39. Von Prätensionen ist hier nicht vieles zu sagen, denn was ehemahls, wegen Cypern, Candia, Morea u. s. w. vor Ansprüche formi- ret worden, fällt heut zu Tage gantz und gar weg.
40. Nachricht und Beschreibung des Vene- tianischen Wappens.
41. Die Staats-Historie ist diese: Jn den ältesten Zeiten wohneten in diesen Gegenden unterschiedliche Völcker, als die Veneti, Ceno- mani, Euganei, Carni, Istri, die ersteren wurden von den Gallis bezwungen.
42. Die Römer brachten diese Gegenden unter sich, ohngefähr 220. Jahr vor Christo.
43. Als das Römische Reich im IV. Seculo ins Orientalische und Occidentalische getheilet wurde, so scheinet Venedig unter jenem gestan- den zu seyn.
44. Zum Anfang des V. Seculi begeben sich aus Padua, und aus der Nachbahrschafft, verschiedene Einwohner auf die Jnsuln im Adriatischen Meer, und bauen die Stadt Ve- nedig.
45. Zur Helffte derselben erwählten diese Leu- te sich Tribunos, und entstunden verschiedene kleine Republiquen.
46. Als dieses auf den Jnsuln vorgieng, so fielen die Heruler ums Jahr 476. in Jtalien ein, und brachten diese Gegenden unter sich, und kurtz drauf die Gothen.
47. Die-
XV. Von Jtalien
39. Von Praͤtenſionen iſt hier nicht vieles zu ſagen, denn was ehemahls, wegen Cypern, Candia, Morea u. ſ. w. vor Anſpruͤche formi- ret worden, faͤllt heut zu Tage gantz und gar weg.
40. Nachricht und Beſchreibung des Vene- tianiſchen Wappens.
41. Die Staats-Hiſtorie iſt dieſe: Jn den aͤlteſten Zeiten wohneten in dieſen Gegenden unterſchiedliche Voͤlcker, als die Veneti, Ceno- mani, Euganei, Carni, Iſtri, die erſteren wurden von den Gallis bezwungen.
42. Die Roͤmer brachten dieſe Gegenden unter ſich, ohngefaͤhr 220. Jahr vor Chriſto.
43. Als das Roͤmiſche Reich im IV. Seculo ins Orientaliſche und Occidentaliſche getheilet wurde, ſo ſcheinet Venedig unter jenem geſtan- den zu ſeyn.
44. Zum Anfang des V. Seculi begeben ſich aus Padua, und aus der Nachbahrſchafft, verſchiedene Einwohner auf die Jnſuln im Adriatiſchen Meer, und bauen die Stadt Ve- nedig.
45. Zur Helffte derſelben erwaͤhlten dieſe Leu- te ſich Tribunos, und entſtunden verſchiedene kleine Republiquen.
46. Als dieſes auf den Jnſuln vorgieng, ſo fielen die Heruler ums Jahr 476. in Jtalien ein, und brachten dieſe Gegenden unter ſich, und kurtz drauf die Gothen.
47. Die-
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XV. Von Jtalien
39. Von Praͤtenſionen iſt hier nicht vieles
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Candia, Morea u. ſ. w. vor Anſpruͤche formi-
ret worden, faͤllt heut zu Tage gantz und gar
weg.
40. Nachricht und Beſchreibung des Vene-
tianiſchen Wappens.
41. Die Staats-Hiſtorie iſt dieſe: Jn den
aͤlteſten Zeiten wohneten in dieſen Gegenden
unterſchiedliche Voͤlcker, als die Veneti, Ceno-
mani, Euganei, Carni, Iſtri, die erſteren wurden
von den Gallis bezwungen.
42. Die Roͤmer brachten dieſe Gegenden
unter ſich, ohngefaͤhr 220. Jahr vor Chriſto.
43. Als das Roͤmiſche Reich im IV. Seculo
ins Orientaliſche und Occidentaliſche getheilet
wurde, ſo ſcheinet Venedig unter jenem geſtan-
den zu ſeyn.
44. Zum Anfang des V. Seculi begeben ſich
aus Padua, und aus der Nachbahrſchafft,
verſchiedene Einwohner auf die Jnſuln im
Adriatiſchen Meer, und bauen die Stadt Ve-
nedig.
45. Zur Helffte derſelben erwaͤhlten dieſe Leu-
te ſich Tribunos, und entſtunden verſchiedene
kleine Republiquen.
46. Als dieſes auf den Jnſuln vorgieng, ſo
fielen die Heruler ums Jahr 476. in Jtalien
ein, und brachten dieſe Gegenden unter ſich, und
kurtz drauf die Gothen.
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Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/296>, abgerufen am 16.02.2025.
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