Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.Am Andern LI. Liebe über alle Liebe. Am Andern H. Pfingst-Tage. Melod. Meinen JEsum laß ich nicht: 1. ACh wer giebt mir Worte her/ GOttes Liebe recht zu preisen? Dieses unerschöpffte Meer Wil mir einen Abgrund weisen/ Den ich nicht erforschen kan/ Seh ihn mit Erstaunen an. 2. Also! Also spricht der Mund/ Dem die Warheit Zeugnüß giebet/ Und macht durch dis Macht-Wort kund/ Daß GOTT über alles liebet/ Und daß seine Liebes-Treu So groß als Er selber sey. 3. Also hat Er nun geliebt/ Eh der Welt-Grund ist geleget/ Und im Lieben sich geübt/ Eh sich unser Hertz beweget. So liebt Er noch in der Zeit/ So liebt Er in Ewigkeit. 4. Doch was wunder/ wenn GOtt liebt/ Er ist selber ja die Liebe. Was ihm nun das Wesen giebt/ Reitzt
Am Andern LI. Liebe uͤber alle Liebe. Am Andern H. Pfingſt-Tage. Melod. Meinen JEſum laß ich nicht: 1. ACh wer giebt mir Worte her/ GOttes Liebe recht zu preiſen? Dieſes unerſchoͤpffte Meer Wil mir einen Abgrund weiſen/ Den ich nicht erforſchen kan/ Seh ihn mit Erſtaunen an. 2. Alſo! Alſo ſpricht der Mund/ Dem die Warheit Zeugnuͤß giebet/ Und macht durch dis Macht-Wort kund/ Daß GOTT uͤber alles liebet/ Und daß ſeine Liebes-Treu So groß als Er ſelber ſey. 3. Alſo hat Er nun geliebt/ Eh der Welt-Grund iſt geleget/ Und im Lieben ſich geuͤbt/ Eh ſich unſer Hertz beweget. So liebt Er noch in der Zeit/ So liebt Er in Ewigkeit. 4. Doch was wunder/ weñ GOtt liebt/ Er iſt ſelber ja die Liebe. Was ihm nun das Weſen giebt/ Reitzt
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Am Andern
LI.
Liebe uͤber alle Liebe.
Am Andern H. Pfingſt-Tage.
Melod. Meinen JEſum laß ich nicht:
1.
ACh wer giebt mir Worte her/
GOttes Liebe recht zu preiſen?
Dieſes unerſchoͤpffte Meer
Wil mir einen Abgrund weiſen/
Den ich nicht erforſchen kan/
Seh ihn mit Erſtaunen an.
2.
Alſo! Alſo ſpricht der Mund/
Dem die Warheit Zeugnuͤß giebet/
Und macht durch dis Macht-Wort
kund/
Daß GOTT uͤber alles liebet/
Und daß ſeine Liebes-Treu
So groß als Er ſelber ſey.
3.
Alſo hat Er nun geliebt/
Eh der Welt-Grund iſt geleget/
Und im Lieben ſich geuͤbt/
Eh ſich unſer Hertz beweget.
So liebt Er noch in der Zeit/
So liebt Er in Ewigkeit.
4.
Doch was wunder/ weñ GOtt liebt/
Er iſt ſelber ja die Liebe.
Was ihm nun das Weſen giebt/
Reitzt
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