Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732.

Bild:
<< vorherige Seite

IX. Von Polen.
cken halten, aber auch, in widrigen, in casu,
mehr schaden kan.

8. Gegen die Türcken und Tatarn die Grän-
tzen gnugsam zu verwahren; und wenn diese
Herrn Nachbahrn, manchmahl etwas unsau-
berlich verfahren, lieber ungerad gerad seyn
lassen, als mit ihnen in öffentlichen Hadder zu
gerathen.

9. Ob Polen, bey gegenwärtigen Umständen,
wegen Schweden, etwas zu sorgen, Ursach habe?

10. Dagegen hat es Ursache, Preussen aufs
allerbeste zu menagiren.

11. Den Kayser und das Reich lieber zu
Freunden als Feinden zu haben, und das aus
verschiedenen Ursachen.

12. Ob auch wohl jemand in Pohlen, wo
nicht öffentlich doch unter der Hand, mit Franck-
reich gut stehe?

IV. Die Prätensiones und Ansprüche.

1. Von dergleichen Dingen findet sich we-
niges auszuführen.

2. Dem was Polen wegen Schlesien, wider
den Kayser, wegen Preussen, wider Jhro Ma-
jestät den König in Preussen, wegen Liefland und
Curland wider Rußland einzuwenden haben,
ist nicht weit her.

3. So haben auch die Polen wider den Pabst,
wegen des Juris Patronatus, einige Ansprüche,
seit einiger Zeit formiret.

V. Das
H 3

IX. Von Polen.
cken halten, aber auch, in widrigen, in caſu,
mehr ſchaden kan.

8. Gegen die Tuͤrcken und Tatarn die Graͤn-
tzen gnugſam zu verwahren; und wenn dieſe
Herrn Nachbahrn, manchmahl etwas unſau-
berlich verfahren, lieber ungerad gerad ſeyn
laſſen, als mit ihnen in oͤffentlichen Hadder zu
gerathen.

9. Ob Polen, bey gegenwaͤrtigen Umſtaͤnden,
wegen Schweden, etwas zu ſorgen, Urſach habe?

10. Dagegen hat es Urſache, Preuſſen aufs
allerbeſte zu menagiren.

11. Den Kayſer und das Reich lieber zu
Freunden als Feinden zu haben, und das aus
verſchiedenen Urſachen.

12. Ob auch wohl jemand in Pohlen, wo
nicht oͤffentlich doch unter der Hand, mit Franck-
reich gut ſtehe?

IV. Die Praͤtenſiones und Anſpruͤche.

1. Von dergleichen Dingen findet ſich we-
niges auszufuͤhren.

2. Dem was Polen wegen Schleſien, wider
den Kayſer, wegen Preuſſen, wider Jhro Ma-
jeſtaͤt den Koͤnig in Preuſſen, wegen Liefland und
Curland wider Rußland einzuwenden haben,
iſt nicht weit her.

3. So haben auch die Polen wider den Pabſt,
wegen des Juris Patronatus, einige Anſpruͤche,
ſeit einiger Zeit formiret.

V. Das
H 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0161" n="133"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">IX.</hi> Von Polen.</fw><lb/>
cken halten, aber auch, in widrigen, <hi rendition="#aq">in ca&#x017F;u,</hi><lb/>
mehr &#x017F;chaden kan.</p><lb/>
              <p>8. Gegen die Tu&#x0364;rcken und Tatarn die Gra&#x0364;n-<lb/>
tzen gnug&#x017F;am zu verwahren; und wenn die&#x017F;e<lb/>
Herrn Nachbahrn, manchmahl etwas un&#x017F;au-<lb/>
berlich verfahren, lieber ungerad gerad &#x017F;eyn<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en, als mit ihnen in o&#x0364;ffentlichen Hadder zu<lb/>
gerathen.</p><lb/>
              <p>9. Ob Polen, bey gegenwa&#x0364;rtigen Um&#x017F;ta&#x0364;nden,<lb/>
wegen Schweden, etwas zu &#x017F;orgen, Ur&#x017F;ach habe?</p><lb/>
              <p>10. Dagegen hat es Ur&#x017F;ache, Preu&#x017F;&#x017F;en aufs<lb/>
allerbe&#x017F;te zu menagiren.</p><lb/>
              <p>11. Den Kay&#x017F;er und das Reich lieber zu<lb/>
Freunden als Feinden zu haben, und das aus<lb/>
ver&#x017F;chiedenen Ur&#x017F;achen.</p><lb/>
              <p>12. Ob auch wohl jemand in Pohlen, wo<lb/>
nicht o&#x0364;ffentlich doch unter der Hand, mit Franck-<lb/>
reich gut &#x017F;tehe?</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#aq">IV.</hi> <hi rendition="#fr">Die Pra&#x0364;ten&#x017F;iones und An&#x017F;pru&#x0364;che.</hi> </head><lb/>
              <p>1. Von dergleichen Dingen findet &#x017F;ich we-<lb/>
niges auszufu&#x0364;hren.</p><lb/>
              <p>2. Dem was Polen wegen Schle&#x017F;ien, wider<lb/>
den Kay&#x017F;er, wegen Preu&#x017F;&#x017F;en, wider Jhro Ma-<lb/>
je&#x017F;ta&#x0364;t den Ko&#x0364;nig in Preu&#x017F;&#x017F;en, wegen Liefland und<lb/>
Curland wider Rußland einzuwenden haben,<lb/>
i&#x017F;t nicht weit her.</p><lb/>
              <p>3. So haben auch die Polen wider den Pab&#x017F;t,<lb/>
wegen des <hi rendition="#aq">Juris Patronatus,</hi> einige An&#x017F;pru&#x0364;che,<lb/>
&#x017F;eit einiger Zeit formiret.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">H 3</fw>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">V.</hi> <hi rendition="#fr">Das</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[133/0161] IX. Von Polen. cken halten, aber auch, in widrigen, in caſu, mehr ſchaden kan. 8. Gegen die Tuͤrcken und Tatarn die Graͤn- tzen gnugſam zu verwahren; und wenn dieſe Herrn Nachbahrn, manchmahl etwas unſau- berlich verfahren, lieber ungerad gerad ſeyn laſſen, als mit ihnen in oͤffentlichen Hadder zu gerathen. 9. Ob Polen, bey gegenwaͤrtigen Umſtaͤnden, wegen Schweden, etwas zu ſorgen, Urſach habe? 10. Dagegen hat es Urſache, Preuſſen aufs allerbeſte zu menagiren. 11. Den Kayſer und das Reich lieber zu Freunden als Feinden zu haben, und das aus verſchiedenen Urſachen. 12. Ob auch wohl jemand in Pohlen, wo nicht oͤffentlich doch unter der Hand, mit Franck- reich gut ſtehe? IV. Die Praͤtenſiones und Anſpruͤche. 1. Von dergleichen Dingen findet ſich we- niges auszufuͤhren. 2. Dem was Polen wegen Schleſien, wider den Kayſer, wegen Preuſſen, wider Jhro Ma- jeſtaͤt den Koͤnig in Preuſſen, wegen Liefland und Curland wider Rußland einzuwenden haben, iſt nicht weit her. 3. So haben auch die Polen wider den Pabſt, wegen des Juris Patronatus, einige Anſpruͤche, ſeit einiger Zeit formiret. V. Das H 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/161
Zitationshilfe: Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/161>, abgerufen am 24.11.2024.