seine heilige Gebotte, die doch alleine mir zu meiner Glückseligkeit gegeben sind. Was hast du meiner Dienste vonnöthen? Du HErr aller HErren! was brauchest du einen elenden Wurm, eine ohnmächtige Made? Mir allein diene ich mit deinem Dienste, und in Vollbringung deines göttlichen Willens bestehet meine zeitliche und ewige Wohlfahrt.
Nun mein GOtt! ich stehe vor dir vol- ler Schaam und Schande. Ich weiß nichts anders zu sagen, als: ich habe gesündi- get, ich habe übel gethan, ich bin nicht werth, daß ich dein Kind, ich bin nicht werth, daß ich dein Geschöpfe heisse. Ich erkenne, daß ich des Zorns und der Verdammniß würdig bin, und will mich nicht mehr, wie ich wohl ehe gethan, zu entschuldigen su- chen. Ja, mein GOtt! ich elendes Ge- schöpfe habe mich nicht selten erkühnet mit dir meinem Schöpfer zu rechten. Ich ha- be geklaget, daß die Sünde zu leicht, und die Strafe zu erschrecklich, und daß es
gar
S 3
Tägliches Buß-Gebett.
ſeine heilige Gebotte, die doch alleine mir zu meiner Glückſeligkeit gegeben ſind. Was haſt du meiner Dienſte vonnöthen? Du HErr aller HErren! was braucheſt du einen elenden Wurm, eine ohnmächtige Made? Mir allein diene ich mit deinem Dienſte, und in Vollbringung deines göttlichen Willens beſtehet meine zeitliche und ewige Wohlfahrt.
Nun mein GOtt! ich ſtehe vor dir vol- ler Schaam und Schande. Ich weiß nichts anders zu ſagen, als: ich habe geſündi- get, ich habe übel gethan, ich bin nicht werth, daß ich dein Kind, ich bin nicht werth, daß ich dein Geſchöpfe heiſſe. Ich erkenne, daß ich des Zorns und der Verdammniß würdig bin, und will mich nicht mehr, wie ich wohl ehe gethan, zu entſchuldigen ſu- chen. Ja, mein GOtt! ich elendes Ge- ſchöpfe habe mich nicht ſelten erkühnet mit dir meinem Schöpfer zu rechten. Ich ha- be geklaget, daß die Sünde zu leicht, und die Strafe zu erſchrecklich, und daß es
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Tägliches Buß-Gebett.
ſeine heilige Gebotte, die doch alleine mir
zu meiner Glückſeligkeit gegeben ſind. Was
haſt du meiner Dienſte vonnöthen? Du
HErr aller HErren! was braucheſt du einen
elenden Wurm, eine ohnmächtige Made?
Mir allein diene ich mit deinem Dienſte,
und in Vollbringung deines göttlichen
Willens beſtehet meine zeitliche und ewige
Wohlfahrt.
Nun mein GOtt! ich ſtehe vor dir vol-
ler Schaam und Schande. Ich weiß nichts
anders zu ſagen, als: ich habe geſündi-
get, ich habe übel gethan, ich bin nicht werth,
daß ich dein Kind, ich bin nicht werth, daß
ich dein Geſchöpfe heiſſe. Ich erkenne,
daß ich des Zorns und der Verdammniß
würdig bin, und will mich nicht mehr, wie
ich wohl ehe gethan, zu entſchuldigen ſu-
chen. Ja, mein GOtt! ich elendes Ge-
ſchöpfe habe mich nicht ſelten erkühnet mit
dir meinem Schöpfer zu rechten. Ich ha-
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/299>, abgerufen am 04.11.2024.
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