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Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.

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Am 20. Sonntage
7.
O Verdammliche Verächter!
Du/ O GOtt/ als ein Gerechter/
Must ja billich zornig werden/
Und beschlüssen/ von der Erden
Diese Mörder auszurotten/
Welche deinen Winck verspotten:
Ja dein Heer muß sie umbringen/
Und die Flamme sie verschlingen.
8.
Laß sich alle Gäste spiegeln/
Daß sie auff dein Wort mit Flügeln
Zu der Gnaden-Taffel eilen/
Und nicht bey der Welt verweilen;
Weil du andre sonst erwehlest/
Und die Kost-Verächter qvälest/
Daß sie vor die Gnaden-Bissen
Pech und Schwesel kosten müssen.
9.
Nun ich wil nicht aussen bleiben/
Weil mich deine Knechte treiben/
Und mich von der breiten Gassen
Jn den Gast-Saal bringen lassen:
Alle Tische sind erfüllet/
Und der Hunger wird gestillet.
Aber leider! bey den Gutten
Sind auch Böse zu vermutten.
10.
Ach der König ist verhanden/
Und verdammet zu den Banden/
Den der sich herein darff wagen/
Und kein Hochzeit-Kleid getragen:
Er
Am 20. Sonntage
7.
O Verdammliche Veraͤchter!
Du/ O GOtt/ als ein Gerechter/
Muſt ja billich zornig werden/
Und beſchluͤſſen/ von der Erden
Dieſe Moͤrder auszurotten/
Welche deinen Winck verſpotten:
Ja dein Heer muß ſie umbringen/
Und die Flamme ſie verſchlingen.
8.
Laß ſich alle Gaͤſte ſpiegeln/
Daß ſie auff dein Wort mit Fluͤgeln
Zu der Gnaden-Taffel eilen/
Und nicht bey der Welt verweilen;
Weil du andre ſonſt erwehleſt/
Und die Koſt-Veraͤchter qvaͤleſt/
Daß ſie vor die Gnaden-Biſſen
Pech und Schweſel koſten muͤſſen.
9.
Nun ich wil nicht auſſen bleiben/
Weil mich deine Knechte treiben/
Und mich von der breiten Gaſſen
Jn den Gaſt-Saal bringen laſſen:
Alle Tiſche ſind erfuͤllet/
Und der Hunger wird geſtillet.
Aber leider! bey den Gutten
Sind auch Boͤſe zu vermutten.
10.
Ach der Koͤnig iſt verhanden/
Und verdammet zu den Banden/
Den der ſich herein darff wagen/
Und kein Hochzeit-Kleid getragen:
Er
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[212/0240] Am 20. Sonntage 7. O Verdammliche Veraͤchter! Du/ O GOtt/ als ein Gerechter/ Muſt ja billich zornig werden/ Und beſchluͤſſen/ von der Erden Dieſe Moͤrder auszurotten/ Welche deinen Winck verſpotten: Ja dein Heer muß ſie umbringen/ Und die Flamme ſie verſchlingen. 8. Laß ſich alle Gaͤſte ſpiegeln/ Daß ſie auff dein Wort mit Fluͤgeln Zu der Gnaden-Taffel eilen/ Und nicht bey der Welt verweilen; Weil du andre ſonſt erwehleſt/ Und die Koſt-Veraͤchter qvaͤleſt/ Daß ſie vor die Gnaden-Biſſen Pech und Schweſel koſten muͤſſen. 9. Nun ich wil nicht auſſen bleiben/ Weil mich deine Knechte treiben/ Und mich von der breiten Gaſſen Jn den Gaſt-Saal bringen laſſen: Alle Tiſche ſind erfuͤllet/ Und der Hunger wird geſtillet. Aber leider! bey den Gutten Sind auch Boͤſe zu vermutten. 10. Ach der Koͤnig iſt verhanden/ Und verdammet zu den Banden/ Den der ſich herein darff wagen/ Und kein Hochzeit-Kleid getragen: Er

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/240>, abgerufen am 27.04.2024.