1. Diese geben sich hier zu erkennen in An- sehen des Hofs vor sich, des gantzen Reichs, und was gegen auswärtige Staaten zu obser- viren ist.
2. Der Hof muß auf die Parlamente und die beyde Factions Torrys und Whigs bestän- dig ein wachsames Auge haben, diese, so viel möglich, zu seinem Vortheil unterhalten, und in jenem allezeit die stärckeste Parthey zu ge- winnen trachten.
3. Die Succeßion bey dem heutigen Hauß zu conserviren, zu dem Ende die Papisten nicht aufkommen lassen, als wodurch dem Präten- denten alle Hoffnung benommen wird.
4. Bey der Nation, sich durch einen präch- tigen Staat und gnädige Bezeugung beliebt zu machen und in Ansehen zu erhalten.
5. Lieber Geld aus seinen deutschen Provin- tzen nach Engelland, als von da nach Deutsch- land zu schaffen, und das warum?
6. Jn Ansehen des gantzen Reichs gehet das Jnteresse auf Erhaltung der Union mit Schott- land, auf die innerliche Ruhe, Flor der Com- mercien, Beybehaltung der Gewalt zur See, und kluge Balancirung der contrairen Partheyen in Engelland.
7. Jn
IV. Von Groß-Brittannien.
V.Von dem Jntereſſe und Maximen Engellands.
1. Dieſe geben ſich hier zu erkennen in An- ſehen des Hofs vor ſich, des gantzen Reichs, und was gegen auswaͤrtige Staaten zu obſer- viren iſt.
2. Der Hof muß auf die Parlamente und die beyde Factions Torrys und Whigs beſtaͤn- dig ein wachſames Auge haben, dieſe, ſo viel moͤglich, zu ſeinem Vortheil unterhalten, und in jenem allezeit die ſtaͤrckeſte Parthey zu ge- winnen trachten.
3. Die Succeßion bey dem heutigen Hauß zu conſerviren, zu dem Ende die Papiſten nicht aufkommen laſſen, als wodurch dem Praͤten- denten alle Hoffnung benommen wird.
4. Bey der Nation, ſich durch einen praͤch- tigen Staat und gnaͤdige Bezeugung beliebt zu machen und in Anſehen zu erhalten.
5. Lieber Geld aus ſeinen deutſchen Provin- tzen nach Engelland, als von da nach Deutſch- land zu ſchaffen, und das warum?
6. Jn Anſehen des gantzen Reichs gehet das Jntereſſe auf Erhaltung der Union mit Schott- land, auf die innerliche Ruhe, Flor der Com- mercien, Beybehaltung der Gewalt zur See, und kluge Balancirung der contrairen Partheyen in Engelland.
7. Jn
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IV. Von Groß-Brittannien.
V. Von dem Jntereſſe und Maximen
Engellands.
1. Dieſe geben ſich hier zu erkennen in An-
ſehen des Hofs vor ſich, des gantzen Reichs,
und was gegen auswaͤrtige Staaten zu obſer-
viren iſt.
2. Der Hof muß auf die Parlamente und
die beyde Factions Torrys und Whigs beſtaͤn-
dig ein wachſames Auge haben, dieſe, ſo viel
moͤglich, zu ſeinem Vortheil unterhalten, und
in jenem allezeit die ſtaͤrckeſte Parthey zu ge-
winnen trachten.
3. Die Succeßion bey dem heutigen Hauß
zu conſerviren, zu dem Ende die Papiſten nicht
aufkommen laſſen, als wodurch dem Praͤten-
denten alle Hoffnung benommen wird.
4. Bey der Nation, ſich durch einen praͤch-
tigen Staat und gnaͤdige Bezeugung beliebt
zu machen und in Anſehen zu erhalten.
5. Lieber Geld aus ſeinen deutſchen Provin-
tzen nach Engelland, als von da nach Deutſch-
land zu ſchaffen, und das warum?
6. Jn Anſehen des gantzen Reichs gehet das
Jntereſſe auf Erhaltung der Union mit Schott-
land, auf die innerliche Ruhe, Flor der Com-
mercien, Beybehaltung der Gewalt zur See, und
kluge Balancirung der contrairen Partheyen
in Engelland.
7. Jn
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Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/106>, abgerufen am 16.02.2025.
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