Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732.

Bild:
<< vorherige Seite
VII. Von Rußland.

2. Es sollen aber über die Russen verschie-
dene Fürsten,
hin und wieder geherrschet ha-
ben, biß die beyde Brüder Sinaus und Truwor
eine ordentliche Monarchie aufgerichtet, ums
Jahr 860.

3. Deren Nachfolger Vlodomirus a. 989.
die Griechische Religion angenommen, und
Wasilius genennet worden.

4. Dieser und seine Nachfolger sind gantz
freye Herren gewesen, biß auf Georgium, wel-
cher a. 1224. von denen Tatarn überwunden
und Tributar gemachet worden.

5. Jn solchen Stand blieb Rußland biß auf
den Ivan, der grosse genannt, weil er a. 1451.
und da herum, das Tatarische Joch wieder
abgeschüttelt.

6. Die ihn gefolget, haben sich in der Frey-
heit erhalten, und auch die Tatarn zum Theil
selbst bezwungen.

III. Der neueste Zustand dauret vom
XVI. Sec. biß auf jetziges Jahr 1731.

1. Dieser Periodus ist voller Veränderun-
gen und Revolutionen, die sich in diesem Staat
zugetragen.

2. Ivan Wasilowiz hat biß 1584. durch gros-
se Kriege bey auswärtigen, und überaus scharf-
fe Regierung bey seinen Unterthanen, sich gnug-
sam bekannt gemacht.

3. Es
H 5
VII. Von Rußland.

2. Es ſollen aber uͤber die Ruſſen verſchie-
dene Fuͤrſten,
hin und wieder geherrſchet ha-
ben, biß die beyde Bruͤder Sinaus und Truwor
eine ordentliche Monarchie aufgerichtet, ums
Jahr 860.

3. Deren Nachfolger Vlodomirus a. 989.
die Griechiſche Religion angenommen, und
Waſilius genennet worden.

4. Dieſer und ſeine Nachfolger ſind gantz
freye Herren geweſen, biß auf Georgium, wel-
cher a. 1224. von denen Tatarn uͤberwunden
und Tributar gemachet worden.

5. Jn ſolchen Stand blieb Rußland biß auf
den Ivan, der groſſe genannt, weil er a. 1451.
und da herum, das Tatariſche Joch wieder
abgeſchuͤttelt.

6. Die ihn gefolget, haben ſich in der Frey-
heit erhalten, und auch die Tatarn zum Theil
ſelbſt bezwungen.

III. Der neueſte Zuſtand dauret vom
XVI. Sec. biß auf jetziges Jahr 1731.

1. Dieſer Periodus iſt voller Veraͤnderun-
gen und Revolutionen, die ſich in dieſem Staat
zugetragen.

2. Ivan Waſilowiz hat biß 1584. durch groſ-
ſe Kriege bey auswaͤrtigen, und uͤberaus ſcharf-
fe Regierung bey ſeinen Unterthanen, ſich gnug-
ſam bekannt gemacht.

3. Es
H 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0149" n="121"/>
              <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">VII.</hi> Von Rußland.</fw><lb/>
              <p>2. Es &#x017F;ollen aber u&#x0364;ber die Ru&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#fr">ver&#x017F;chie-<lb/>
dene Fu&#x0364;r&#x017F;ten,</hi> hin und wieder geherr&#x017F;chet ha-<lb/>
ben, biß die beyde Bru&#x0364;der <hi rendition="#aq">Sinaus</hi> und <hi rendition="#aq">Truwor</hi><lb/>
eine ordentliche <hi rendition="#fr">Monarchie</hi> aufgerichtet, ums<lb/>
Jahr 860.</p><lb/>
              <p>3. Deren Nachfolger <hi rendition="#aq">Vlodomirus a.</hi> 989.<lb/>
die Griechi&#x017F;che Religion angenommen, und<lb/><hi rendition="#aq">Wa&#x017F;ilius</hi> genennet worden.</p><lb/>
              <p>4. Die&#x017F;er und &#x017F;eine Nachfolger &#x017F;ind gantz<lb/><hi rendition="#fr">freye Herren</hi> gewe&#x017F;en, biß auf <hi rendition="#aq">Georgium,</hi> wel-<lb/>
cher <hi rendition="#aq">a.</hi> 1224. von denen Tatarn u&#x0364;berwunden<lb/>
und <hi rendition="#fr">Tributar</hi> gemachet worden.</p><lb/>
              <p>5. Jn &#x017F;olchen Stand blieb Rußland biß auf<lb/>
den <hi rendition="#aq">Ivan,</hi> der gro&#x017F;&#x017F;e genannt, weil er <hi rendition="#aq">a.</hi> 1451.<lb/>
und da herum, das Tatari&#x017F;che <hi rendition="#fr">Joch wieder<lb/>
abge&#x017F;chu&#x0364;ttelt.</hi></p><lb/>
              <p>6. Die ihn gefolget, haben &#x017F;ich in der Frey-<lb/>
heit erhalten, und auch die Tatarn zum Theil<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t bezwungen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head><hi rendition="#aq">III.</hi> Der <hi rendition="#fr">neue&#x017F;te Zu&#x017F;tand</hi> dauret vom<lb/><hi rendition="#aq">XVI.</hi> Sec. biß auf jetziges Jahr 1731.</head><lb/>
              <p>1. Die&#x017F;er Periodus i&#x017F;t voller Vera&#x0364;nderun-<lb/>
gen und Revolutionen, die &#x017F;ich in die&#x017F;em Staat<lb/>
zugetragen.</p><lb/>
              <p>2. <hi rendition="#aq">Ivan Wa&#x017F;ilowiz</hi> hat biß 1584. durch gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e Kriege bey auswa&#x0364;rtigen, und u&#x0364;beraus &#x017F;charf-<lb/>
fe Regierung bey &#x017F;einen Unterthanen, &#x017F;ich gnug-<lb/>
&#x017F;am bekannt gemacht.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">H 5</fw>
              <fw place="bottom" type="catch">3. Es</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[121/0149] VII. Von Rußland. 2. Es ſollen aber uͤber die Ruſſen verſchie- dene Fuͤrſten, hin und wieder geherrſchet ha- ben, biß die beyde Bruͤder Sinaus und Truwor eine ordentliche Monarchie aufgerichtet, ums Jahr 860. 3. Deren Nachfolger Vlodomirus a. 989. die Griechiſche Religion angenommen, und Waſilius genennet worden. 4. Dieſer und ſeine Nachfolger ſind gantz freye Herren geweſen, biß auf Georgium, wel- cher a. 1224. von denen Tatarn uͤberwunden und Tributar gemachet worden. 5. Jn ſolchen Stand blieb Rußland biß auf den Ivan, der groſſe genannt, weil er a. 1451. und da herum, das Tatariſche Joch wieder abgeſchuͤttelt. 6. Die ihn gefolget, haben ſich in der Frey- heit erhalten, und auch die Tatarn zum Theil ſelbſt bezwungen. III. Der neueſte Zuſtand dauret vom XVI. Sec. biß auf jetziges Jahr 1731. 1. Dieſer Periodus iſt voller Veraͤnderun- gen und Revolutionen, die ſich in dieſem Staat zugetragen. 2. Ivan Waſilowiz hat biß 1584. durch groſ- ſe Kriege bey auswaͤrtigen, und uͤberaus ſcharf- fe Regierung bey ſeinen Unterthanen, ſich gnug- ſam bekannt gemacht. 3. Es H 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/149
Zitationshilfe: Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/149>, abgerufen am 19.05.2024.