Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.Heil. Pfingst-Tage. Reitzt ihn auch zu solchem Triebe. Er ist Liebe umb und an/ Drumb Er nichts als lieben kan. 5. Aber Wunder gnung dabey/ Denn Er hat die Welt geliebet/ Die ihn leider! ohne Scheu Tausendfältig hat betrübet. Jst wohl seine Feindin werth/ Daß er ihre Gunst begehrt? 6. Und was hör ich? Seinen Sohn/ Den Geliebten Eingebohrnen/ Sendet Er vom Himmels-Thron/ Zur Erlösung der Verlohrnen. Und macht diesen festen Schluß/ Daß er vor sie sterben muß. 7. Ach mein Hertze kan sich nicht Jn so grosse Liebe finden. Wenn mein JEsus Also! spricht/ Muß sich die Vernunfft hier binden. Paulus schreyt mir gleichsam für: O was sind vor Tieffen hier? 8. Nun/ mein GOtt/ ich bin zu schwach/ Daß ich deine Huld ergründe/ Wenn ich auch gleich tausendfach Dich zu lieben mich verbinde/ Wirds doch viel zu wenig seyn/ Gegen deinen Gnaden-Schein. 9. Jch bin auch in dieser Welt/ Dein Sohn ist auch mir gegeben. Wenn G 6
Heil. Pfingſt-Tage. Reitzt ihn auch zu ſolchem Triebe. Er iſt Liebe umb und an/ Drumb Er nichts als lieben kan. 5. Aber Wunder gnung dabey/ Denn Er hat die Welt geliebet/ Die ihn leider! ohne Scheu Tauſendfaͤltig hat betruͤbet. Jſt wohl ſeine Feindin werth/ Daß er ihre Gunſt begehrt? 6. Und was hoͤr ich? Seinen Sohn/ Den Geliebten Eingebohrnen/ Sendet Er vom Himmels-Thron/ Zur Erloͤſung der Verlohrnen. Und macht dieſen feſten Schluß/ Daß er vor ſie ſterben muß. 7. Ach mein Hertze kan ſich nicht Jn ſo groſſe Liebe finden. Wenn mein JEſus Alſo! ſpricht/ Muß ſich die Vernunfft hier binden. Paulus ſchreyt mir gleichſam fuͤr: O was ſind vor Tieffen hier? 8. Nun/ mein GOtt/ ich bin zu ſchwach/ Daß ich deine Huld ergruͤnde/ Wenn ich auch gleich tauſendfach Dich zu lieben mich verbinde/ Wirds doch viel zu wenig ſeyn/ Gegen deinen Gnaden-Schein. 9. Jch bin auch in dieſer Welt/ Dein Sohn iſt auch mir gegeben. Wenn G 6
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Heil. Pfingſt-Tage.
Reitzt ihn auch zu ſolchem Triebe.
Er iſt Liebe umb und an/
Drumb Er nichts als lieben kan.
5.
Aber Wunder gnung dabey/
Denn Er hat die Welt geliebet/
Die ihn leider! ohne Scheu
Tauſendfaͤltig hat betruͤbet.
Jſt wohl ſeine Feindin werth/
Daß er ihre Gunſt begehrt?
6.
Und was hoͤr ich? Seinen Sohn/
Den Geliebten Eingebohrnen/
Sendet Er vom Himmels-Thron/
Zur Erloͤſung der Verlohrnen.
Und macht dieſen feſten Schluß/
Daß er vor ſie ſterben muß.
7.
Ach mein Hertze kan ſich nicht
Jn ſo groſſe Liebe finden.
Wenn mein JEſus Alſo! ſpricht/
Muß ſich die Vernunfft hier binden.
Paulus ſchreyt mir gleichſam fuͤr:
O was ſind vor Tieffen hier?
8.
Nun/ mein GOtt/ ich bin zu ſchwach/
Daß ich deine Huld ergruͤnde/
Wenn ich auch gleich tauſendfach
Dich zu lieben mich verbinde/
Wirds doch viel zu wenig ſeyn/
Gegen deinen Gnaden-Schein.
9.
Jch bin auch in dieſer Welt/
Dein Sohn iſt auch mir gegeben.
Wenn
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