Rede; von der ethnographischen? oder der synchronistischen? oder von beiden? oder gar auch von den Summarien über die erstere Tabelle? Präcision fodere ich von einem würdigen Recensenten, nicht blos wo er ta- delt, sondern auch wo er lobt.
Und dann, ist in meiner Tabelle wirk- lich etwas schönes, erleichterndes, und gedach- tes, ist in meiner Schrift wirklich etwas ge- dachtes und nützliches, hält der Hr. Consisto- rial-Rath mein Büchlein wirklich für be- troechtlich, wie er sich an zwei andern Orten zu äussern die Gütigkeit gehabt; gehen ihm diese Zeugnisse wirklich von theologischem Herzen, und müssen sie nicht aus dem Spru- che: Pessimum genus inimicorum laudan- tes (diesen Spruch hat Tacitus,der doch auch kein Barbar war), ihre Auslegung er- halten: warum läst er mir dieses eingestan- dene Credit nicht bei meinem Debet zu gu- te kommen, gesetzt auch, daß das ein wa- res Debet wäre, was er dafür hält? An- zeigen, bekanntmachen, soll er immer, nach Herzenslust, alle Feler in einem auch sonst nützlichen Buche, wo er welche aufjagen kann: von Schonung und Barmherzigkeit ist gar die Rede nicht. Aber tönen, lermen,
possen-
Rede; von der ethnographiſchen? oder der ſynchroniſtiſchen? oder von beiden? oder gar auch von den Summarien uͤber die erſtere Tabelle? Praͤciſion fodere ich von einem wuͤrdigen Recenſenten, nicht blos wo er ta- delt, ſondern auch wo er lobt.
Und dann, iſt in meiner Tabelle wirk- lich etwas ſchönes, erleichterndes, und gedach- tes, iſt in meiner Schrift wirklich etwas ge- dachtes und nützliches, haͤlt der Hr. Conſiſto- rial-Rath mein Buͤchlein wirklich fuͤr be- trœchtlich, wie er ſich an zwei andern Orten zu aͤuſſern die Guͤtigkeit gehabt; gehen ihm dieſe Zeugniſſe wirklich von theologiſchem Herzen, und muͤſſen ſie nicht aus dem Spru- che: Peſſimum genus inimicorum laudan- tes (dieſen Spruch hat Tacitus,der doch auch kein Barbar war), ihre Auslegung er- halten: warum laͤſt er mir dieſes eingeſtan- dene Credit nicht bei meinem Debet zu gu- te kommen, geſetzt auch, daß das ein wa- res Debet waͤre, was er dafuͤr haͤlt? An- zeigen, bekanntmachen, ſoll er immer, nach Herzensluſt, alle Feler in einem auch ſonſt nuͤtzlichen Buche, wo er welche aufjagen kann: von Schonung und Barmherzigkeit iſt gar die Rede nicht. Aber toͤnen, lermen,
poſſen-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0046"n="250[26]"/><fwplace="top"type="header"><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/></fw> Rede; von der ethnographiſchen? oder der<lb/>ſynchroniſtiſchen? oder von beiden? oder gar<lb/>
auch von den Summarien uͤber die erſtere<lb/>
Tabelle? Praͤciſion fodere <hirendition="#fr">ich</hi> von einem<lb/>
wuͤrdigen Recenſenten, nicht blos wo er ta-<lb/>
delt, ſondern auch wo er lobt.</p><lb/><p>Und dann, iſt in meiner Tabelle <hirendition="#aq"><hirendition="#i">wirk-<lb/>
lich</hi></hi> etwas <hirendition="#aq"><hirendition="#i">ſchönes, erleichterndes, und gedach-<lb/>
tes</hi>,</hi> iſt in meiner Schrift <hirendition="#aq"><hirendition="#i">wirklich</hi></hi> etwas <hirendition="#aq"><hirendition="#i">ge-<lb/>
dachtes und nützliches</hi>,</hi> haͤlt der Hr. Conſiſto-<lb/>
rial-Rath mein Buͤchlein wirklich fuͤr <hirendition="#aq"><hirendition="#i">be-<lb/>
trœchtlich</hi>,</hi> wie er ſich an zwei andern Orten<lb/>
zu aͤuſſern die Guͤtigkeit gehabt; gehen ihm<lb/>
dieſe Zeugniſſe wirklich von theologiſchem<lb/>
Herzen, und muͤſſen ſie nicht aus dem Spru-<lb/>
che: <hirendition="#aq">Peſſimum genus inimicorum laudan-<lb/>
tes</hi> (dieſen Spruch hat <hirendition="#fr">Tacitus,</hi><hirendition="#aq"><hirendition="#i">der doch<lb/>
auch kein Barbar war</hi></hi>), ihre Auslegung er-<lb/>
halten: warum laͤſt er mir dieſes eingeſtan-<lb/>
dene <hirendition="#fr">Credit</hi> nicht bei meinem <hirendition="#fr">Debet</hi> zu gu-<lb/>
te kommen, geſetzt auch, daß das ein wa-<lb/>
res Debet waͤre, was er dafuͤr haͤlt? An-<lb/>
zeigen, bekanntmachen, ſoll er immer, nach<lb/>
Herzensluſt, alle Feler in einem auch ſonſt<lb/>
nuͤtzlichen Buche, wo er welche aufjagen<lb/>
kann: von Schonung und Barmherzigkeit<lb/>
iſt gar die Rede nicht. Aber toͤnen, lermen,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">poſſen-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[250[26]/0046]
Rede; von der ethnographiſchen? oder der
ſynchroniſtiſchen? oder von beiden? oder gar
auch von den Summarien uͤber die erſtere
Tabelle? Praͤciſion fodere ich von einem
wuͤrdigen Recenſenten, nicht blos wo er ta-
delt, ſondern auch wo er lobt.
Und dann, iſt in meiner Tabelle wirk-
lich etwas ſchönes, erleichterndes, und gedach-
tes, iſt in meiner Schrift wirklich etwas ge-
dachtes und nützliches, haͤlt der Hr. Conſiſto-
rial-Rath mein Buͤchlein wirklich fuͤr be-
trœchtlich, wie er ſich an zwei andern Orten
zu aͤuſſern die Guͤtigkeit gehabt; gehen ihm
dieſe Zeugniſſe wirklich von theologiſchem
Herzen, und muͤſſen ſie nicht aus dem Spru-
che: Peſſimum genus inimicorum laudan-
tes (dieſen Spruch hat Tacitus, der doch
auch kein Barbar war), ihre Auslegung er-
halten: warum laͤſt er mir dieſes eingeſtan-
dene Credit nicht bei meinem Debet zu gu-
te kommen, geſetzt auch, daß das ein wa-
res Debet waͤre, was er dafuͤr haͤlt? An-
zeigen, bekanntmachen, ſoll er immer, nach
Herzensluſt, alle Feler in einem auch ſonſt
nuͤtzlichen Buche, wo er welche aufjagen
kann: von Schonung und Barmherzigkeit
iſt gar die Rede nicht. Aber toͤnen, lermen,
poſſen-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 2. Göttingen u. a., 1773, S. 250[26]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie02_1773/46>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.