Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Bürger zu exerciren befugt ist, so kömmt es
hauptsächlich an, auf

1. Das Recht Gesetze zu geben,

2. Das Recht Unter-Obrigkeiten ein-
zusetzen,

3. Das Recht Gerichte zu halten,

4. Das Recht Schatzungen aufzulegen.

36. Bey dem I. sind verschiedene Lehren ab-
zuhandlen, was und vielerley die Gesetze seyen,
was jus naturae sey, gentium, belli & pacis, feu-
dale, publicum und privatum, scriptum und non-
scriptum, was jus statutarium sey; noch mehr,
was Edict, Rescript, Mandat, Policey-Ord-
nung u. s. w. ferner, was jus episcopale, dioe-
cesanum, primariarum precum, was privile-
gium, salvus conductus u. s. w. genennet werde.
Hieher gehörige Schrifften.

36. Bey dem II. muß gelehret werden, was
Unter-Obrigkeit heisse, was Vice Re, Gouver-
neur, Stadthalter, Regierung, Premier-Mi-
nister, Cantzlar, Vice-Cantzlar, Geheimder-
Rath, Präsident, Hof-Rath, Cammer-Rath,
Cammer-Herrn, Amts-Hauptmann, Amt-
mann, Drost u. s. w. genennet werde.

37. Das III. involviret dreyerley in sich, wie

1. Die Streitigkeiten derer Untertha-
nen zu vergleichen und zu schlichten,

2. Die Meriten und gute Dienste zu
belohnen,

3. Das Böse soll gestraffet werden.

38. Das

Buͤrger zu exerciren befugt iſt, ſo koͤmmt es
hauptſaͤchlich an, auf

1. Das Recht Geſetze zu geben,

2. Das Recht Unter-Obrigkeiten ein-
zuſetzen,

3. Das Recht Gerichte zu halten,

4. Das Recht Schatzungen aufzulegen.

36. Bey dem I. ſind verſchiedene Lehren ab-
zuhandlen, was und vielerley die Geſetze ſeyen,
was jus naturæ ſey, gentium, belli & pacis, feu-
dale, publicum und privatum, ſcriptum und non-
ſcriptum, was jus ſtatutarium ſey; noch mehr,
was Edict, Reſcript, Mandat, Policey-Ord-
nung u. ſ. w. ferner, was jus epiſcopale, diœ-
ceſanum, primariarum precum, was privile-
gium, ſalvus conductus u. ſ. w. genennet werde.
Hieher gehoͤrige Schrifften.

36. Bey dem II. muß gelehret werden, was
Unter-Obrigkeit heiſſe, was Vice Re, Gouver-
neur, Stadthalter, Regierung, Premier-Mi-
niſter, Cantzlar, Vice-Cantzlar, Geheimder-
Rath, Praͤſident, Hof-Rath, Cammer-Rath,
Cammer-Herrn, Amts-Hauptmann, Amt-
mann, Droſt u. ſ. w. genennet werde.

