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Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736.

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nach dem H. Abendmahl, zu Hause.
wiß halten. Du bist der allerge-
treueste GOtt, wie köntest du mich in
dieser allerheiligsten Handlung betrü-
gen? Und so ich auch, welches nim-
mermehr seyn kan, betrogen wäre,
daß ich deine Meynung nicht recht
verstanden, so wirst du mirs dennoch
nicht zurechnen, weil ich mich an den
deutlichen Buchstaben deiner Einse-
tzung gehalten, und dieselbe in Ein-
fältigkeit des Hertzens geehret habe,
wiewohl ich auch hier Grund-gewiß
nicht irre. Darauf ist mein Gewissen
freudig und mein Hertz getrost.

Stärcke nur solchen Glauben in
mir, und befestige mich darinnen, daß
ich dir treu verbleibe biß in Tod, und
die verheissene Crone des Lebens em-
pfahe: Da du mich sättigen wirst mit
den reichen Gütern deines Hauses im
Himmel, und mich träncken mit Wol-
lust, als mit einem Strom. Ach
wenn werde ich dahin kommen, daß

ich
K 2

nach dem H. Abendmahl, zu Hauſe.
wiß halten. Du biſt der allerge-
treueſte GOtt, wie könteſt du mich in
dieſer allerheiligſten Handlung betrü-
gen? Und ſo ich auch, welches nim-
mermehr ſeyn kan, betrogen wäre,
daß ich deine Meynung nicht recht
verſtanden, ſo wirſt du mirs dennoch
nicht zurechnen, weil ich mich an den
deutlichen Buchſtaben deiner Einſe-
tzung gehalten, und dieſelbe in Ein-
fältigkeit des Hertzens geehret habe,
wiewohl ich auch hier Grund-gewiß
nicht irre. Darauf iſt mein Gewiſſen
freudig und mein Hertz getroſt.

Stärcke nur ſolchen Glauben in
mir, und befeſtige mich darinnen, daß
ich dir treu verbleibe biß in Tod, und
die verheiſſene Crone des Lebens em-
pfahe: Da du mich ſättigen wirſt mit
den reichen Gütern deines Hauſes im
Himmel, und mich träncken mit Wol-
luſt, als mit einem Strom. Ach
wenn werde ich dahin kommen, daß

ich
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[147/0175] nach dem H. Abendmahl, zu Hauſe. wiß halten. Du biſt der allerge- treueſte GOtt, wie könteſt du mich in dieſer allerheiligſten Handlung betrü- gen? Und ſo ich auch, welches nim- mermehr ſeyn kan, betrogen wäre, daß ich deine Meynung nicht recht verſtanden, ſo wirſt du mirs dennoch nicht zurechnen, weil ich mich an den deutlichen Buchſtaben deiner Einſe- tzung gehalten, und dieſelbe in Ein- fältigkeit des Hertzens geehret habe, wiewohl ich auch hier Grund-gewiß nicht irre. Darauf iſt mein Gewiſſen freudig und mein Hertz getroſt. Stärcke nur ſolchen Glauben in mir, und befeſtige mich darinnen, daß ich dir treu verbleibe biß in Tod, und die verheiſſene Crone des Lebens em- pfahe: Da du mich ſättigen wirſt mit den reichen Gütern deines Hauſes im Himmel, und mich träncken mit Wol- luſt, als mit einem Strom. Ach wenn werde ich dahin kommen, daß ich K 2

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/175>, abgerufen am 24.08.2024.