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Schmidlin, Johann Gottlieb: Ueber öffentliche Kinder-Industrie-Anstalten überhaupt, und insbesondere in Württemberg. Stuttgart, 1821.

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aber an Weibspersonen, welche im Spinnen, Stricken,
und Nähen erfahren sind, soll es gegenwärtig fast nir-
gends mehr fehlen, und da solche Personen sehr oft
selbst in die Cathegorie der Armen gehören, so lassen
sich zwar keine ganz unentgeldlichen Dienste von ihnen
erwarten, aber doch nehmen sie eine solche Stelle oft
recht gerne, und gegen eine sehr mäßige mit ihrer
Dienstleistung kaum im Verhältnisse stehende, und den
öffentlichen Cassen keineswegs lästige Belohnung an.

§. 82.

Es gibt Orte, wo solche Lehrerinnen, wenn die
Jndustrie-Schule nur einige Monate des Jahrs, und
auch in diesen nur an einigen Tägen der Woche und
einigen Stunden des Tages gehalten wird, für das
ganze Jahr nicht weiter, als 4, 8, 10, 11, 12, 15,
20, bis 24, Gulden Lohn erhalten. -- An anderen
Orten, wo der Unterricht das ganze Jahr über fort-
dauert, und zum Theil alle Tage, oft einen großen
Theil des Tages hindurch gegeben wird, erhalten sie
jährlich 34, 40, 48, 52, 60, 73, 75, 78, bis 80,
Gulden, zu welchen hier und da noch etwas Brod,
oder warme Speise, oder Holz, oder freye Wohnung
hinzukommt. -- Die höchsten - bey der Centralleitung
des Wohlthätigkeits-Vereins bekannten Belohnungen der
Jndustrie-Lehrerinnen sind jährlich 96, 100, 104, 109,
120, 125, bis 130, Gulden für alles und alles. --
Diese Belohnungen sind theils nach der Zahl der Un-
terrichts-Stunden, theils nach Tägen, Wochen, Mo-
naten, theil für das ganze Jahr regulirt. -- Einige
der Jndustrie-Lehrerinnen haben etwas Gewisses monat-
lich oder vierteljährlich für jedes Kind, welches sie un-
terrichten, oder auch nur für jedes wohlhabende Kind,

aber an Weibsperſonen, welche im Spinnen, Stricken,
und Naͤhen erfahren ſind, ſoll es gegenwaͤrtig faſt nir-
gends mehr fehlen, und da ſolche Perſonen ſehr oft
ſelbſt in die Cathegorie der Armen gehoͤren, ſo laſſen
ſich zwar keine ganz unentgeldlichen Dienſte von ihnen
erwarten, aber doch nehmen ſie eine ſolche Stelle oft
recht gerne, und gegen eine ſehr maͤßige mit ihrer
Dienſtleiſtung kaum im Verhaͤltniſſe ſtehende, und den
oͤffentlichen Caſſen keineswegs laͤſtige Belohnung an.

§. 82.

Es gibt Orte, wo ſolche Lehrerinnen, wenn die
Jnduſtrie-Schule nur einige Monate des Jahrs, und
auch in dieſen nur an einigen Taͤgen der Woche und
einigen Stunden des Tages gehalten wird, fuͤr das
ganze Jahr nicht weiter, als 4, 8, 10, 11, 12, 15,
20, bis 24, Gulden Lohn erhalten. — An anderen
Orten, wo der Unterricht das ganze Jahr uͤber fort-
dauert, und zum Theil alle Tage, oft einen großen
Theil des Tages hindurch gegeben wird, erhalten ſie
jaͤhrlich 34, 40, 48, 52, 60, 73, 75, 78, bis 80,
Gulden, zu welchen hier und da noch etwas Brod,
oder warme Speiſe, oder Holz, oder freye Wohnung
hinzukommt. — Die hoͤchſten - bey der Centralleitung
des Wohlthaͤtigkeits-Vereins bekannten Belohnungen der
Jnduſtrie-Lehrerinnen ſind jaͤhrlich 96, 100, 104, 109,
120, 125, bis 130, Gulden fuͤr alles und alles. —
Dieſe Belohnungen ſind theils nach der Zahl der Un-
terrichts-Stunden, theils nach Taͤgen, Wochen, Mo-
naten, theil fuͤr das ganze Jahr regulirt. — Einige
der Jnduſtrie-Lehrerinnen haben etwas Gewiſſes monat-
lich oder vierteljaͤhrlich fuͤr jedes Kind, welches ſie un-
terrichten, oder auch nur fuͤr jedes wohlhabende Kind,

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[112/0122] aber an Weibsperſonen, welche im Spinnen, Stricken, und Naͤhen erfahren ſind, ſoll es gegenwaͤrtig faſt nir- gends mehr fehlen, und da ſolche Perſonen ſehr oft ſelbſt in die Cathegorie der Armen gehoͤren, ſo laſſen ſich zwar keine ganz unentgeldlichen Dienſte von ihnen erwarten, aber doch nehmen ſie eine ſolche Stelle oft recht gerne, und gegen eine ſehr maͤßige mit ihrer Dienſtleiſtung kaum im Verhaͤltniſſe ſtehende, und den oͤffentlichen Caſſen keineswegs laͤſtige Belohnung an. §. 82. Es gibt Orte, wo ſolche Lehrerinnen, wenn die Jnduſtrie-Schule nur einige Monate des Jahrs, und auch in dieſen nur an einigen Taͤgen der Woche und einigen Stunden des Tages gehalten wird, fuͤr das ganze Jahr nicht weiter, als 4, 8, 10, 11, 12, 15, 20, bis 24, Gulden Lohn erhalten. — An anderen Orten, wo der Unterricht das ganze Jahr uͤber fort- dauert, und zum Theil alle Tage, oft einen großen Theil des Tages hindurch gegeben wird, erhalten ſie jaͤhrlich 34, 40, 48, 52, 60, 73, 75, 78, bis 80, Gulden, zu welchen hier und da noch etwas Brod, oder warme Speiſe, oder Holz, oder freye Wohnung hinzukommt. — Die hoͤchſten - bey der Centralleitung des Wohlthaͤtigkeits-Vereins bekannten Belohnungen der Jnduſtrie-Lehrerinnen ſind jaͤhrlich 96, 100, 104, 109, 120, 125, bis 130, Gulden fuͤr alles und alles. — Dieſe Belohnungen ſind theils nach der Zahl der Un- terrichts-Stunden, theils nach Taͤgen, Wochen, Mo- naten, theil fuͤr das ganze Jahr regulirt. — Einige der Jnduſtrie-Lehrerinnen haben etwas Gewiſſes monat- lich oder vierteljaͤhrlich fuͤr jedes Kind, welches ſie un- terrichten, oder auch nur fuͤr jedes wohlhabende Kind,

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Zitationshilfe: Schmidlin, Johann Gottlieb: Ueber öffentliche Kinder-Industrie-Anstalten überhaupt, und insbesondere in Württemberg. Stuttgart, 1821, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmidlin_kinderindustrie_1821/122>, abgerufen am 22.11.2024.