Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736.Der zu JEsu nahende Sunder, GOtt gehalten? Hast du auch GOttesLangmuth und Barmhertzigkeit, da er dich bey Begehung einer Sünde nicht also bald gestrafft, gemißbrauchet, und immer aufs neue gesündiget, gedenckende, GOtt ist gnädig, er wird mir es wohl vergeben? Hast du auch in aller Noth dich auf GOtt eintzig verlassen, oder mehr auf Menschen ihre Freundschafft, Reichthum, Macht und Gewalt gesehen, und Menschen zu deinen GOtt gemacht? Was hast du gethan, meine Seele, wider das andere Gebot? Hast du auch iemahls einen falschen Eyd Christi
Der zu JEſu nahende Sůnder, GOtt gehalten? Haſt du auch GOttesLangmuth und Barmhertzigkeit, da er dich bey Begehung einer Sünde nicht alſo bald geſtrafft, gemißbrauchet, und immer aufs neue geſündiget, gedenckende, GOtt iſt gnädig, er wird mir es wohl vergeben? Haſt du auch in aller Noth dich auf GOtt eintzig verlaſſen, oder mehr auf Menſchen ihre Freundſchafft, Reichthum, Macht und Gewalt geſehen, und Menſchen zu deinen GOtt gemacht? Was haſt du gethan, meine Seele, wider das andere Gebot? Haſt du auch iemahls einen falſchen Eyd Chriſti
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Der zu JEſu nahende Sůnder,
GOtt gehalten? Haſt du auch GOttes
Langmuth und Barmhertzigkeit, da er dich
bey Begehung einer Sünde nicht alſo bald
geſtrafft, gemißbrauchet, und immer aufs
neue geſündiget, gedenckende, GOtt iſt
gnädig, er wird mir es wohl vergeben?
Haſt du auch in aller Noth dich auf GOtt
eintzig verlaſſen, oder mehr auf Menſchen
ihre Freundſchafft, Reichthum, Macht und
Gewalt geſehen, und Menſchen zu deinen
GOtt gemacht?
Was haſt du gethan, meine Seele, wider das
andere Gebot?
Haſt du auch iemahls einen falſchen Eyd
gethan, und damit alle Hülffe GOttes ver-
ſch woren? Haſt du auch den Eyd, ſo du bey
Antretung deines Amts und Standes ab-
legen müſſen, treulich gehalten/ und dem-
ſelben genau nachgelebet, oder haſt du we-
nig an ſolchen Eyd gedacht, du weiſt wohl
nicht mehr/ was du geſchworen, oder haſt
ihn wohl wiſſentlich und fürſetzlich über-
treten, und biſt alſo ein Meineidiger? Haſt
du auch deine Lippen gewöhnet/ aller
Schwüre dich im gemeinen Leben zu ent-
halten, und deine Worte: ja, ja; nein,
nein, ſeyn laſſen, oder haſt du öffters deine
Seele, die doch nicht dein iſt, ſondern
Chriſti
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