Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.nach Trinitatis. Auch nicht einen Finger fühlet/ Der die heisse Zunge kühlet. 8. Laß mich Mosen und Propheten Jtzund hören weil ich kan; Denn dort in der Höllen Nöthen Schlägt alsdenn kein Trost mehr an. Hier entlaufft man noch der Gluth/ Wenn man rechte Busse thut/ Dorte muß man ewig brennen/ Wo uns grosse Klüffte trennen. 9. Wird die Welt mir auch zur Hölle/ Tröste mich wie Lazarum/ Der verwechselt seine Stelle Mit des Himmels Fürstenthum. So begräbt ein sanffter Todt Endlich alle meine Noth/ Und das Leiden dieser Zeiten Wird zu tausend Fröligkeiten. 10. Soll ich meinen Lauff vollenden/ Zeige mir das schöne Loß/ Trage mich auff Engels- Händen/ Jn den angenehmsten Schoß/ Wo sich Abraham erfreut/ Und gieb mir die Seligkeit. So wird das zum Himmel werden/ Was mir Hölle hieß auff Erden. LV.
nach Trinitatis. Auch nicht einen Finger fuͤhlet/ Der die heiſſe Zunge kuͤhlet. 8. Laß mich Moſen und Propheten Jtzund hoͤren weil ich kan; Denn dort in der Hoͤllen Noͤthen Schlaͤgt alsdeñ kein Troſt mehꝛ an. Hier entlaufft man noch der Gluth/ Wenn man rechte Buſſe thut/ Dorte muß man ewig brennen/ Wo uns groſſe Kluͤffte trennen. 9. Wird die Welt mir auch zur Hoͤlle/ Troͤſte mich wie Lazarum/ Der verwechſelt ſeine Stelle Mit des Himmels Fuͤrſtenthum. So begraͤbt ein ſanffter Todt Endlich alle meine Noth/ Und das Leiden dieſer Zeiten Wird zu tauſend Froͤligkeiten. 10. Soll ich meinen Lauff vollenden/ Zeige mir das ſchoͤne Loß/ Trage mich auff Engels- Haͤnden/ Jn den angenehmſten Schoß/ Wo ſich Abraham erfreut/ Und gieb mir die Seligkeit. So wird das zum Himmel werden/ Was mir Hoͤlle hieß auff Erden. LV.
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nach Trinitatis.
Auch nicht einen Finger fuͤhlet/
Der die heiſſe Zunge kuͤhlet.
8.
Laß mich Moſen und Propheten
Jtzund hoͤren weil ich kan;
Denn dort in der Hoͤllen Noͤthen
Schlaͤgt alsdeñ kein Troſt mehꝛ an.
Hier entlaufft man noch der Gluth/
Wenn man rechte Buſſe thut/
Dorte muß man ewig brennen/
Wo uns groſſe Kluͤffte trennen.
9.
Wird die Welt mir auch zur Hoͤlle/
Troͤſte mich wie Lazarum/
Der verwechſelt ſeine Stelle
Mit des Himmels Fuͤrſtenthum.
So begraͤbt ein ſanffter Todt
Endlich alle meine Noth/
Und das Leiden dieſer Zeiten
Wird zu tauſend Froͤligkeiten.
10.
Soll ich meinen Lauff vollenden/
Zeige mir das ſchoͤne Loß/
Trage mich auff Engels- Haͤnden/
Jn den angenehmſten Schoß/
Wo ſich Abraham erfreut/
Und gieb mir die Seligkeit.
So wird das zum Himmel werden/
Was mir Hoͤlle hieß auff Erden.
LV.
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