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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

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widerlegung der ansicht des herrn nikolaides.
Bemerkung des Herrn Nikolaides, denn wie er aus seiner
eigenen Karte der Ebene von Troja ersehen kann, ist die
Entfernung von hier bis zum Hellespont 6 Kilometer
oder 11/2 Stunde Wegs, während kein menschliches
Auge Menschen in einer Entfernung von 2 Kilometer
erkennen kann, und noch viel weniger dies auf 6 Ki-
lometer Abstand möglich ist. Herr Nikolaides indessen
erkennt den Grabhügel des Aesyetes in dem 13 Kilometer
oder 31/2 Stunden Wegs vom Hellespont entfernten,
Udjek-Tepe genannten Grabhügel. In einer solchen
Entfernung aber erkennt das menschliche Auge kaum
die grössten Schiffe, und niemals Menschen.

"Ebenfalls durchaus falsch ist die Behauptung des
Herrn Nikolaides, dass bei Hissarlik gar keine Quelle
sei. Ein Unglück wäre es für mich, wenn dies wahr wäre,
denn ich habe meinen 130 Arbeitern stets frisches Trink-
wasser zu geben; aber, Gott sei Dank, dicht bei meinen
Ausgrabungen, gerade unter den Trümmern der Stadt-
mauer, sind zwei schöne Quellen, von denen die eine
sogar doppelt ist. Auch ist irrig die Behauptung des
Herrn Nikolaides, dass zwischen Hissarlik und dem
Hellespont der Skamander weder fliesse noch jemals
geflossen sei. Denn, wie gesagt, muss der Skamander
einst das auf Herrn Nikolaides' Karte vergessene, grosse,
herrliche Bett des Kalifatli-Asmak innegehabt haben,
welches unweit des Caps von Rhoeteum in den Helles-
pont mündet.

"Endlich ist durchaus falsch die Angabe des Herrn
Nikolaides, dass der Berg Hissarlik, wo ich grabe, am
äussersten Nordostende der Ebene von Troja liege; denn,
wie jeder mit einem Blick auf die Karte sehen kann,

widerlegung der ansicht des herrn nikolaïdes.
Bemerkung des Herrn Nikolaïdes, denn wie er aus seiner
eigenen Karte der Ebene von Troja ersehen kann, ist die
Entfernung von hier bis zum Hellespont 6 Kilometer
oder 1½ Stunde Wegs, während kein menschliches
Auge Menschen in einer Entfernung von 2 Kilometer
erkennen kann, und noch viel weniger dies auf 6 Ki-
lometer Abstand möglich ist. Herr Nikolaïdes indessen
erkennt den Grabhügel des Aesyetes in dem 13 Kilometer
oder 3½ Stunden Wegs vom Hellespont entfernten,
Udjek-Tépé genannten Grabhügel. In einer solchen
Entfernung aber erkennt das menschliche Auge kaum
die grössten Schiffe, und niemals Menschen.

„Ebenfalls durchaus falsch ist die Behauptung des
Herrn Nikolaïdes, dass bei Hissarlik gar keine Quelle
sei. Ein Unglück wäre es für mich, wenn dies wahr wäre,
denn ich habe meinen 130 Arbeitern stets frisches Trink-
wasser zu geben; aber, Gott sei Dank, dicht bei meinen
Ausgrabungen, gerade unter den Trümmern der Stadt-
mauer, sind zwei schöne Quellen, von denen die eine
sogar doppelt ist. Auch ist irrig die Behauptung des
Herrn Nikolaïdes, dass zwischen Hissarlik und dem
Hellespont der Skamander weder fliesse noch jemals
geflossen sei. Denn, wie gesagt, muss der Skamander
einst das auf Herrn Nikolaïdes’ Karte vergessene, grosse,
herrliche Bett des Kalifatli-Asmak innegehabt haben,
welches unweit des Caps von Rhoeteum in den Helles-
pont mündet.

„Endlich ist durchaus falsch die Angabe des Herrn
Nikolaïdes, dass der Berg Hissarlik, wo ich grabe, am
äussersten Nordostende der Ebene von Troja liege; denn,
wie jeder mit einem Blick auf die Karte sehen kann,

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[137/0203] widerlegung der ansicht des herrn nikolaïdes. Bemerkung des Herrn Nikolaïdes, denn wie er aus seiner eigenen Karte der Ebene von Troja ersehen kann, ist die Entfernung von hier bis zum Hellespont 6 Kilometer oder 1½ Stunde Wegs, während kein menschliches Auge Menschen in einer Entfernung von 2 Kilometer erkennen kann, und noch viel weniger dies auf 6 Ki- lometer Abstand möglich ist. Herr Nikolaïdes indessen erkennt den Grabhügel des Aesyetes in dem 13 Kilometer oder 3½ Stunden Wegs vom Hellespont entfernten, Udjek-Tépé genannten Grabhügel. In einer solchen Entfernung aber erkennt das menschliche Auge kaum die grössten Schiffe, und niemals Menschen. „Ebenfalls durchaus falsch ist die Behauptung des Herrn Nikolaïdes, dass bei Hissarlik gar keine Quelle sei. Ein Unglück wäre es für mich, wenn dies wahr wäre, denn ich habe meinen 130 Arbeitern stets frisches Trink- wasser zu geben; aber, Gott sei Dank, dicht bei meinen Ausgrabungen, gerade unter den Trümmern der Stadt- mauer, sind zwei schöne Quellen, von denen die eine sogar doppelt ist. Auch ist irrig die Behauptung des Herrn Nikolaïdes, dass zwischen Hissarlik und dem Hellespont der Skamander weder fliesse noch jemals geflossen sei. Denn, wie gesagt, muss der Skamander einst das auf Herrn Nikolaïdes’ Karte vergessene, grosse, herrliche Bett des Kalifatli-Asmak innegehabt haben, welches unweit des Caps von Rhoeteum in den Helles- pont mündet. „Endlich ist durchaus falsch die Angabe des Herrn Nikolaïdes, dass der Berg Hissarlik, wo ich grabe, am äussersten Nordostende der Ebene von Troja liege; denn, wie jeder mit einem Blick auf die Karte sehen kann,

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Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/203>, abgerufen am 24.11.2024.