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Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732.

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XI. Vom Deutschen Reich.

13. Heraldische Beschreibung desselben.

14. Hieher gehörige Schrifften.

III. Die Staats-Historie
nach denen
alten, mittlern und neuern Zeiten.
I. Der alte Zustand gehet an, da man
zu erst einige gewisse Nachricht von den
Deutschen hat, das ist, etwa 100. Jahr
vor Christo, und erstrecket sich biß ins
V. Seculum.

1. Betrachtet man Deutschland als einen
besondern Staat, so muß man anfangen, so weit
die Nachrichten langen.

2. Ziehet man aber diesen Staat in Consi-
deration, in so weit er zum Besitz des Römi-
schen Kayserthums kommen, und also ein Impe-
rium
worden, so gehet dessen Anfang nur von
Ottone I. an.

3. Nach der ersten Absicht lassen sich die
Staats-Veränderungen gar füglich folgender
massen fassen.

4. Jn denen ältesten Zeiten sind in Deutsch-
land kleine Staaten gewesen, so viel als
Völcker.

5. Was aber von ihren allgemeinen Köni-
gen angegeben wird, ist ungewiß.

6. So viel ist richtig, daß ein Theil dersel-
ben, unter die Herrschafft der Römer gerathen,
und zwar etwa 50. Jahr vor Christo an.

7. Nach-
XI. Vom Deutſchen Reich.

13. Heraldiſche Beſchreibung deſſelben.

14. Hieher gehoͤrige Schrifften.

III. Die Staats-Hiſtorie
nach denen
alten, mittlern und neuern Zeiten.
I. Der alte Zuſtand gehet an, da man
zu erſt einige gewiſſe Nachricht von den
Deutſchen hat, das iſt, etwa 100. Jahr
vor Chriſto, und erſtrecket ſich biß ins
V. Seculum.

1. Betrachtet man Deutſchland als einen
beſondern Staat, ſo muß man anfangen, ſo weit
die Nachrichten langen.

2. Ziehet man aber dieſen Staat in Conſi-
deration, in ſo weit er zum Beſitz des Roͤmi-
ſchen Kayſerthums kommen, und alſo ein Impe-
rium
worden, ſo gehet deſſen Anfang nur von
Ottone I. an.

3. Nach der erſten Abſicht laſſen ſich die
Staats-Veraͤnderungen gar fuͤglich folgender
maſſen faſſen.

4. Jn denen aͤlteſten Zeiten ſind in Deutſch-
land kleine Staaten geweſen, ſo viel als
Voͤlcker.

5. Was aber von ihren allgemeinen Koͤni-
gen angegeben wird, iſt ungewiß.

6. So viel iſt richtig, daß ein Theil derſel-
ben, unter die Herrſchafft der Roͤmer gerathen,
und zwar etwa 50. Jahr vor Chriſto an.

7. Nach-
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[175/0203] XI. Vom Deutſchen Reich. 13. Heraldiſche Beſchreibung deſſelben. 14. Hieher gehoͤrige Schrifften. III. Die Staats-Hiſtorie nach denen alten, mittlern und neuern Zeiten. I. Der alte Zuſtand gehet an, da man zu erſt einige gewiſſe Nachricht von den Deutſchen hat, das iſt, etwa 100. Jahr vor Chriſto, und erſtrecket ſich biß ins V. Seculum. 1. Betrachtet man Deutſchland als einen beſondern Staat, ſo muß man anfangen, ſo weit die Nachrichten langen. 2. Ziehet man aber dieſen Staat in Conſi- deration, in ſo weit er zum Beſitz des Roͤmi- ſchen Kayſerthums kommen, und alſo ein Impe- rium worden, ſo gehet deſſen Anfang nur von Ottone I. an. 3. Nach der erſten Abſicht laſſen ſich die Staats-Veraͤnderungen gar fuͤglich folgender maſſen faſſen. 4. Jn denen aͤlteſten Zeiten ſind in Deutſch- land kleine Staaten geweſen, ſo viel als Voͤlcker. 5. Was aber von ihren allgemeinen Koͤni- gen angegeben wird, iſt ungewiß. 6. So viel iſt richtig, daß ein Theil derſel- ben, unter die Herrſchafft der Roͤmer gerathen, und zwar etwa 50. Jahr vor Chriſto an. 7. Nach-

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Zitationshilfe: Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/203>, abgerufen am 21.11.2024.