37. Das III. involviret dreyerley in ſich, wie

1. Die Streitigkeiten derer Untertha-
nen zu vergleichen und zu ſchlichten,

2. Die Meriten und gute Dienſte zu
belohnen,

3. Das Boͤſe ſoll geſtraffet werden.

38. Das

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <list>
            <item><pb facs="#f0038" n="10"/>
Bu&#x0364;rger zu exerciren befugt i&#x017F;t, &#x017F;o ko&#x0364;mmt es<lb/>
haupt&#x017F;a&#x0364;chlich an, auf<lb/><list><item>1. Das Recht <hi rendition="#fr">Ge&#x017F;etze zu geben,</hi></item><lb/><item>2. Das Recht <hi rendition="#fr">Unter-Obrigkeiten ein-<lb/>
zu&#x017F;etzen,</hi></item><lb/><item>3. Das Recht <hi rendition="#fr">Gerichte zu halten,</hi></item><lb/><item>4. Das Recht <hi rendition="#fr">Schatzungen aufzulegen.</hi></item></list></item><lb/>
            <item>36. Bey dem <hi rendition="#aq">I.</hi> &#x017F;ind ver&#x017F;chiedene Lehren ab-<lb/>
zuhandlen, was und vielerley die Ge&#x017F;etze &#x017F;eyen,<lb/>
was <hi rendition="#aq">jus naturæ</hi> &#x017F;ey, <hi rendition="#aq">gentium, belli &amp; pacis, feu-<lb/>
dale, publicum</hi> und <hi rendition="#aq">privatum, &#x017F;criptum</hi> und <hi rendition="#aq">non-<lb/>
&#x017F;criptum,</hi> was <hi rendition="#aq">jus &#x017F;tatutarium</hi> &#x017F;ey; noch mehr,<lb/>
was <hi rendition="#aq">Edict, Re&#x017F;cript, Mandat,</hi> Policey-Ord-<lb/>
nung u. &#x017F;. w. ferner, was <hi rendition="#aq">jus epi&#x017F;copale, di&#x0153;-<lb/>
ce&#x017F;anum, primariarum precum,</hi> was <hi rendition="#aq">privile-<lb/>
gium, &#x017F;alvus conductus</hi> u. &#x017F;. w. genennet werde.<lb/>
Hieher geho&#x0364;rige Schrifften.</item><lb/>
            <item>36. Bey dem <hi rendition="#aq">II.</hi> muß gelehret werden, was<lb/>
Unter-Obrigkeit hei&#x017F;&#x017F;e, was <hi rendition="#aq">Vice Re,</hi> Gouver-<lb/>
neur, Stadthalter, Regierung, <hi rendition="#aq">Premier-</hi>Mi-<lb/>
ni&#x017F;ter, Cantzlar, <hi rendition="#aq">Vice-</hi>Cantzlar, Geheimder-<lb/>
Rath, Pra&#x0364;&#x017F;ident, Hof-Rath, Cammer-Rath,<lb/>
Cammer-Herrn, Amts-Hauptmann, Amt-<lb/>
mann, Dro&#x017F;t u. &#x017F;. w. genennet werde.</item><lb/>
            <item>37. Das <hi rendition="#aq">III.</hi> involviret dreyerley in &#x017F;ich, wie<lb/><list><item>1. Die <hi rendition="#fr">Streitigkeiten derer Untertha-<lb/>
nen zu vergleichen und zu &#x017F;chlichten,</hi></item><lb/><item>2. Die <hi rendition="#fr">Meriten und gute Dien&#x017F;te zu<lb/>
belohnen,</hi></item><lb/><item>3. Das <hi rendition="#fr">Bo&#x0364;&#x017F;e &#x017F;oll ge&#x017F;traffet werden.</hi></item></list></item>
          </list><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">38. Das</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[10/0038] Buͤrger zu exerciren befugt iſt, ſo koͤmmt es hauptſaͤchlich an, auf 1. Das Recht Geſetze zu geben, 2. Das Recht Unter-Obrigkeiten ein- zuſetzen, 3. Das Recht Gerichte zu halten, 4. Das Recht Schatzungen aufzulegen. 36. Bey dem I. ſind verſchiedene Lehren ab- zuhandlen, was und vielerley die Geſetze ſeyen, was jus naturæ ſey, gentium, belli & pacis, feu- dale, publicum und privatum, ſcriptum und non- ſcriptum, was jus ſtatutarium ſey; noch mehr, was Edict, Reſcript, Mandat, Policey-Ord- nung u. ſ. w. ferner, was jus epiſcopale, diœ- ceſanum, primariarum precum, was privile- gium, ſalvus conductus u. ſ. w. genennet werde. Hieher gehoͤrige Schrifften. 36. Bey dem II. muß gelehret werden, was Unter-Obrigkeit heiſſe, was Vice Re, Gouver- neur, Stadthalter, Regierung, Premier-Mi- niſter, Cantzlar, Vice-Cantzlar, Geheimder- Rath, Praͤſident, Hof-Rath, Cammer-Rath, Cammer-Herrn, Amts-Hauptmann, Amt- mann, Droſt u. ſ. w. genennet werde. 37. Das III. involviret dreyerley in ſich, wie 1. Die Streitigkeiten derer Untertha- nen zu vergleichen und zu ſchlichten, 2. Die Meriten und gute Dienſte zu belohnen, 3. Das Boͤſe ſoll geſtraffet werden. 38. Das

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/38
Zitationshilfe:	Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/38>, abgerufen am 06.05.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.