Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.Am 2. Sonntage LV. Die Gütte und der Ernst GOTTES. Am 2. Sonntage nach Trinit. Melod. HErr GOtt nun sey gepreiset. 1. OWerck von grossen Gnaden! GOTT macht ein Abendmal/ Und läst uns alle laden Jn seinen Kirchen-Saal. Er rufft zu jeder Stunde/ Jn seiner Knechte Munde: Kommt/ alles ist bereit. 2. Doch leider! viele wollen Hier gar entschuldigt seyn/ Und wenn sie kommen sollen/ So wenden sie was ein: Der muß den Acker bauen/ Der Ander Ochsen schauen/ Der Dritte nimmt ein Weib. 3. O schändliche Verächter Der grossen Güttigkeit! Den Himmel hält man schlechter/ Als was die Erde beut. Wie sollte GOtt nicht müssen Euch
Am 2. Sonntage LV. Die Guͤtte und der Ernſt GOTTES. Am 2. Sonntage nach Trinit. Melod. HErr GOtt nun ſey gepreiſet. 1. OWerck von groſſen Gnaden! GOTT macht ein Abendmal/ Und laͤſt uns alle laden Jn ſeinen Kirchen-Saal. Er rufft zu jeder Stunde/ Jn ſeiner Knechte Munde: Kommt/ alles iſt bereit. 2. Doch leider! viele wollen Hier gar entſchuldigt ſeyn/ Und wenn ſie kommen ſollen/ So wenden ſie was ein: Der muß den Acker bauen/ Der Ander Ochſen ſchauen/ Der Dritte nimmt ein Weib. 3. O ſchaͤndliche Veraͤchter Der groſſen Guͤttigkeit! Den Himmel haͤlt man ſchlechter/ Als was die Erde beut. Wie ſollte GOtt nicht muͤſſen Euch
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0170" n="142"/> <fw place="top" type="header">Am 2. Sonntage</fw><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">LV.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Die Guͤtte und der<lb/> Ernſt GOTTES.<lb/> Am 2. Sonntage nach Trinit.<lb/> Melod. HErr GOtt nun ſey gepreiſet.</hi> </hi> </head><lb/> <lg n="1"> <l> <hi rendition="#c">1.</hi> </l><lb/> <l><hi rendition="#in">O</hi>Werck von groſſen Gnaden!</l><lb/> <l>GOTT macht ein Abendmal/</l><lb/> <l>Und laͤſt uns alle laden</l><lb/> <l>Jn ſeinen Kirchen-Saal.</l><lb/> <l>Er rufft zu jeder Stunde/</l><lb/> <l>Jn ſeiner Knechte Munde:</l><lb/> <l>Kommt/ alles iſt bereit.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l> <hi rendition="#c">2.</hi> </l><lb/> <l>Doch leider! viele wollen</l><lb/> <l>Hier gar entſchuldigt ſeyn/</l><lb/> <l>Und wenn ſie kommen ſollen/</l><lb/> <l>So wenden ſie was ein:</l><lb/> <l>Der muß den Acker bauen/</l><lb/> <l>Der Ander Ochſen ſchauen/</l><lb/> <l>Der Dritte nimmt ein Weib.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l> <hi rendition="#c">3.</hi> </l><lb/> <l>O ſchaͤndliche Veraͤchter</l><lb/> <l>Der groſſen Guͤttigkeit!</l><lb/> <l>Den Himmel haͤlt man ſchlechter/</l><lb/> <l>Als was die Erde beut.</l><lb/> <l>Wie ſollte GOtt nicht muͤſſen</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Euch</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [142/0170]
Am 2. Sonntage
LV.
Die Guͤtte und der
Ernſt GOTTES.
Am 2. Sonntage nach Trinit.
Melod. HErr GOtt nun ſey gepreiſet.
1.
OWerck von groſſen Gnaden!
GOTT macht ein Abendmal/
Und laͤſt uns alle laden
Jn ſeinen Kirchen-Saal.
Er rufft zu jeder Stunde/
Jn ſeiner Knechte Munde:
Kommt/ alles iſt bereit.
2.
Doch leider! viele wollen
Hier gar entſchuldigt ſeyn/
Und wenn ſie kommen ſollen/
So wenden ſie was ein:
Der muß den Acker bauen/
Der Ander Ochſen ſchauen/
Der Dritte nimmt ein Weib.
3.
O ſchaͤndliche Veraͤchter
Der groſſen Guͤttigkeit!
Den Himmel haͤlt man ſchlechter/
Als was die Erde beut.
Wie ſollte GOtt nicht muͤſſen
Euch
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |