Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.fussmarken auf dem inschriftblock. lich der im Jahre 138 n. Chr. zur Regierung gekom-mene und 161 verstorbene Antoninus Pius, und kann es nur irrthümlich sein, dass er hier Antonius genannt wird. Den Namen Hadrianus hat er von seinem Pflege- vater, dem Kaiser Hadrian, und den Namen Aelius von des letztern erstem Pflegesohn Aelius nach dessen Ab- leben angenommen. Auf dem obern Ende dieses Marmorblocks sind Die Abgrabungen links und rechts vom Thurm fussmarken auf dem inschriftblock. lich der im Jahre 138 n. Chr. zur Regierung gekom-mene und 161 verstorbene Antoninus Pius, und kann es nur irrthümlich sein, dass er hier Antonius genannt wird. Den Namen Hadrianus hat er von seinem Pflege- vater, dem Kaiser Hadrian, und den Namen Aelius von des letztern erstem Pflegesohn Aelius nach dessen Ab- leben angenommen. Auf dem obern Ende dieses Marmorblocks sind Die Abgrabungen links und rechts vom Thurm <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0230" n="164"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#k">fussmarken auf dem inschriftblock</hi>.</fw><lb/> lich der im Jahre 138 n. Chr. zur Regierung gekom-<lb/> mene und 161 verstorbene Antoninus Pius, und kann es<lb/> nur irrthümlich sein, dass er hier Antonius genannt<lb/> wird. Den Namen Hadrianus hat er von seinem Pflege-<lb/> vater, dem Kaiser Hadrian, und den Namen Aelius von<lb/> des letztern erstem Pflegesohn Aelius nach dessen Ab-<lb/> leben angenommen.</p><lb/> <p>Auf dem obern Ende dieses Marmorblocks sind<lb/> zwei Fussmarken, die eine bedeutend vor der andern,<lb/> von denen jede eine Länge von 39 Centimeter hat,<lb/> dieselben lassen keinen Zweifel übrig, dass auf diesem<lb/> Block die kolossale Bildsäule des in der Inschrift ge-<lb/> priesenen Kyzikeners in der Stellung eines Redners<lb/> stand. In der hintern Fussmarke sieht man ein vier-<lb/> eckiges, 4½ Centimeter langes und breites Loch, in welches<lb/> die eiserne Stange zur Befestigung der Statue gesteckt<lb/> worden ist. Nach der Grösse der Fussmarken ist die<lb/> Bildsäule über 8 Fuss hoch gewesen, und da der Mar-<lb/> morblock, wie gesagt, 1 Meter 57 Centimeter oder<lb/> 5¼ Fuss hoch ist, so hatte das Ganze eine Höhe von<lb/> mindestens 13¼ Fuss, und lässt sich daraus schliessen,<lb/> dass der Tempel, in welchem dies Kunstwerk stand,<lb/> sehr geräumig war.</p><lb/> <p>Die Abgrabungen links und rechts vom Thurm<lb/> müssen leider von oben geschehen, was langsamer geht,<lb/> aber den Vortheil gewährt, noch einmal wieder mit<lb/> grosser Genauigkeit constatiren zu können, in welchen<lb/> Tiefen die verschiedenen Gegenstände vorkommen.<lb/> Wenn im allgemeinen die Trümmer aus griechischer<lb/> Zeit bis zu 2 Meter Tiefe reichen, so gibt es doch<lb/> manche Stellen, wo die Ueberbleibsel aus vorgriechischer<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [164/0230]
fussmarken auf dem inschriftblock.
lich der im Jahre 138 n. Chr. zur Regierung gekom-
mene und 161 verstorbene Antoninus Pius, und kann es
nur irrthümlich sein, dass er hier Antonius genannt
wird. Den Namen Hadrianus hat er von seinem Pflege-
vater, dem Kaiser Hadrian, und den Namen Aelius von
des letztern erstem Pflegesohn Aelius nach dessen Ab-
leben angenommen.
Auf dem obern Ende dieses Marmorblocks sind
zwei Fussmarken, die eine bedeutend vor der andern,
von denen jede eine Länge von 39 Centimeter hat,
dieselben lassen keinen Zweifel übrig, dass auf diesem
Block die kolossale Bildsäule des in der Inschrift ge-
priesenen Kyzikeners in der Stellung eines Redners
stand. In der hintern Fussmarke sieht man ein vier-
eckiges, 4½ Centimeter langes und breites Loch, in welches
die eiserne Stange zur Befestigung der Statue gesteckt
worden ist. Nach der Grösse der Fussmarken ist die
Bildsäule über 8 Fuss hoch gewesen, und da der Mar-
morblock, wie gesagt, 1 Meter 57 Centimeter oder
5¼ Fuss hoch ist, so hatte das Ganze eine Höhe von
mindestens 13¼ Fuss, und lässt sich daraus schliessen,
dass der Tempel, in welchem dies Kunstwerk stand,
sehr geräumig war.
Die Abgrabungen links und rechts vom Thurm
müssen leider von oben geschehen, was langsamer geht,
aber den Vortheil gewährt, noch einmal wieder mit
grosser Genauigkeit constatiren zu können, in welchen
Tiefen die verschiedenen Gegenstände vorkommen.
Wenn im allgemeinen die Trümmer aus griechischer
Zeit bis zu 2 Meter Tiefe reichen, so gibt es doch
manche Stellen, wo die Ueberbleibsel aus vorgriechischer
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