deiner Gnade, daß ich in voller Versicherung des Glaubens einge- he zu meines HErrn Freude. Erhöre, o GOtt! diese meine schwache Seuffzer, und offenbare auch darinn deine Gnade, daß du das zerstossene Rohr nicht willt zerbrechen, und das glimmende Docht nimmermehr auslöschen, Amen.
Ewi-
Die wahre Selbſtverläugnung.
hinfliehen vor deinem gerechten Zorn? Wo finde ich einen Ort, da ich mich vor deiner Ungnade verberge? iſt das nicht deine Stimme, o Sohn des lebendigen GOttes? Kommt her zu mir alle, die ihr mühſelig und beladen ſeyd, ich will euch erquicken. Run ſo komme ich dann, und verberge mich in deine Wunden. Ach laß mich hö- ren Freud und Wonne, daß die Gebeine frölich werden, die du zerſchlagen haſt. Wann ich dann endlich gehen ſoll den Weg aller Welt, ſo tröſte du mich durch deinen Stab, und führe mich durch das finſtere Todes-Thal, mit dem erquickenden und er- freulichen Licht deiner Gnade, daß ich in voller Verſicherung des Glaubens einge- he zu meines HErrn Freude. Erhöre, o GOtt! dieſe meine ſchwache Seuffzer, und offenbare auch darinn deine Gnade, daß du das zerſtoſſene Rohr nicht willt zerbrechen, und das glimmende Docht nimmermehr auslöſchen, Amen.
Ewi-
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Die wahre Selbſtverläugnung.
hinfliehen vor deinem gerechten Zorn? Wo
finde ich einen Ort, da ich mich vor deiner
Ungnade verberge? iſt das nicht deine
Stimme, o Sohn des lebendigen GOttes?
Kommt her zu mir alle, die ihr mühſelig
und beladen ſeyd, ich will euch erquicken.
Run ſo komme ich dann, und verberge
mich in deine Wunden. Ach laß mich hö-
ren Freud und Wonne, daß die Gebeine
frölich werden, die du zerſchlagen haſt.
Wann ich dann endlich gehen ſoll den Weg
aller Welt, ſo tröſte du mich durch deinen
Stab, und führe mich durch das finſtere
Todes-Thal, mit dem erquickenden und er-
freulichen Licht deiner Gnade, daß ich in
voller Verſicherung des Glaubens einge-
he zu meines HErrn Freude. Erhöre, o
GOtt! dieſe meine ſchwache Seuffzer,
und offenbare auch darinn deine Gnade,
daß du das zerſtoſſene Rohr nicht willt
zerbrechen, und das glimmende Docht
nimmermehr auslöſchen, Amen.
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/330>, abgerufen am 27.11.2024.
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