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Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.

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Am 8. Sonntage
3.
Wenn sie die Einfalt nun berückt/
Da zeigt der Wolff die Klauen/
Das arme Schaff/ das er bestrickt/
Verliehrt die Lebens-Auen/
Jndem es solche Weide kriegt/
Worauff nur Gifft und Mehlthau
liegt/
Davon es ewig stirbet.
4.
O JESU/ wapne meinen Sinn/
Mit Klugheit der Gerechten/
Daß ich geschickt und freudig bin
Die Warheit zu verfechten; (an/
Und hat der Wolff ein Schafs-kleid
So gib/ daß ich ihn kennen kan
An seinen bösen Früchten.
5. (Strauch/
Die Trauben trägt kein Dornen-
Die Distel keine Feigen/
Man kan von faulen Bäumen auch
Nicht gutte Früchte zeigen:
Der falschen Lehrer böse Zucht
Jst eines faulen Baumes Frucht/
Der in die Gluth gehöret.
6.
Wo man des Herren Wort veracht/
Und Menschen-Satzung lehret;
Wo man nach eigner Ehre tracht/
Und CHristi Blutt entehret;
Wo
Am 8. Sonntage
3.
Wenn ſie die Einfalt nun beruͤckt/
Da zeigt der Wolff die Klauen/
Das arme Schaff/ das er beſtrickt/
Verliehrt die Lebens-Auen/
Jndem es ſolche Weide kriegt/
Worauff nur Gifft und Mehlthau
liegt/
Davon es ewig ſtirbet.
4.
O JESU/ wapne meinen Sinn/
Mit Klugheit der Gerechten/
Daß ich geſchickt und freudig bin
Die Warheit zu verfechten; (an/
Und hat der Wolff ein Schafs-kleid
So gib/ daß ich ihn kennen kan
An ſeinen boͤſen Fruͤchten.
5. (Strauch/
Die Trauben traͤgt kein Dornen-
Die Diſtel keine Feigen/
Man kan von faulen Baͤumen auch
Nicht gutte Fruͤchte zeigen:
Der falſchen Lehrer boͤſe Zucht
Jſt eines faulen Baumes Frucht/
Der in die Gluth gehoͤret.
6.
Wo man des Herꝛen Wort veracht/
Und Menſchen-Satzung lehret;
Wo man nach eigner Ehre tracht/
Und CHriſti Blutt entehret;
Wo
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[168/0196] Am 8. Sonntage 3. Wenn ſie die Einfalt nun beruͤckt/ Da zeigt der Wolff die Klauen/ Das arme Schaff/ das er beſtrickt/ Verliehrt die Lebens-Auen/ Jndem es ſolche Weide kriegt/ Worauff nur Gifft und Mehlthau liegt/ Davon es ewig ſtirbet. 4. O JESU/ wapne meinen Sinn/ Mit Klugheit der Gerechten/ Daß ich geſchickt und freudig bin Die Warheit zu verfechten; (an/ Und hat der Wolff ein Schafs-kleid So gib/ daß ich ihn kennen kan An ſeinen boͤſen Fruͤchten. 5. (Strauch/ Die Trauben traͤgt kein Dornen- Die Diſtel keine Feigen/ Man kan von faulen Baͤumen auch Nicht gutte Fruͤchte zeigen: Der falſchen Lehrer boͤſe Zucht Jſt eines faulen Baumes Frucht/ Der in die Gluth gehoͤret. 6. Wo man des Herꝛen Wort veracht/ Und Menſchen-Satzung lehret; Wo man nach eigner Ehre tracht/ Und CHriſti Blutt entehret; Wo

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/196>, abgerufen am 03.05.2024.