Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736.Vorrede. aber hernach sich die Liebe in milde Flu-then ergiesset, 4. Mos. 20, 8. Doch ie mehr die saltzigten und bittern Gewässer der Reue fallen/ desto häuffiger lauffen die Ströhme des lebendigen Wassers zu- sammen, die von dem Leibe des Heylan- des fliessen, Ioh. 7/ 38. auf eine Seele die nach GOTT geschrien, wie der Hirsch schreyet nach frischen Wasser, Ps. 42, 2. Ich meyne, der Glaube an das unendli- che Verdienst Christi mehret sich im Her- tzen. Er siehet das von seinem Heyland gebüsset und versühnet, was der Sün- der verbrochen. Er siehet das Gesetz er- füllet, welches dem Fleisch ohnmöglich war zu erfüllen. Er eignet sich dieses gläubig zu aus dem Worte zur Verge- bung der Sünden und ewigen Selig- keit. So wird der Mensch lebendig, Eph. 2, 5. gerecht, Rom. 4. und selig, Rom. 8, 24. Das Andencken der hertzli- chen Barmhertzigkeit GOttes, das Be- dencken der heilsamen Gnade GOttes züchtiget ferner das ungöttliche Wesen und die weltlichen Lüste, Tit. 2, 11. 12. die noch in den Gliedern herrschen. Der brennende Altar des Hertzens wird durch das himmlische Feuer der Liebe GOttes unter- )( 4
Vorrede. aber hernach ſich die Liebe in milde Flu-then ergieſſet, 4. Moſ. 20, 8. Doch ie mehr die ſaltzigten und bittern Gewäſſer der Reue fallen/ deſto häuffiger lauffen die Ströhme des lebendigen Waſſers zu- ſammen, die von dem Leibe des Heylan- des flieſſen, Ioh. 7/ 38. auf eine Seele die nach GOTT geſchrien, wie der Hirſch ſchreyet nach friſchen Waſſer, Pſ. 42, 2. Ich meyne, der Glaube an das unendli- che Verdienſt Chriſti mehret ſich im Her- tzen. Er ſiehet das von ſeinem Heyland gebüſſet und verſühnet, was der Sün- der verbrochen. Er ſiehet das Geſetz er- füllet, welches dem Fleiſch ohnmöglich war zu erfüllen. Er eignet ſich dieſes gläubig zu aus dem Worte zur Verge- bung der Sünden und ewigen Selig- keit. So wird der Menſch lebendig, Eph. 2, 5. gerecht, Rom. 4. und ſelig, Rom. 8, 24. Das Andencken der hertzli- chen Barmhertzigkeit GOttes, das Be- dencken der heilſamen Gnade GOttes züchtiget ferner das ungöttliche Weſen und die weltlichen Lüſte, Tit. 2, 11. 12. die noch in den Gliedern herrſchen. Der brennende Altar des Hertzens wird durch das himmliſche Feuer der Liebe GOttes unter- )( 4
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Vorrede.
aber hernach ſich die Liebe in milde Flu-
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mehr die ſaltzigten und bittern Gewäſſer
der Reue fallen/ deſto häuffiger lauffen
die Ströhme des lebendigen Waſſers zu-
ſammen, die von dem Leibe des Heylan-
des flieſſen, Ioh. 7/ 38. auf eine Seele die
nach GOTT geſchrien, wie der Hirſch
ſchreyet nach friſchen Waſſer, Pſ. 42, 2.
Ich meyne, der Glaube an das unendli-
che Verdienſt Chriſti mehret ſich im Her-
tzen. Er ſiehet das von ſeinem Heyland
gebüſſet und verſühnet, was der Sün-
der verbrochen. Er ſiehet das Geſetz er-
füllet, welches dem Fleiſch ohnmöglich
war zu erfüllen. Er eignet ſich dieſes
gläubig zu aus dem Worte zur Verge-
bung der Sünden und ewigen Selig-
keit. So wird der Menſch lebendig,
Eph. 2, 5. gerecht, Rom. 4. und ſelig,
Rom. 8, 24. Das Andencken der hertzli-
chen Barmhertzigkeit GOttes, das Be-
dencken der heilſamen Gnade GOttes
züchtiget ferner das ungöttliche Weſen
und die weltlichen Lüſte, Tit. 2, 11. 12. die
noch in den Gliedern herrſchen. Der
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