17. Was aber Persien betrifft, muß man suchen im Trüben zu fischen, so offt es daselbst innerliche Händel setzet.
18. Da sich auch Rußland gegenwärtig in gantz andern Umständen befindet, als in vori- gen Zeiten, so scheinet es, daß die Türcken nun- mehro lieber in Freund- als Feindschafft, mit dieser Cron leben wollen.
19. Ob die Türcken auch Ursache haben, ge- genwärtig auf Polen groß zu reflectiren?
20. Weil die Venetianer und Maltheser- Ritter, zur See denen Türcken am meisten ge- fährlich seyn, muß auf selbige ein beständig- wachsames Auge gehalten werden.
21. Die Tatarn und Republiquaner auf der Africanischen Küste, müssen gelinde tracti- ret werden, um ihres Beystandes, in casu, de- stomehr versichert zu seyn können.
22. Hieher gehörige Schrifften.
VI.Die Prätensiones.
1. Von Prätensiones ist hier eben nicht vie- les zu sagen; ob wohl ein beständiges Princi- pium bey denen Türcken: alles dasjenige wie- der zu fordern oder auch mit Gewalt zurück zu nehmen, was die Christen ihnen abgenommen.
2. Und insonderheit bey gegenwärtigen Zei- ten höret man dann und wann, daß sie an Rußland und Persien ein und anderen Anspruch zu machen pflegen.
VII.Von
XIV. Von der Tuͤrckey.
17. Was aber Perſien betrifft, muß man ſuchen im Truͤben zu fiſchen, ſo offt es daſelbſt innerliche Haͤndel ſetzet.
18. Da ſich auch Rußland gegenwaͤrtig in gantz andern Umſtaͤnden befindet, als in vori- gen Zeiten, ſo ſcheinet es, daß die Tuͤrcken nun- mehro lieber in Freund- als Feindſchafft, mit dieſer Cron leben wollen.
19. Ob die Tuͤrcken auch Urſache haben, ge- genwaͤrtig auf Polen groß zu reflectiren?
20. Weil die Venetianer und Maltheſer- Ritter, zur See denen Tuͤrcken am meiſten ge- faͤhrlich ſeyn, muß auf ſelbige ein beſtaͤndig- wachſames Auge gehalten werden.
21. Die Tatarn und Republiquaner auf der Africaniſchen Kuͤſte, muͤſſen gelinde tracti- ret werden, um ihres Beyſtandes, in caſu, de- ſtomehr verſichert zu ſeyn koͤnnen.
22. Hieher gehoͤrige Schrifften.
VI.Die Praͤtenſiones.
1. Von Praͤtenſiones iſt hier eben nicht vie- les zu ſagen; ob wohl ein beſtaͤndiges Princi- pium bey denen Tuͤrcken: alles dasjenige wie- der zu fordern oder auch mit Gewalt zuruͤck zu nehmen, was die Chriſten ihnen abgenommen.
2. Und inſonderheit bey gegenwaͤrtigen Zei- ten hoͤret man dann und wann, daß ſie an Rußland und Perſien ein und anderen Anſpruch zu machen pflegen.
VII.Von
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XIV. Von der Tuͤrckey.
17. Was aber Perſien betrifft, muß man
ſuchen im Truͤben zu fiſchen, ſo offt es daſelbſt
innerliche Haͤndel ſetzet.
18. Da ſich auch Rußland gegenwaͤrtig in
gantz andern Umſtaͤnden befindet, als in vori-
gen Zeiten, ſo ſcheinet es, daß die Tuͤrcken nun-
mehro lieber in Freund- als Feindſchafft, mit
dieſer Cron leben wollen.
19. Ob die Tuͤrcken auch Urſache haben, ge-
genwaͤrtig auf Polen groß zu reflectiren?
20. Weil die Venetianer und Maltheſer-
Ritter, zur See denen Tuͤrcken am meiſten ge-
faͤhrlich ſeyn, muß auf ſelbige ein beſtaͤndig-
wachſames Auge gehalten werden.
21. Die Tatarn und Republiquaner auf
der Africaniſchen Kuͤſte, muͤſſen gelinde tracti-
ret werden, um ihres Beyſtandes, in caſu, de-
ſtomehr verſichert zu ſeyn koͤnnen.
22. Hieher gehoͤrige Schrifften.
VI. Die Praͤtenſiones.
1. Von Praͤtenſiones iſt hier eben nicht vie-
les zu ſagen; ob wohl ein beſtaͤndiges Princi-
pium bey denen Tuͤrcken: alles dasjenige wie-
der zu fordern oder auch mit Gewalt zuruͤck zu
nehmen, was die Chriſten ihnen abgenommen.
2. Und inſonderheit bey gegenwaͤrtigen Zei-
ten hoͤret man dann und wann, daß ſie an
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Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/236>, abgerufen am 17.07.2024.
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