Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.Am Sonntage Judica. Weil dein Joch der Demuth weicht/ Und auch deine Last sehr leicht. 9. Trag ich sie biß an das Grab/ Ach so drückt sie doch nicht weiter. Alle Last fällt alsdenn ab/ Alle Thränen werden heiter/ Hier die Unruh/ dort die Ruh/ Seele/ fleuch dem Himmel zu. XXXII. Die beschuldigte Un- schuld. Am Sonntage Judica. Melod. Wohlan es geht numehr zum Ende. 1. WEr wil dich einer Sünde zeihen? Du unbeflecktes GOttes-Lamm! Du kanst dich deiner Unschuld freuen/ Du weiß- und rother Bräutigam. Es treten alle Feinde her/ Trotz dem/ dem etwas wissend wär. 2. Ach wenn ich dir doch gleiche wäre! Mein eigen Hertz verdammet mich. Der Schuld ist mehr/ als Sand am Meere/ Und ängstet mich beständiglich. Gib daß die Last mich nicht erdrückt/ Und deine Unschuld mich erqvickt. 3. Du E 3
Am Sonntage Judica. Weil dein Joch der Demuth weicht/ Und auch deine Laſt ſehr leicht. 9. Trag ich ſie biß an das Grab/ Ach ſo druͤckt ſie doch nicht weiter. Alle Laſt faͤllt alsdenn ab/ Alle Thraͤnen werden heiter/ Hier die Unruh/ dort die Ruh/ Seele/ fleuch dem Himmel zu. XXXII. Die beſchuldigte Un- ſchuld. Am Sonntage Judica. Melod. Wohlan es geht numehr zum Ende. 1. WEr wil dich einer Suͤnde zeihen? Du unbeflecktes GOttes-Lam̃! Du kanſt dich deiner Unſchuld freuẽ/ Du weiß- und rother Braͤutigam. Es treten alle Feinde her/ Trotz dem/ dem etwas wiſſend waͤr. 2. Ach wenn ich dir doch gleiche waͤre! Mein eigen Hertz verdammet mich. Der Schuld iſt mehr/ als Sand am Meere/ Und aͤngſtet mich beſtaͤndiglich. Gib daß die Laſt mich nicht erdruͤckt/ Und deine Unſchuld mich erqvickt. 3. Du E 3
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Am Sonntage Judica.
Weil dein Joch der Demuth weicht/
Und auch deine Laſt ſehr leicht.
9.
Trag ich ſie biß an das Grab/
Ach ſo druͤckt ſie doch nicht weiter.
Alle Laſt faͤllt alsdenn ab/
Alle Thraͤnen werden heiter/
Hier die Unruh/ dort die Ruh/
Seele/ fleuch dem Himmel zu.
XXXII.
Die beſchuldigte Un-
ſchuld.
Am Sonntage Judica.
Melod. Wohlan es geht numehr zum Ende.
1.
WEr wil dich einer Suͤnde zeihen?
Du unbeflecktes GOttes-Lam̃!
Du kanſt dich deiner Unſchuld freuẽ/
Du weiß- und rother Braͤutigam.
Es treten alle Feinde her/
Trotz dem/ dem etwas wiſſend waͤr.
2.
Ach wenn ich dir doch gleiche waͤre!
Mein eigen Hertz verdammet mich.
Der Schuld iſt mehr/ als Sand am
Meere/
Und aͤngſtet mich beſtaͤndiglich.
Gib daß die Laſt mich nicht erdruͤckt/
Und deine Unſchuld mich erqvickt.
3. Du
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