So komme herein, du Gesegneter des HErrn, warum stehest du draus- sen? Laß heute dem Hause meines Hertzens Heyl wiederfahren, und bringe mit den Reichthum deiner Güte, die Süßigkeit deiner Liebe, die Ehre deiner Herrlichkeit, die Fülle deiner Gnade, die vollkommene Krafft deiner Gerechtigkeit. Mein Hertz und dein Hertz sey ein Hertz, welches auch der Tod nicht trennen kan. Nimm mich mir, und gieb mich dir. In dir lebe ich, in mir muß ich sterben. In dir bin ich gerecht, in mir bin ich nichts, denn Sünde. In dir bin ich selig, in mir lauter Ver- dammniß. Darum komm, und ma- che mich theilhafftig deines Leibes und Blutes. So habe ich den Eck- stein meines Glaubens, den Felßen meines Heyls, den Trost meines Le- bens, die herrliche Freyheit vom Flu- che des Gesetzes und von allen Sün-
den,
Der zu JEſu nahende Sůnder,
So komme herein, du Geſegneter des HErrn, warum ſteheſt du drauſ- ſen? Laß heute dem Hauſe meines Hertzens Heyl wiederfahren, und bringe mit den Reichthum deiner Güte, die Süßigkeit deiner Liebe, die Ehre deiner Herrlichkeit, die Fülle deiner Gnade, die vollkommene Krafft deiner Gerechtigkeit. Mein Hertz und dein Hertz ſey ein Hertz, welches auch der Tod nicht trennen kan. Nimm mich mir, und gieb mich dir. In dir lebe ich, in mir muß ich ſterben. In dir bin ich gerecht, in mir bin ich nichts, denn Sünde. In dir bin ich ſelig, in mir lauter Ver- dammniß. Darum komm, und ma- che mich theilhafftig deines Leibes und Blutes. So habe ich den Eck- ſtein meines Glaubens, den Felßen meines Heyls, den Troſt meines Le- bens, die herrliche Freyheit vom Flu- che des Geſetzes und von allen Sün-
den,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0160"n="132"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#fr">Der zu JEſu nahende Sůnder,</hi></fw><lb/><p>So komme herein, du Geſegneter<lb/>
des HErrn, warum ſteheſt du drauſ-<lb/>ſen? Laß heute dem Hauſe meines<lb/>
Hertzens Heyl wiederfahren, und<lb/>
bringe mit den Reichthum deiner<lb/>
Güte, die Süßigkeit deiner Liebe,<lb/>
die Ehre deiner Herrlichkeit, die Fülle<lb/>
deiner Gnade, die vollkommene<lb/>
Krafft deiner Gerechtigkeit. Mein<lb/>
Hertz und dein Hertz ſey ein Hertz,<lb/>
welches auch der Tod nicht trennen<lb/>
kan. Nimm mich mir, und gieb mich<lb/>
dir. In dir lebe ich, in mir muß ich<lb/>ſterben. In dir bin ich gerecht, in<lb/>
mir bin ich nichts, denn Sünde. In<lb/>
dir bin ich ſelig, in mir lauter Ver-<lb/>
dammniß. Darum komm, und ma-<lb/>
che mich theilhafftig deines Leibes<lb/>
und Blutes. So habe ich den Eck-<lb/>ſtein meines Glaubens, den Felßen<lb/>
meines Heyls, den Troſt meines Le-<lb/>
bens, die herrliche Freyheit vom Flu-<lb/>
che des Geſetzes und von allen Sün-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">den,</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[132/0160]
Der zu JEſu nahende Sůnder,
So komme herein, du Geſegneter
des HErrn, warum ſteheſt du drauſ-
ſen? Laß heute dem Hauſe meines
Hertzens Heyl wiederfahren, und
bringe mit den Reichthum deiner
Güte, die Süßigkeit deiner Liebe,
die Ehre deiner Herrlichkeit, die Fülle
deiner Gnade, die vollkommene
Krafft deiner Gerechtigkeit. Mein
Hertz und dein Hertz ſey ein Hertz,
welches auch der Tod nicht trennen
kan. Nimm mich mir, und gieb mich
dir. In dir lebe ich, in mir muß ich
ſterben. In dir bin ich gerecht, in
mir bin ich nichts, denn Sünde. In
dir bin ich ſelig, in mir lauter Ver-
dammniß. Darum komm, und ma-
che mich theilhafftig deines Leibes
und Blutes. So habe ich den Eck-
ſtein meines Glaubens, den Felßen
meines Heyls, den Troſt meines Le-
bens, die herrliche Freyheit vom Flu-
che des Geſetzes und von allen Sün-
den,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/160>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.