Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732.Vorrede. lich, wie es die Umstände erfordern und zulas-sen. Da es aber auch hiemit auf die Zeit an- kömmt; auch deroselben Kürtze, zumahl bey dem Antritt eines neu-angehenden Lehrers, nicht zulassen will, viele dergleichen Beweiß- thümer auf einmahl darzulegen, nach dem bekannten: gut Ding will Weile haben; so ist schon genug, wenn ein solcher Lehrer, fein alsobald, und da die Begierde von ihm et- was zu hören oder zu lesen, gewöhnlicher Massen groß ist, zum wenigsten nur ein und andere Probe vorleget, daraus sodenn ein jeder, so Verstand und Bescheidenheit besi- tzet, auch auf das übrige und zukünftige leicht Schlüsse machen kan. Geneigter Leser! Dieser hier vorgelegten Lection nachzukom- men, habe mir, von der ersten Stunde meines Eintritts auf hiesige Königliche Universität, nach äusserstem Vermögen lassen angelegen seyn. Und die erste Probe sollen dir folgende Blätter zu erkennen geben. Daß ich aber eben in dieser Materie den Anfang machen wollen, habe dazu gnugsame Ursachen ge- habt. Es ist oben schon gemeldet worden, daß ich unter meinen ersten Herrn Auditori- bus, eine ziemliche Anzahl solcher Personen vor mir gesehen, die ich billig, nach dem Exem- pel des berühmten Trozendorffii, anreden können: Hoch-Wohlgebohrne, Hoch-Edel- ge-
Vorrede. lich, wie es die Umſtaͤnde erfordern und zulaſ-ſen. Da es aber auch hiemit auf die Zeit an- koͤmmt; auch deroſelben Kuͤrtze, zumahl bey dem Antritt eines neu-angehenden Lehrers, nicht zulaſſen will, viele dergleichen Beweiß- thuͤmer auf einmahl darzulegen, nach dem bekannten: gut Ding will Weile haben; ſo iſt ſchon genug, wenn ein ſolcher Lehrer, fein alſobald, und da die Begierde von ihm et- was zu hoͤren oder zu leſen, gewoͤhnlicher Maſſen groß iſt, zum wenigſten nur ein und andere Probe vorleget, daraus ſodenn ein jeder, ſo Verſtand und Beſcheidenheit beſi- tzet, auch auf das uͤbrige und zukuͤnftige leicht Schluͤſſe machen kan. Geneigter Leſer! Dieſer hier vorgelegten Lection nachzukom- men, habe mir, von der erſten Stunde meines Eintritts auf hieſige Koͤnigliche Univerſitaͤt, nach aͤuſſerſtem Vermoͤgen laſſen angelegen ſeyn. Und die erſte Probe ſollen dir folgende Blaͤtter zu erkennen geben. Daß ich aber eben in dieſer Materie den Anfang machen wollen, habe dazu gnugſame Urſachen ge- habt. Es iſt oben ſchon gemeldet worden, daß ich unter meinen erſten Herrn Auditori- bus, eine ziemliche Anzahl ſolcher Perſonen vor mir geſehen, die ich billig, nach dem Exem- pel des beruͤhmten Trozendorffii, anreden koͤnnen: Hoch-Wohlgebohrne, Hoch-Edel- ge-
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Vorrede.
lich, wie es die Umſtaͤnde erfordern und zulaſ-
ſen. Da es aber auch hiemit auf die Zeit an-
koͤmmt; auch deroſelben Kuͤrtze, zumahl bey
dem Antritt eines neu-angehenden Lehrers,
nicht zulaſſen will, viele dergleichen Beweiß-
thuͤmer auf einmahl darzulegen, nach dem
bekannten: gut Ding will Weile haben; ſo iſt
ſchon genug, wenn ein ſolcher Lehrer, fein
alſobald, und da die Begierde von ihm et-
was zu hoͤren oder zu leſen, gewoͤhnlicher
Maſſen groß iſt, zum wenigſten nur ein und
andere Probe vorleget, daraus ſodenn ein
jeder, ſo Verſtand und Beſcheidenheit beſi-
tzet, auch auf das uͤbrige und zukuͤnftige leicht
Schluͤſſe machen kan. Geneigter Leſer!
Dieſer hier vorgelegten Lection nachzukom-
men, habe mir, von der erſten Stunde meines
Eintritts auf hieſige Koͤnigliche Univerſitaͤt,
nach aͤuſſerſtem Vermoͤgen laſſen angelegen
ſeyn. Und die erſte Probe ſollen dir folgende
Blaͤtter zu erkennen geben. Daß ich aber
eben in dieſer Materie den Anfang machen
wollen, habe dazu gnugſame Urſachen ge-
habt. Es iſt oben ſchon gemeldet worden,
daß ich unter meinen erſten Herrn Auditori-
bus, eine ziemliche Anzahl ſolcher Perſonen
vor mir geſehen, die ich billig, nach dem Exem-
pel des beruͤhmten Trozendorffii, anreden
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