unser GOTT ist mein GOTT, und meine Seele ist in ihm genesen.
O JEsu, JEsu, mein JEsu, nach dir verlanget mich! Meine Seele dürstet nach dir, wie ein dürres Land. Habe ich Gnade funden für deinen Augen, so gehe nicht vor deinem Knecht (deiner Magd) über. Sie- he, ich habe mich unterwunden, dir meine Seele zur Wohnung anzubie- then, wiewohl ich Erde und Asche bin. Das Thor meiner Lippen öffnet sich, die Thüre des Hertzens schliesset sich auf. Weyhe es zu deinem Tempel, den du mit deiner Gnaden-Gegen- wart erfüllest. Heilige es zu deinem Schlosse, darinnen du regierest. Er- wehle es zu deinem Pallaste, darin- nen du herrschest. Bereite es zu dei- nem Paradiese, darinnen du deine Lust habest. Ja, mache es zu dei- nem geistlichen Himmel, aus wel- chem du nimmermehr weichest.
So
J 2
vor dem H. Abendmahl, in der Kirche.
unſer GOTT iſt mein GOTT, und meine Seele iſt in ihm geneſen.
O JEſu, JEſu, mein JEſu, nach dir verlanget mich! Meine Seele dürſtet nach dir, wie ein dürres Land. Habe ich Gnade funden für deinen Augen, ſo gehe nicht vor deinem Knecht (deiner Magd) über. Sie- he, ich habe mich unterwunden, dir meine Seele zur Wohnung anzubie- then, wiewohl ich Erde und Aſche bin. Das Thor meiner Lippen öffnet ſich, die Thüre des Hertzens ſchlieſſet ſich auf. Weyhe es zu deinem Tempel, den du mit deiner Gnaden-Gegen- wart erfülleſt. Heilige es zu deinem Schloſſe, darinnen du regiereſt. Er- wehle es zu deinem Pallaſte, darin- nen du herrſcheſt. Bereite es zu dei- nem Paradieſe, darinnen du deine Luſt habeſt. Ja, mache es zu dei- nem geiſtlichen Himmel, aus wel- chem du nimmermehr weicheſt.
So
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vor dem H. Abendmahl, in der Kirche.
unſer GOTT iſt mein GOTT, und
meine Seele iſt in ihm geneſen.
O JEſu, JEſu, mein JEſu, nach
dir verlanget mich! Meine Seele
dürſtet nach dir, wie ein dürres Land.
Habe ich Gnade funden für deinen
Augen, ſo gehe nicht vor deinem
Knecht (deiner Magd) über. Sie-
he, ich habe mich unterwunden, dir
meine Seele zur Wohnung anzubie-
then, wiewohl ich Erde und Aſche bin.
Das Thor meiner Lippen öffnet ſich,
die Thüre des Hertzens ſchlieſſet ſich
auf. Weyhe es zu deinem Tempel,
den du mit deiner Gnaden-Gegen-
wart erfülleſt. Heilige es zu deinem
Schloſſe, darinnen du regiereſt. Er-
wehle es zu deinem Pallaſte, darin-
nen du herrſcheſt. Bereite es zu dei-
nem Paradieſe, darinnen du deine
Luſt habeſt. Ja, mache es zu dei-
nem geiſtlichen Himmel, aus wel-
chem du nimmermehr weicheſt.
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Schmolck, Benjamin: Der mit Rechtschaffenen Hertzen Zu seinem Jesu sich nahende Sünder, In auserlesenen Buß- Beicht- und Comunion-Andachten. Chemnitz, 1736, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_andachten_1736/159>, abgerufen am 16.02.2025.
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