Schmidlin, Johann Gottlieb: Ueber öffentliche Kinder-Industrie-Anstalten überhaupt, und insbesondere in Württemberg. Stuttgart, 1821.ter gehöriger Aufsicht Beschäftiguug finden, oder gar §. 89. Jedoch auch in anderen Gegenden, auch in zu- ter gehoͤriger Aufſicht Beſchaͤftiguug finden, oder gar §. 89. Jedoch auch in anderen Gegenden, auch in zu- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0132" n="122"/> ter gehoͤriger Aufſicht Beſchaͤftiguug finden, oder gar<lb/> ihren Eltern unentbehrlich ſind, das Ausbleiben ſo<lb/> wenig als moͤglich zu erſchweren ſeyn.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head>§. 89.</head><lb/> <p>Jedoch auch in anderen Gegenden, auch in zu-<lb/> ſammengebauten Doͤrfern und Staͤdten wird haͤufig<lb/> uͤber Mangel an den zu Einrichtung einer Jnduſtrie-<lb/> Schule erforderlichen <hi rendition="#g">Gebaͤuden oder Zimmern</hi>,<lb/> oder wenigſtens uͤber allzugeringen Umfang derſelben,<lb/> und ſelbſt uͤber Mangel an dem zu Erbauung oder Er-<lb/> weiterung ſolcher Gebaͤude und Zimmer noͤthigen Raum<lb/> geklagt. — Allein zum Theil ſcheint man ſich uͤber-<lb/> triebene Begriffe von der Groͤße des zu einer ſolchen<lb/> Schule erforderlichen Raums zu machen. — So iſt<lb/> es z. B. zwar ganz zweckmaͤßig, wenn, wo der vor-<lb/> handene Raum es geſtattet, <hi rendition="#g">die beyden Geſchlech-<lb/> ter von einander getrennt</hi>, d. h. die Knaben<lb/> in einem beſonderen- und die Maͤdchen in einem be-<lb/> ſonderen Gebaͤude oder Zimmer beſchaͤftigt werden, wie<lb/> dieß an einigen Orten in Wuͤrttemberg auch wirklich<lb/> der Fall iſt; allein noͤthig ſcheint eine ſolche ſcharfe<lb/> Trennung der Geſchlechter nicht gerade zu ſeyn, da in<lb/> dem Alter, in welchem die Kinder die Jnduſtrie-Schule<lb/> zu beſuchen haben, das Beyſammenſeyn der beyden<lb/> Geſchlechter ſchon an und fuͤr ſich nicht ſo gefaͤhrlich<lb/> iſt, wie bey jungen Leuten von reiferem Alter, uͤber-<lb/> dieß aber bey der beſtaͤndigen Geſellſchaft und Aufſicht,<lb/> unter welcher ſich die Kinder in der Jnduſtrie-Schule<lb/> befinden, in jedem Falle weniger Unfug vorkommen<lb/> kann, als wenn ſie einzeln ſich ſelbſt, der Langeweile,<lb/> und dem Muͤßiggange uͤberlaſſen werden. — Ferner<lb/> iſt es zwar ganz zweckmaͤßig, wenn, wo die Zahl der<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [122/0132]
ter gehoͤriger Aufſicht Beſchaͤftiguug finden, oder gar
ihren Eltern unentbehrlich ſind, das Ausbleiben ſo
wenig als moͤglich zu erſchweren ſeyn.
§. 89.
Jedoch auch in anderen Gegenden, auch in zu-
ſammengebauten Doͤrfern und Staͤdten wird haͤufig
uͤber Mangel an den zu Einrichtung einer Jnduſtrie-
Schule erforderlichen Gebaͤuden oder Zimmern,
oder wenigſtens uͤber allzugeringen Umfang derſelben,
und ſelbſt uͤber Mangel an dem zu Erbauung oder Er-
weiterung ſolcher Gebaͤude und Zimmer noͤthigen Raum
geklagt. — Allein zum Theil ſcheint man ſich uͤber-
triebene Begriffe von der Groͤße des zu einer ſolchen
Schule erforderlichen Raums zu machen. — So iſt
es z. B. zwar ganz zweckmaͤßig, wenn, wo der vor-
handene Raum es geſtattet, die beyden Geſchlech-
ter von einander getrennt, d. h. die Knaben
in einem beſonderen- und die Maͤdchen in einem be-
ſonderen Gebaͤude oder Zimmer beſchaͤftigt werden, wie
dieß an einigen Orten in Wuͤrttemberg auch wirklich
der Fall iſt; allein noͤthig ſcheint eine ſolche ſcharfe
Trennung der Geſchlechter nicht gerade zu ſeyn, da in
dem Alter, in welchem die Kinder die Jnduſtrie-Schule
zu beſuchen haben, das Beyſammenſeyn der beyden
Geſchlechter ſchon an und fuͤr ſich nicht ſo gefaͤhrlich
iſt, wie bey jungen Leuten von reiferem Alter, uͤber-
dieß aber bey der beſtaͤndigen Geſellſchaft und Aufſicht,
unter welcher ſich die Kinder in der Jnduſtrie-Schule
befinden, in jedem Falle weniger Unfug vorkommen
kann, als wenn ſie einzeln ſich ſelbſt, der Langeweile,
und dem Muͤßiggange uͤberlaſſen werden. — Ferner
iſt es zwar ganz zweckmaͤßig, wenn, wo die Zahl der
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