Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736.

Bild:
<< vorherige Seite

nach dem H. Abendmahl, zu Hause.
gehangen. Tausend, tausendmahl sey
dir, liebster JEsu, Danck dafür!

Ich hatte mich unterwunden, zu
deinem heiligen Tische zu kommen,
und da stunde ich unter deinem Creu-
tze, umfassete deinen Leib, und zeigete
ihn deinem himmlischen Vater, daß
alle meine Sünde auf dich geworffen
sind. Ich fienge dein Blut auf, und
bracht es vor das Angesichte GOt-
tes, und sagte: Siehe da, du gerech-
ter GOTT, hier ist das heisse Blut
deines lieben Sohnes, in welchem
sich dein Zorn abgekühlet. So
wirst du ja deinen Eyfer über mich
nicht ausschütten.

Ey, wer will nun mich und alle
Auserwehlte GOttes beschuldigen?
Ich habe JEsum, den gerechten JE-
sum. Seine Gerechtigkeit ist meine
Heiligkeit, sein Heil mein Erbtheil,
sein Opffer, meine Versöhnung, sein
Tod mein Leben. Was kan mich

äng-
K 4

nach dem H. Abendmahl, zu Hauſe.
gehangen. Tauſend, tauſendmahl ſey
dir, liebſter JEſu, Danck dafür!

Ich hatte mich unterwunden, zu
deinem heiligen Tiſche zu kommen,
und da ſtunde ich unter deinem Creu-
tze, umfaſſete deinen Leib, und zeigete
ihn deinem himmliſchen Vater, daß
alle meine Sünde auf dich geworffen
ſind. Ich fienge dein Blut auf, und
bracht es vor das Angeſichte GOt-
tes, und ſagte: Siehe da, du gerech-
ter GOTT, hier iſt das heiſſe Blut
deines lieben Sohnes, in welchem
ſich dein Zorn abgekühlet. So
wirſt du ja deinen Eyfer über mich
nicht ausſchütten.

Ey, wer will nun mich und alle
Auserwehlte GOttes beſchuldigen?
Ich habe JEſum, den gerechten JE-
ſum. Seine Gerechtigkeit iſt meine
Heiligkeit, ſein Heil mein Erbtheil,
ſein Opffer, meine Verſöhnung, ſein
Tod mein Leben. Was kan mich

äng-
K 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0179" n="151"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">nach dem H. Abendmahl, zu Hau&#x017F;e.</hi></fw><lb/>
gehangen. Tau&#x017F;end, tau&#x017F;endmahl &#x017F;ey<lb/>
dir, lieb&#x017F;ter JE&#x017F;u, Danck dafür!</p><lb/>
              <p>Ich hatte mich unterwunden, zu<lb/>
deinem heiligen Ti&#x017F;che zu kommen,<lb/>
und da &#x017F;tunde ich unter deinem Creu-<lb/>
tze, umfa&#x017F;&#x017F;ete deinen Leib, und zeigete<lb/>
ihn deinem himmli&#x017F;chen Vater, daß<lb/>
alle meine Sünde auf dich geworffen<lb/>
&#x017F;ind. Ich fienge dein Blut auf, und<lb/>
bracht es vor das Ange&#x017F;ichte GOt-<lb/>
tes, und &#x017F;agte: Siehe da, du gerech-<lb/>
ter GOTT, hier i&#x017F;t das hei&#x017F;&#x017F;e Blut<lb/>
deines lieben Sohnes, in welchem<lb/>
&#x017F;ich dein Zorn abgekühlet. So<lb/>
wir&#x017F;t du ja deinen Eyfer über mich<lb/>
nicht aus&#x017F;chütten.</p><lb/>
              <p>Ey, wer will nun mich und alle<lb/>
Auserwehlte GOttes be&#x017F;chuldigen?<lb/>
Ich habe JE&#x017F;um, den gerechten JE-<lb/>
&#x017F;um. Seine Gerechtigkeit i&#x017F;t meine<lb/>
Heiligkeit, &#x017F;ein Heil mein Erbtheil,<lb/>
&#x017F;ein Opffer, meine Ver&#x017F;öhnung, &#x017F;ein<lb/>
Tod mein Leben. Was kan mich<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">K 4</fw><fw place="bottom" type="catch">äng-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[151/0179] nach dem H. Abendmahl, zu Hauſe. gehangen. Tauſend, tauſendmahl ſey dir, liebſter JEſu, Danck dafür! Ich hatte mich unterwunden, zu deinem heiligen Tiſche zu kommen, und da ſtunde ich unter deinem Creu- tze, umfaſſete deinen Leib, und zeigete ihn deinem himmliſchen Vater, daß alle meine Sünde auf dich geworffen ſind. Ich fienge dein Blut auf, und bracht es vor das Angeſichte GOt- tes, und ſagte: Siehe da, du gerech- ter GOTT, hier iſt das heiſſe Blut deines lieben Sohnes, in welchem ſich dein Zorn abgekühlet. So wirſt du ja deinen Eyfer über mich nicht ausſchütten. Ey, wer will nun mich und alle Auserwehlte GOttes beſchuldigen? Ich habe JEſum, den gerechten JE- ſum. Seine Gerechtigkeit iſt meine Heiligkeit, ſein Heil mein Erbtheil, ſein Opffer, meine Verſöhnung, ſein Tod mein Leben. Was kan mich äng- K 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/179
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/179>, abgerufen am 21.11.2024.