Abendmahl, oder wenn ich sonsten bey heiligen Handlungen bin, sondern, daß ich auch möge hei- lig seyn, und mich der Heiligung bestreben, an al- len Orten, zu allen Zeiten, bey allen Gelegenhei- ten, und wenn ich gar unter Welt-Kindern und ih- rer Gesellschafft leben muß, daß ich alsdenn als ein Kind GOttes möge reden, leben und thun, und in solchem seligen Stande bleibe, bis in den Tod, da du mich wirst bringen zu der Schaar der Heiligen und Auserwählten in dem ewigen Freuden-Licht. Du bist heilig, läßst dich finden, wo man rein und sauber ist, fleuchst hingegen Schand und Sünden, wie die Dauben Stanck und Mist, mache mich, o Gnaden-Quell, durch dein Waschen rein und hell, laß mich fliehen, was du fliehest, gieb mir was du gerne siehest, Amen.
Gesang. Mel. O GOtt! du frommer GOtt, etc.
SOll ohn die Heiligung, den HErren niemand schauen, und ausgeschlossen seyn von jenen Himmels-Auen; so trachte ich mit Fleiß in dieser Gnaden-Zeit, daß ich gelangen mög zur wahren Heiligkeit.
2. Doch mich zu heiligen, erfordert hobe Kräffte, das kommet GOtt nur zu, dann das ist sein Geschäffte: Drum bringe mich, o GOtt! zur wahren Heiligung, ach! würcke du in mir des Hertzens Aenderung.
3. Ach! heilige mein Hertz, gieb heilige Gedancken, daß meine Tritte nie von deinen Wegen wancken: Ach! lasse Hertz und Geist beständig heilig seyn, mach es von schnöder Lust, von Sünd und Bosheit rein.
4. Ach heilige mich gantz, die Glieder, Mund und Hände, daß ich sie nur allein zu deinem Dienst anwende: Hertz, Glieder, Mund und Händ sind ja dein Eigenthum, drum brauch ich sie allein zu deines Namens Ruhm.
5. Ach mein GOtt! heil'ge mich, ja heil'ge Seel und Leben, als
welche
GOtt wolle ſein Hertz heiligen.
Abendmahl, oder wenn ich ſonſten bey heiligen Handlungen bin, ſondern, daß ich auch möge hei- lig ſeyn, und mich der Heiligung beſtreben, an al- len Orten, zu allen Zeiten, bey allen Gelegenhei- ten, und wenn ich gar unter Welt-Kindern und ih- rer Geſellſchafft leben muß, daß ich alsdenn als ein Kind GOttes möge reden, leben und thun, und in ſolchem ſeligen Stande bleibe, bis in den Tod, da du mich wirſt bringen zu der Schaar der Heiligen und Auserwählten in dem ewigen Freuden-Licht. Du biſt heilig, läßſt dich finden, wo man rein und ſauber iſt, fleuchſt hingegen Schand und Sünden, wie die Dauben Stanck und Miſt, mache mich, o Gnaden-Quell, durch dein Waſchen rein und hell, laß mich fliehen, was du flieheſt, gieb mir was du gerne ſieheſt, Amen.
Geſang. Mel. O GOtt! du frommer GOtt, ꝛc.
SOll ohn die Heiligung, den HErren niemand ſchauen, und ausgeſchloſſen ſeyn von jenen Himmels-Auen; ſo trachte ich mit Fleiß in dieſer Gnaden-Zeit, daß ich gelangen mög zur wahren Heiligkeit.
2. Doch mich zu heiligen, erfordert hobe Kräffte, das kommet GOtt nur zu, dann das iſt ſein Geſchäffte: Drum bringe mich, o GOtt! zur wahren Heiligung, ach! würcke du in mir des Hertzens Aenderung.
3. Ach! heilige mein Hertz, gieb heilige Gedancken, daß meine Tritte nie von deinen Wegen wancken: Ach! laſſe Hertz und Geiſt beſtändig heilig ſeyn, mach es von ſchnöder Luſt, von Sünd und Bosheit rein.
4. Ach heilige mich gantz, die Glieder, Mund und Hände, daß ich ſie nur allein zu deinem Dienſt anwende: Hertz, Glieder, Mund und Händ ſind ja dein Eigenthum, drum brauch ich ſie allein zu deines Namens Ruhm.
5. Ach mein GOtt! heil’ge mich, ja heil’ge Seel und Leben, als
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GOtt wolle ſein Hertz heiligen.
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Handlungen bin, ſondern, daß ich auch möge hei-
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len Orten, zu allen Zeiten, bey allen Gelegenhei-
ten, und wenn ich gar unter Welt-Kindern und ih-
rer Geſellſchafft leben muß, daß ich alsdenn als ein
Kind GOttes möge reden, leben und thun, und in
ſolchem ſeligen Stande bleibe, bis in den Tod, da
du mich wirſt bringen zu der Schaar der Heiligen
und Auserwählten in dem ewigen Freuden-Licht.
Du biſt heilig, läßſt dich finden, wo man rein und
ſauber iſt, fleuchſt hingegen Schand und Sünden,
wie die Dauben Stanck und Miſt, mache mich, o
Gnaden-Quell, durch dein Waſchen rein und hell,
laß mich fliehen, was du flieheſt, gieb mir was
du gerne ſieheſt, Amen.
Geſang.
Mel. O GOtt! du frommer GOtt, ꝛc.
SOll ohn die Heiligung, den HErren niemand ſchauen, und
ausgeſchloſſen ſeyn von jenen Himmels-Auen; ſo trachte
ich mit Fleiß in dieſer Gnaden-Zeit, daß ich gelangen mög
zur wahren Heiligkeit.
2. Doch mich zu heiligen, erfordert hobe Kräffte, das kommet
GOtt nur zu, dann das iſt ſein Geſchäffte: Drum bringe mich,
o GOtt! zur wahren Heiligung, ach! würcke du in mir des
Hertzens Aenderung.
3. Ach! heilige mein Hertz, gieb heilige Gedancken, daß meine
Tritte nie von deinen Wegen wancken: Ach! laſſe Hertz und
Geiſt beſtändig heilig ſeyn, mach es von ſchnöder Luſt, von Sünd
und Bosheit rein.
4. Ach heilige mich gantz, die Glieder, Mund und Hände, daß
ich ſie nur allein zu deinem Dienſt anwende: Hertz, Glieder, Mund
und Händ ſind ja dein Eigenthum, drum brauch ich ſie allein zu
deines Namens Ruhm.
5. Ach mein GOtt! heil’ge mich, ja heil’ge Seel und Leben, als
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/113>, abgerufen am 22.11.2024.
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