Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.St. Michaelis. Wie dort den Gnaden-Thron/ Es sey mein gantzes Leben Mit ihnen stets umbgeben/ Als wie das Bette Salomon. 7. Doch sollen sie nicht weichen/ So laß mich ihnen gleichen Jn wahrer Heiligkeit: Wie sie die Kinder lieben/ Und sich in Demuth üben/ So mach auch mich dazu bereit. 8. Sie thuen deinen Willen/ Den laß mich auch erfüllen/ Sie leben keusch und rein: O laß mich nichts beflecken/ Und mich an allen Ecken Vor diesen reinen Geistern scheun. 9. Verhaue Händ und Füsse/ Und was zum Ergernüsse Mir hier gereichen kan: Wer ärgert diese Kleine/ Dem hangen schwere Steine Zur ewigen Versenckung an. 10. Und endlich/ wenn ich scheide So führe mich zur Freude Auff ihren Armen ein: Da werd ich dich erst loben/ Und
St. Michaelis. Wie dort den Gnaden-Thron/ Es ſey mein gantzes Leben Mit ihnen ſtets umbgeben/ Als wie das Bette Salomon. 7. Doch ſollen ſie nicht weichen/ So laß mich ihnen gleichen Jn wahrer Heiligkeit: Wie ſie die Kinder lieben/ Und ſich in Demuth uͤben/ So mach auch mich dazu bereit. 8. Sie thuen deinen Willen/ Den laß mich auch erfuͤllen/ Sie leben keuſch und rein: O laß mich nichts beflecken/ Und mich an allen Ecken Vor dieſen reinen Geiſtern ſcheun. 9. Verhaue Haͤnd und Fuͤſſe/ Und was zum Ergernuͤſſe Mir hier gereichen kan: Wer aͤrgert dieſe Kleine/ Dem hangen ſchwere Steine Zur ewigen Verſenckung an. 10. Und endlich/ wenn ich ſcheide So fuͤhre mich zur Freude Auff ihren Armen ein: Da werd ich dich erſt loben/ Und
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St. Michaelis.
Wie dort den Gnaden-Thron/
Es ſey mein gantzes Leben
Mit ihnen ſtets umbgeben/
Als wie das Bette Salomon.
7.
Doch ſollen ſie nicht weichen/
So laß mich ihnen gleichen
Jn wahrer Heiligkeit:
Wie ſie die Kinder lieben/
Und ſich in Demuth uͤben/
So mach auch mich dazu bereit.
8.
Sie thuen deinen Willen/
Den laß mich auch erfuͤllen/
Sie leben keuſch und rein:
O laß mich nichts beflecken/
Und mich an allen Ecken
Vor dieſen reinen Geiſtern ſcheun.
9.
Verhaue Haͤnd und Fuͤſſe/
Und was zum Ergernuͤſſe
Mir hier gereichen kan:
Wer aͤrgert dieſe Kleine/
Dem hangen ſchwere Steine
Zur ewigen Verſenckung an.
10.
Und endlich/ wenn ich ſcheide
So fuͤhre mich zur Freude
Auff ihren Armen ein:
Da werd ich dich erſt loben/
Und
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