Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite
und Abend-Opffer.
1.
MEin GOTt erwecke Hertz und
Mund/
Erneure deinen Gnaden-Bund/
Daß dieser Wochen erster Tag
Jn dir gesegnet heissen mag.
2.
Die Nacht war mir als wie der Tag/
Weil ich in deinen Armen lag.
Steh mir nun in Genaden bey/
Daß mir der Tag nicht finster sey.
3.
Laß mich in deinem Lichte stehn/
Kein Werck der Finsternüß begehn.
Gieb mir ein dir ergebnes Hertz/
Daß ich nicht deine Huld verschertz.
4.
Dein Auge sieht mich wo ich bin/
Dein Ohr hört aller Orten hin:
Du wirst von allem Richterseyn/
Das binde mir zur Warnung ein.
5.
Weil deine Hand der Brundqvell ist/
Aus welchem alles Gutte flüßt/
So würcke du damit bey mir/
Daß ich den Lauff mit Freuden führ.
6.
Kehrt auch das Creutze bey mir ein/
So laß es nur erträglich seyn:
Ein Blick von deiner Gnade macht/
Daß auch mein Hertz in Dornen lacht.
7.
So geh ich freudig zum Beruff;
Gott/ der die Welt und mich erschuff/
Wird
M 3
und Abend-Opffer.
1.
MEin GOTt erwecke Hertz und
Mund/
Erneure deinen Gnaden-Bund/
Daß dieſer Wochen erſter Tag
Jn dir geſegnet heiſſen mag.
2.
Die Nacht war mir als wie der Tag/
Weil ich in deinen Armen lag.
Steh mir nun in Genaden bey/
Daß mir der Tag nicht finſter ſey.
3.
Laß mich in deinem Lichte ſtehn/
Kein Werck der Finſternuͤß begehn.
Gieb mir ein dir ergebnes Hertz/
Daß ich nicht deine Huld verſchertz.
4.
Dein Auge ſieht mich wo ich bin/
Dein Ohr hoͤrt aller Orten hin:
Du wirſt von allem Richterſeyn/
Das binde mir zur Warnung ein.
5.
Weil deine Hand der Bruñqvell iſt/
Aus welchem alles Gutte fluͤßt/
So wuͤrcke du damit bey mir/
Daß ich den Lauff mit Freuden fuͤhr.
6.
Kehrt auch das Creutze bey mir ein/
So laß es nur ertraͤglich ſeyn:
Ein Blick von deiner Gnade macht/
Daß auch mein Hertz in Dornen lacht.
7.
So geh ich freudig zum Beruff;
Gott/ der die Welt und mich erſchuff/
Wird
M 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0273" n="245"/>
          <fw place="top" type="header">und Abend-Opffer.</fw><lb/>
          <lg n="16">
            <l> <hi rendition="#c">1.</hi> </l><lb/>
            <l><hi rendition="#in">M</hi>Ein GOTt erwecke Hertz und</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Mund/</hi> </l><lb/>
            <l>Erneure deinen Gnaden-Bund/</l><lb/>
            <l><hi rendition="#fr">D</hi>aß die&#x017F;er Wochen er&#x017F;ter Tag</l><lb/>
            <l>Jn dir ge&#x017F;egnet hei&#x017F;&#x017F;en mag.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="17">
            <l> <hi rendition="#c">2.</hi> </l><lb/>
            <l><hi rendition="#fr">D</hi>ie Nacht war mir als wie der Tag/</l><lb/>
            <l>Weil ich in deinen Armen lag.</l><lb/>
            <l>Steh mir nun in <hi rendition="#fr">G</hi>enaden bey/</l><lb/>
            <l><hi rendition="#fr">D</hi>aß mir der Tag nicht fin&#x017F;ter &#x017F;ey.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="18">
            <l> <hi rendition="#c">3.</hi> </l><lb/>
            <l>Laß mich in deinem Lichte &#x017F;tehn/</l><lb/>
            <l>Kein Werck der Fin&#x017F;ternu&#x0364;ß begehn.</l><lb/>
            <l>Gieb mir ein dir ergebnes Hertz/</l><lb/>
            <l>Daß ich nicht deine Huld ver&#x017F;chertz.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="19">
            <l> <hi rendition="#c">4.</hi> </l><lb/>
            <l><hi rendition="#fr">D</hi>ein Auge &#x017F;ieht mich wo ich bin/</l><lb/>
            <l>Dein Ohr ho&#x0364;rt aller Orten hin:</l><lb/>
            <l><hi rendition="#fr">D</hi>u wir&#x017F;t von allem Richter&#x017F;eyn/</l><lb/>
            <l><hi rendition="#fr">D</hi>as binde mir zur Warnung ein.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="20">
            <l> <hi rendition="#c">5.</hi> </l><lb/>
            <l>Weil deine Hand der Bruñqvell i&#x017F;t/</l><lb/>
            <l>Aus welchem alles <hi rendition="#fr">G</hi>utte flu&#x0364;ßt/</l><lb/>
            <l>So wu&#x0364;rcke du damit bey mir/</l><lb/>
            <l><hi rendition="#fr">D</hi>aß ich den Lauff mit Freuden fu&#x0364;hr.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="21">
            <l> <hi rendition="#c">6.</hi> </l><lb/>
            <l>Kehrt auch das Creutze bey mir ein/</l><lb/>
            <l>So laß es nur ertra&#x0364;glich &#x017F;eyn:</l><lb/>
            <l>Ein Blick von deiner <hi rendition="#fr">G</hi>nade macht/</l><lb/>
            <l><hi rendition="#fr">D</hi>aß auch mein Hertz in <hi rendition="#fr">D</hi>ornen lacht.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="22">
            <l> <hi rendition="#c">7.</hi> </l><lb/>
            <l>So geh ich freudig zum Beruff;</l><lb/>
            <l>Gott/ der die Welt und mich er&#x017F;chuff/</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">M 3</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Wird</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[245/0273] und Abend-Opffer. 1. MEin GOTt erwecke Hertz und Mund/ Erneure deinen Gnaden-Bund/ Daß dieſer Wochen erſter Tag Jn dir geſegnet heiſſen mag. 2. Die Nacht war mir als wie der Tag/ Weil ich in deinen Armen lag. Steh mir nun in Genaden bey/ Daß mir der Tag nicht finſter ſey. 3. Laß mich in deinem Lichte ſtehn/ Kein Werck der Finſternuͤß begehn. Gieb mir ein dir ergebnes Hertz/ Daß ich nicht deine Huld verſchertz. 4. Dein Auge ſieht mich wo ich bin/ Dein Ohr hoͤrt aller Orten hin: Du wirſt von allem Richterſeyn/ Das binde mir zur Warnung ein. 5. Weil deine Hand der Bruñqvell iſt/ Aus welchem alles Gutte fluͤßt/ So wuͤrcke du damit bey mir/ Daß ich den Lauff mit Freuden fuͤhr. 6. Kehrt auch das Creutze bey mir ein/ So laß es nur ertraͤglich ſeyn: Ein Blick von deiner Gnade macht/ Daß auch mein Hertz in Dornen lacht. 7. So geh ich freudig zum Beruff; Gott/ der die Welt und mich erſchuff/ Wird M 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/273
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/273>, abgerufen am 01.05.2024.